SPD-Abgeordnete Türk-Nachbaur erlebt Pflegealltag im Kurstift Bad Dürrheim

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Derya Türk-Nachbaur besucht das KWA Kurstift Bad Dürrheim, um die Pflegearbeit und aktuelle Herausforderungen kennenzulernen.

Derya Türk-Nachbaur besucht das KWA Kurstift Bad Dürrheim, um die Pflegearbeit und aktuelle Herausforderungen kennenzulernen.
Derya Türk-Nachbaur besucht das KWA Kurstift Bad Dürrheim, um die Pflegearbeit und aktuelle Herausforderungen kennenzulernen.

SPD-Abgeordnete Türk-Nachbaur erlebt Pflegealltag im Kurstift Bad Dürrheim

Was passiert, wenn eine Politikerin in die Schuhe einer Pflegekraft schlüpft? Diese Frage stellte sich Derya Türk-Nachbaur, SPD-Abgeordnete, als sie einen Tag im KWA Kurstift Bad Dürrheim arbeitete. Ihr Anliegen war es, hautnah die Herausforderungen und Entwicklungen der Pflege zu erfahren. In einem persönlichen Gespräch mit dem Landesreferenten des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, Dominic David Steinbrenner, wurden aktuelle Probleme angesprochen, denen sich die Pflegekräfte täglich stellen müssen. Die großartige Arbeit, die hier geleistet wird, ist kaum zu überschätzen.

Das Kurstift versorgt derzeit 150 Bewohnerinnen und Bewohner, die durch einen Ambulanten Dienst und Persönliche Assistenz unterstützt werden. Ein wichtiges Thema, das in der Diskussion aufkam, war die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum, die oft problematisch ist. Viele neue Bewohner haben Schwierigkeiten, einen Hausarzt zu finden, was die Situation weiter verschärft. Es zeigt sich, dass die Herausforderungen in der Pflege nicht nur die Pflegekräfte betreffen, sondern auch die Grundversorgung der Senioren.

Pflegemangel und digitale Lösungen

Ein alarmierender Blick auf die Zukunft offenbart, dass bis 2049 mit einem Mangel von mindestens 280.000 Pflegekräften in Deutschland zu rechnen ist, wie destatis.de berichtet. Die statistischen Erhebungen über alle Pflegebedürftigen, die am 31.12. Pflegegeldleistungen erhalten haben, kommen zu dem Schluss, dass eine umfassende Datenbasis nötig ist, um die Entwicklungen in der pflegerischen Versorgung und Nachfrage zu erkennen. Diese Daten sind entscheidend für die Planung und Fortentwicklung des SGB XI.

Türk-Nachbaur und die Pflegefachkraft Svetlana Todorovic sprechen auch über die Bedeutung der Dokumentation in der Pflege. Laut einer Studie des Fraunhofer IML verbringen Pflegekräfte im Schnitt 109 Minuten pro Schicht mit Dokumentationsarbeiten. Hier könnten digitale Dokumentationssysteme Linderung schaffen. Besonders die KI-gestützte Sprachdokumentation hat das Potenzial, bis zu 39 Minuten pro Schicht einzusparen, was den Pflegekräften eine bessere Handhabung ihrer Aufgaben ermöglichen würde.

Die Situation im Kurstift

Im Kurstift Bad Dürrheim, wo Türk-Nachbaur zu Besuch war, sind die vollstationären Pflegeplätze vollständig belegt und auch die Kurzzeitpflegeplätze sind rar gesät. Die Möglichkeit für die Bewohner, selbstständig einkaufen, Arztbesuche wahrzunehmen und an Ausflügen teilzunehmen, trägt zu einem hohen Lebensstandard bei und zeigt den verantwortungsvollen Umgang mit den Bedürfnissen der Senioren. Diese Aspekte sind für die Pflegekräfte eine wesentliche Motivation, trotz der Herausforderungen, die sie täglich meistern müssen.

Die Einblicke, die Türk-Nachbaur während ihres Arbeitstags gewinnen konnte, verdeutlichen, wie wichtig es ist, den Pflegeberuf zu stärken und modernere Methoden zu implementieren. Das Engagement sowohl der Pflegekräfte als auch der Politik ist unerlässlich, um die Qualität der Versorgung in den kommenden Jahren zu sichern. Es liegt an uns allen, der Pflege eine Zukunft zu geben, die sowohl den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Menschen als auch der Pflegekräfte gerecht wird.