Dringender Reformaufruf: So drückt Thüringen beim Infrastrukturabbau!

Dringender Reformaufruf: So drückt Thüringen beim Infrastrukturabbau!

Kronach, Deutschland - Gestern trafen sich die Verkehrsunternehmer der IHK Südthüringen, IHK zu Coburg und IHK für Oberfranken Bayreuth am Lucas-Cranach-Campus in Kronach, um dringliche Themen rund um die Sanierung maroder Straßen und Schienen zu diskutieren. Die Dringlichkeit dieser Thematik wurde während der Sitzung mehrfach betont. Bundestagsabgeordneter Dr. Jonas Geissler, Mitglied im Verkehrsausschuss, hob die Notwendigkeit einer beschleunigten Umsetzung von Infrastrukturprojekten hervor. Hier gibt es noch viel zu tun, denn Wolfgang Schuberth-Raab, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, kritisierte die langen Realisierungszeiträume, die oftmals im Durchschnitt 15 Jahre für die Fertigstellung einer Straße betragen.

Ein weiteres Problem ist der enorme Zeitaufwand für Planungsprozesse, die laut den Fachleuten 80% der gesamten Projektzeit in Anspruch nehmen. Die Diskussion drehte sich auch um die geplanten 500 Milliarden Euro aus dem kreditfinanzierten Sondervermögen Infrastruktur. Auch wenn diese Summe hohe Erwartungen weckt, bleiben Sorgen über mögliche Fehlverwendungen nicht aus. Sebastian Wlasek, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Verkehr und Logistik der IHK zu Coburg, warnte vor Finanzlöchern und der Gefahr einer falschen Mittelverwendung.

Bürokratie als Hemmnis

Einen zentralen Punkt der Debatte bildete die zunehmende Bürokratie, die als eines der größten Hindernisse für den Fortschritt identifiziert wurde. Michael Möschel, Ausschussvorsitzender bei der IHK für Oberfranken Bayreuth, forderte konkretes Handeln zur Entbürokratisierung. Vor allem ab dem 18. Juli 2025 droht das neue Energieeffizienzgesetz zusätzliche bürokratische Hürden und Kosten für Unternehmen mit sich zu bringen. Klaus Grötenherdt, stellvertretender Ausschussvorsitzender aus Südthüringen, forderte Anpassungen des Gesetzes, um die Verkehrsbranche nicht zusätzlich zu belasten.

Der Ruf nach einem Abbau bürokratischer Hürden wird auch in der politischen Landschaft laut, wie das Beispiel von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zeigt. Er sieht die übermäßige Regelungsdichte als Hemmnis für Investitionen und Innovationen und verlangt ein Moratorium, das keine neuen Vorschriften zulässt. Viele deutsche Vorschriften liegen über dem europäischen Recht, was die Verfahren teuer und kompliziert macht. Dabei wurden in Brandenburg bereits die Wertgrenzen für öffentliche Auftragsvergaben erhöht, was als wichtiger Schritt richtigerweise diskutiert wurde. Hier ist also Bewegung in der Luft, aber noch ist nichts gewonnen.

Der Fachkräftemangel und fehlende Lösungen

Ein weiteres heißes Eisen bleibt der Mangel an Fahrerinnen und Fahrern in sämtlichen Verkehrsbereichen. Die Unternehmen hoffen auf Überarbeitungen des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes, um beispielsweise mehrsprachige Prüfungen zu ermöglichen. Dr. Jonas Geissler betonte die Erwartung, dass die Modernisierung der Infrastruktur Hand in Hand mit einer Anpassung des Berufskraftfahrerqualifikationsrechts geht.

Die Sitzung verdeutlichte auch die Notwendigkeit eines länderübergreifenden Austauschs, um die Herausforderungen im Verkehrssektor zu bewältigen. Experten und Entscheider sind sich einig: Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern und die Infrastruktur voranzubringen, sind strukturelle Reformen und pragmatische Lösungen dringend erforderlich. Das ist nicht nur eine politische Aufgabe, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, wenn Deutschland im internationalen Wettbewerb bestehen will.

Wiesentbote berichtet über die kritische Lage in der Infrastruktur, während Verkehrsrundschau die Notwendigkeit von Bürokratieabbau thematisiert. Zudem werden unter KPMG vielfältige Trends in Infrastruktur und Verkehr analysiert, die den künftigen Weg ebnen könnten.

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OrtKronach, Deutschland
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