Wasserentnahmeverbot im Schwarzwald: Fische leiden unter Hitze!
Am 9. Juli 2025 wird im Schwarzwald-Baar-Kreis ein Wasserentnahmeverbot erlassen, um die aquatische Fauna vor Hitzestress zu schützen.

Wasserentnahmeverbot im Schwarzwald: Fische leiden unter Hitze!
Die Hitze macht derzeit den Gewässern im Schwarzwald-Baar-Kreis zu schaffen. Am 9. Juli 2025 wurde daher ein Wasserentnahmeverbot für oberirdische Gewässer verhängt. Der Grund liegt auf der Hand: Anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen führen zu einem drastischen Rückgang des Wasserstandes. An der Brigach in Villingen sind die Werte jetzt um 80 cm niedriger als üblich. Die Fischbestände sehen sich damit einem enormen Stress ausgesetzt, vor allem die empfindlichen Bachforellen, die kaum noch zu sehen sind. Kleinere Arten wie die Döbel können sich hingegen etwas besser halten, da sie weniger Sauerstoff benötigen, wie schwarzwaelder-bote.de berichtet.
Wie die Temperaturen ansteigen, so auch die Sorge um die Fische. Diese leiden unter den hohen Wassertemperaturen und dem sinkenden Sauerstoffgehalt, was zu einem veränderten Jagdverhalten führt. Angler geben an, dass die Bedingungen aktuell schlecht sind. Die Kreisbehörde warnt eindringlich vor einem möglichen Fischsterben, falls die Hitze weiterhin anhält. Zugleich wird geraten, Hunde nicht in tiefen Stellen der Brigach jagen zu lassen, um den Fischen keinen zusätzlichen Stress zuzufügen.
Die Herausforderungen der Fischbestände
Die Situation wird zusätzlich durch die Erinnerung an ein vergangenes Desaster geprägt. Bereits 2016 kam es an der Brigach zu einem massiven Fischsterben, ausgelöst durch Umwelteinflüsse. Das Fischsterben wurde am 9. September 2016 als Folge einer toxischen Substanz identifiziert – Dimethyl-dithiocarbamat (DMDTC) – das vor allem in der Abwasserbehandlung von Galvanikbetrieben vorkommt, wie suedkurier.de darlegt. Trotz intensiver Untersuchungen konnten die Behörden bis heute keinen genauen Verursacher des Unglücks identifizieren.
Der Angelverein St. Georgen hatte im Nachgang 2017 Maßnahmen ergriffen, um die Gewässerqualität zu verbessern. Man setzte Fischboxen ein, um den Zustand der Brigach zu überwachen. Glücklicherweise gab es seitdem keine nennenswerten Auffälligkeiten mehr, und die Mikroorganismen im Gewässer scheinen sich erholt zu haben. Auf dem guten Weg sind auch 100 Forellen, die nach einem Umzug aus einem verschlammten Weiher in die Brigach eingesetzt wurden. Der Vorsitzende Klaus Lachner bleibt optimistisch und wurde für seine Bemühungen weiterhin im Amt bestätigt.
Ein Blick in die Zukunft der Gewässer
Doch bei all diesen Bemühungen lässt der Klimawandel keinen Stein auf dem anderen. Er verändert die Bedingungen in Gewässern massiv: Die Wassertemperaturen steigen, Niederschlagsmengen verändern sich, und die Nahrungsbasis für viele Tierarten gerät ins Wanken. Fischarten wie die Bachforelle, die kältere Gewässer bevorzugen, weichen immer mehr in kühlere Regionen aus, während wärmeliebende Arten an ihren Lebensräumen festhalten oder sogar einwandern, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt erklärt (lfu.bayern.de).
Die örtlichen Gewässergemeinschaften sind gefordert, Strategien zu entwickeln, um die Widerstandsfähigkeit der Gewässerökosysteme zu stärken. Dazu gehört auch die Forderung nach einer einheitlichen Regelung zur Reduzierung von Nährstoffeinträgen sowie die Schaffung von Alarmplänen für die Gewässerökologie. Wenn es so weitergeht, könnte der Kampf um die Ressourcen in naher Zukunft noch an Intensität gewinnen.