Schwarzwald-Baar-Klinikum in der Krise: 9,8 Millionen Euro Fehlbetrag!

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Der Schwarzwald-Baar-Kreis bilanziert Herausforderungen und Fortschritte im Klinikbetrieb 2024, während neue Gesundheitsreformen anstehen.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis bilanziert Herausforderungen und Fortschritte im Klinikbetrieb 2024, während neue Gesundheitsreformen anstehen.
Der Schwarzwald-Baar-Kreis bilanziert Herausforderungen und Fortschritte im Klinikbetrieb 2024, während neue Gesundheitsreformen anstehen.

Schwarzwald-Baar-Klinikum in der Krise: 9,8 Millionen Euro Fehlbetrag!

Ein Schattenspiel der Zahlen, das derzeit im Schwarzwald-Baar-Klinikum aufblüht. Der Aufsichtsrat hat am 14.07.2025 den Jahresabschluss für 2024 festgestellt und dabei die Gefahren einer unzureichenden Refinanzierung der hohen Sach-, Personal- und Investitionskosten erkannt. Trotz einer Zunahme der Leistungszahlen im ambulanten Bereich, bleibt die finanzielle Situation angespannt. Mit insgesamt 43.787 stationär und 173.239 ambulant versorgten Patienten wurden 2024 mehr Menschen behandelt, als in den Jahren zuvor. Doch die durchschnittliche Verweildauer der Patienten liegt bei sechs Tagen, während der Umsatz für 2024 mit circa 330 Millionen Euro um fünf Prozent gestiegen ist. Das klingt zunächst gut, doch ein Jahresfehlbetrag von 9,8 Millionen Euro wirft einen dunklen Schatten auf die Zukunft des Klinikums. Hier berichtet der Schwarzwälder Bote.

Die Geburtenrate bleibt auf einem stabilen Niveau; im vergangenen Jahr erblickten 2.440 Babys das Licht der Welt, darunter 1.232 Mädchen und 1.208 Jungen. Eine erfreuliche Nachricht, die jedoch im Kontrast zu der hohen Belastung des Personals steht. Die Steigerungen der Personalkosten durch Tariferhöhungen bleiben unbeantwortet vom Umsatz. Mit konstant rund 3.300 Beschäftigten, darunter 2.230 Vollkräfte, zeigt sich die stabilisierte Mitarbeiterzahl, auch wenn der Pflegedienst einen Wachstumsschub verzeichnen kann. Das Klinikum hat 2024 Investitionen in Höhe von 8,8 Millionen Euro getätigt, vor allem in Digitalisierung und maschinelle Ausstattung, was jedoch nicht alle Probleme lösen kann.

Klinikreform auf dem Weg

Die strukturelle Unterfinanzierung der Krankenhäuser, wie sie auch im Schwarzwald-Baar-Klinikum zu beobachten ist, bleibt ein zentrales Thema. Klinikmanagement Akademie hebt hervor, dass ab Januar 2025 ein bundeseinheitliches Leistungsgruppensystem in die Krankenhausplanung eingeführt wird. Ziel ist es, mehr Klarheit und Transparenz in der Krankenhausfinanzierung zu schaffen. Dabei sollen etwa 60-70 Leistungsgruppen definiert werden, die klare Qualitätsanforderungen an Personal und Ausstattung haben.

Diese Reform bringt auch den Paradigmenwechsel der Vorhaltefinanzierung mit sich, die die strukturellen Kosten einer Einrichtung unabhängig von der Patientenzahl berücksichtigt. Dadurch wird die Planbarkeit für Kliniken verbessert, während der Fokus vom Maximieren der Fallzahlen hin zur Sicherstellung einer hohen Versorgungsqualität verschoben wird. Ein Aspekt, der besonders für ländliche Regionen von großer Bedeutung ist.

Ausblick auf die Krankenhauszukunft

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den „Leistungsgruppen-Grouper“ vorgestellt, um Krankenhausleistungen besser zu gruppieren und die Finanzierung effizienter zu gestalten. Dies bedeutet, nur Krankenhäuser, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, werden für spezifische Leistungen bezahlt. Die geplanten Änderungen zielen darauf ab, unnötige Klinikschließungen zu vermeiden und die Gesundheitsversorgung in Deutschland nachhaltig zu sichern, wie der Healthcare Digital berichtet.

Die bevorstehende Krankenhausreform wird die Struktur der Kliniklandschaft Deutschland prägen. Die Einführung von Hoch-spezialisierten Zentren wird erwartet, während kleinere Einrichtungen sich auf die Grundversorgung konzentrieren müssen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese umfassenden Veränderungen auf die finanzielle Lage des Schwarzwald-Baar-Klinikums auswirken werden.