Waldspaziergang in Schwenningen: So gefährlich wird die Situation!

Waldspaziergang in Schwenningen: So gefährlich wird die Situation!
Der Schwenninger Wald lädt am 14. Juni 2025 zu einem spannenden Informations-Spaziergang ein, und das ist eine Gelegenheit, die sich Natur- und Waldliebhaber nicht entgehen lassen sollten. Unter der Leitung von Roland Brauner, dem stellvertretenden Leiter des Forstamtes, und Alexandra Preis, Revierförsterin, kommen die Teilnehmer in den Genuss eines informativen Rundgangs durch die Wälder rund um Villingen-Schwenningen. Unterstützt wird das Team von der Praktikantin Jana Kirchner. Die Themenschwerpunkte des Spaziergangs reichen von den Fragen rund um den Holzeinschlag bis hin zu Erholungsmöglichkeiten im Wald und interessanten Denkmälern, wie etwa dem Kriegerdenkmal.
Ein Highlight des Rundgangs ist das Wildgehege Natzental, das sich über 4,5 Hektar erstreckt und Lebensraum für Wildschweine sowie eine Rotwildpopulation von derzeit 17 Tieren bietet. Um eine gesunde Population aufrechtzuerhalten, ist die Försterin manchmal gezwungen, durch Abschüsse zu regulieren. Zudem kooperiert die Forstbehörde mit dem Forstbetrieb Bad Kissingen, um Inzucht unter den Tieren zu vermeiden. Es gibt jedoch auch Schwierigkeiten, denn immer häufiger müssen Förster mit einer wachsenden Aggression von Spaziergängern rechnen, besonders wenn es um Regelverstöße geht.
Waldmanagement im Klimawandel
Die Verantwortlichen im Wald stehen nicht nur vor Herausforderungen, die das Wild betreffen. Der Klimawandel bringt zusätzliche Probleme mit sich, darunter Stürme und Schädlinge wie den gefürchteten Borkenkäfer. „Da liegt was an“, möchte man fast sagen, denn auch die Baumartenwahl wird durch die ansteigenden Temperaturen und Trockenheiten beeinflusst. Im Rahmen des Revierbuchs für die Jahre 2023 bis 2030 werden Entwicklungspläne und geeignete Baumarten festgelegt. Um die Wälder klimaresilient zu gestalten, wird zudem nach sogenannten „Z-Bäumen“ gesucht, die besonders widerstandsfähig sind.
Wie wichtig nachhaltige Waldbewirtschaftung ist, zeigt nicht nur die lokal erzielte Holzvermarktung von rund einer Million Euro jährlich, sondern auch die globalen Herausforderungen des Klimaschutzes. Die Staatsgemeinschaft hat sich in der Walderklärung von Kattowitz auf die Bedeutung der Wälder und Holzverwendung für die internationalen Klimaziele geeinigt. In Deutschland speichern nachhaltig bewirtschaftete Wälder ungefähr 1169 Millionen Tonnen Kohlenstoff und binden jährlich 40 Millionen Tonnen CO2 durch Baumwachstum. Das Klimaübereinkommen von Paris zielt auf Klimaneutralität, und Wälder spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie über 11% der gesamten EU-Emissionen jährlich binden.
Förderung des Waldmanagements
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Unterstützung der waldwirtschaftlichen Verantwortung wird durch das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ gegeben. Diese Initiative hat das Ziel, Waldbesitzende bei der nachhaltigen Bewirtschaftung klimaresilienter Wälder zu unterstützen. Bislang waren die Mittel für dieses Programm stark nachgefragt, sodass die bereitgestellten Gelder bereits aufgebraucht sind. Von den zuständigen Ministerien wird jedoch betont, dass klimaresiliente Wälder nicht nur CO2 binden, sondern auch viele weitere Ökosystemleistungen erbringen, wie etwa den Schutz der Biodiversität und die Bereitstellung von Rohholz.
Die Herausforderungen für das Waldmanagement sind also vielfältig. Ob durch klimatische Einflüsse, Konflikte mit Freizeitnutzern oder die Notwendigkeit einer angepassten Waldbewirtschaftung – die Forstbehörden sind gefragt, Antworten zu finden. Die Diskussion über die Zukunft der Wälder ist in vollem Gange, und der bevorstehende Spaziergang bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich aktiv an diesem Dialog zu beteiligen.
Weitere Informationen zum Thema Waldmanagement und Fördermöglichkeiten erhalten Sie direkt auf den Webseiten des BMEL und unter dem Programm der FNR.