Bahnhof Sigmaringen: Warten auf die längst überfällige Modernisierung!

Bahnhof Sigmaringen: Warten auf die längst überfällige Modernisierung!
Was läuft zurzeit in Sigmaringen? Die Diskussionen rund um die Modernisierung des Bahnhofs und die Barrierefreiheit für Reisende nehmen immer mehr Fahrt auf. Bei einem jüngsten Bahngipfel im Staatsministerium trafen sich Ministerpräsident und hochrangige Bahnvertreter. Ziel war es, ein „gemeinsames Signal für eine starke Schiene in Baden-Württemberg“ zu setzen. Dabei wurde klar, dass der Bahnhof Sigmaringen, der seit 2019 im Modernisierungsprogramm II verankert ist, endlich einer Rundumerneuerung bedarf. So soll unter anderem der Schutz für Reisende verbessert werden, wobei konkrete Planungen noch ausstehen, wie Schwäbische.de berichtet.
Bisher haben die Planungen für den Umbau des Bahnhofs noch nicht begonnen, obwohl bereits fünf Jahre seit der Aufnahme ins Programm vergangen sind. Verkehrsminister Winfried Hermann kritisierte in diesem Zusammenhang die lange Wartezeit auf Fortschritte und stellte fest, dass nicht alle Modernisierungen gleichzeitig angepackt werden können. Der Minister betonte außerdem, dass die Deutsche Bahn die Verantwortung für die Planungen übernehmen soll. Ein Vertrag zur Finanzierung und Abwicklung mit der SWEG (Südwestdeutsche Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft) wurde kürzlich geschlossen.
Finanzierungsfragen geklärt
Die Finanzierungsmodalitäten wurden nun endlich geklärt: Die Stadt Sigmaringen muss etwa 1,3 Millionen Euro aufbringen, was pro Einwohner etwa 80 Euro bedeutet. Ursprünglich hatte die SWEG 20 Prozent der Kosten von der Stadt gefordert, doch nach intensiven Verhandlungen konnten bessere Bedingungen erzielt werden. Ein Vertrag mit der Deutschen Bahn ist für das zweite Halbjahr 2023 vorgesehen, wurde jedoch noch nicht unterzeichnet. Eine umfassende Forderung nach mehr Barrierefreiheit an Bahnsteigen ist mittlerweile auch von der Verkehrsministerkonferenz ergangen, was zeigt, dass Barrierefreiheit ein zentrales Thema ist.
Winfried Hermann, der seit 2011 als Verkehrsminister in Baden-Württemberg tätig ist, setzt sich besonders für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Schaffung klimafreundlicher Verkehrsmittel ein. Unter seiner Leitung soll nicht nur der Bahnhof in Sigmaringen, sondern auch generell die Infrastruktur in der Region weiter verbessert werden. Seine Amtszeit, zunächst unter der Koalition aus Grünen und Roten, später unter Grünen und Schwarzen, ist durch einen klaren Fokus auf E-Mobilität und den Ausbau des Radverkehrs gefärbt.
Ein Blick in die Zukunft
Die lange Wartezeit auf den Umbau des Bahnhofs weckt bei den Bürgern sowohl Geduld als auch Skepsis. Die Grundsatzplanung lässt auf sich warten, und die vage Aussage zur Umsetzung von Barrierefreiheit wird erst für die 2030er Jahre erwartet. Hermann hat betont, dass Investitionen in die Schieneninfrastruktur nicht durch Änderungen der Bahnsteighöhen gefährdet werden dürfen, und ein Konzept für barrierefreie Bahnsteige ist dringend nötig. Das Ziel dabei ist die Einheitlichkeit der Bahnsteighöhen im gesamten Verkehrsnetz.
In einer Zeit, in der der öffentliche Nahverkehr mehr denn je in den Fokus rückt, wird die Notwendigkeit von besseren und barrierefreien Bahnhöfen in Baden-Württemberg unerlässlich. Die Politik steht nun in der Pflicht, schnelle Ergebnisse zu liefern und die Pläne zur Realisierung endlich in die Tat umzusetzen.