Zwei Kätzchen ausgesetzt: Rottweiler Tierheim sucht dringend Hilfe!
Zwei Kätzchen wurden in Rottweil ausgesetzt. Das Tierheim kämpft mit steigenden Tierschutzproblemen und sucht dringend Hilfe.

Zwei Kätzchen ausgesetzt: Rottweiler Tierheim sucht dringend Hilfe!
Die kritische Situation für Haustiere in den deutschen Tierheimen wird immer drängender, und das Tierheim in Rottweil hat bereits mit enormen Herausforderungen zu kämpfen. In einer schockierenden Wendung wurden kürzlich zwei Kätzchen vor dem Tierheim ausgesetzt. Die Tiere, die mit einem Kratzbaum, einem Katzenklo, einem Kuschelnest und einer Transportbox abgeladen wurden, wurden von einer aufmerksamen Frau entdeckt und umgehend dem Tierheim gemeldet. „Den Umständen entsprechend geht es den Kätzchen recht gut“, berichtet Verena Marquardt vom Tierheim. Ihr Zustand wird derzeit in Quarantäne überwacht, sie erhalten die nötige medizinische Betreuung und sollen bald in ein liebevolles Zuhause vermittelt werden. Auf Facebook wurde die Community um Namensvorschläge gebeten, wobei Vorschläge wie „Hänsel und Gretel“ rasch verworfen wurden, da es sich um zwei weibliche Kätzchen handelt.
Die Situation im Tierheim in Rottweil ist jedoch alarmierend. Laut Informationen von swp.de sind momentan über 100 Katzen in der Einrichtung untergebracht. Immer mehr Kätzchen, viele davon erst wenige Wochen alt, suchen dringend ein Zuhause. Besonders dramatisch ist die Lage von vier Kätzchen in der Quarantänestation, die von Hand aufgezogen werden müssen. Die Betreuung der Tiere erfolgt rund um die Uhr im Zwei-Stunden-Takt. Der Vorsitzende des Tierschutzvereins Rottweil, Günther Hermus, schlägt Alarm: Die steigenden Zahlen der Katzen zusammen mit einem Rückgang der Vermittlungen gefährden die Kapazitäten des Tierheims. Wenn sich an dieser Situation nichts ändert, droht ein Aufnahmestopp.
Ursachen für die Misere
Die Gründe für die Überfüllung sind vielschichtig. Der Tierschutzverein vermutet, dass gestiegene Tierarztkosten und eine unzureichende Kastration der Katzen dazu führen, dass das Problem sich weiter verschärft. Unkastrierte Katzen können theoretisch bis zu zwei Würfe pro Jahr mit bis zu 12 Jungen bekommen. Solche Hotspots, wo Tiere ungehindert gedeihen und sich vermehren, müssen dringend in den Griff bekommen werden. Ein Beispiel dafür sind über 40 Katzen, die auf einem Grundstück in Hardt leben.
Ein hilfreiches Modell bietet die Stadt Schramberg mit ihrer Katzenschutzverordnung, die eine Kastrations- und Registrierungspflicht eingeführt hat und dadurch die Zahl der Tierheim-Katzen halbierte. In Rottweil sind alle Katzen, die in der Einrichtung aufgenommen werden, entwurmt, geimpft, gechipt und im nötigen Alter kastriert, um dem Problem der Überpopulation vorzubeugen.
Aufruf zur Unterstützung
Während sich die Tierheim-Mitarbeiter bemühen, den Kätzchen die beste Versorgung zu bieten, sind sie auf Spenden angewiesen. Die verschiedenen Kosten für Lebensmittel, Behandlungen und die gestiegenen Energiekosten belasten das Budget stark. Das Tierheim sucht deshalb dringend Abnehmer für die vielen Katzen und fordert die Bürger auf, auch auf Fundtiere aufmerksam zu werden und unverantwortliches Handeln zu melden.
Der „große Katzenschutzreport“ des Deutschen Tierschutzbundes verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Tierschutzvereine im ganzen Land konfrontiert sind. Von 604 befragten Tierschutzvereinen betreuen viele spezielle Programme zur Sicherstellung der Straßenkatzenpopulationen und zur Unterstützung bedürftiger Tiere, um so Kastrationspflichten durchzusetzen und die Situation zu verbessern.
Für die Kätzchen in Rottweil und vielen anderen Tierheimen ist jede Hilfe gefragt – sei es durch Spenden, Adoption oder einfaches Teilen von Informationen. Nur gemeinsam können wir die Situation für diese Tiere nachhaltig verändern.