Neuer Kreisverband BSW in Ravensburg: Sahra Wagenknecht schlägt zu!

Neuer Kreisverband BSW in Ravensburg: Sahra Wagenknecht schlägt zu!
Am 14. August 2025 wurde in Ravensburg eine neue politische Gruppierung ins Leben gerufen: Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat nun einen eigenen Kreisverband für die Region Bodensee-Oberschwaben gegründet. Diese Entwicklung ist ein bedeutender Schritt für die Partei, die erstmals in der Region organisatorisch präsent ist. Der neue Kreisverband umfasst die Landkreise Ravensburg, Sigmaringen und den Bodenseekreis und wird von Richard Holderied als Vorsitzendem geleitet, wobei Tobias Kuhn und Volker Werle als Stellvertreter und Schatzmeister die Führung unterstützen. Brigitte Ehrich und Martin Kohler wurden als Beisitzer in den fünfköpfigen Vorstand gewählt, wie Schwäbische.de berichtet.
Der Landeschef Manfred Hentz sieht in dieser neuen Struktur ein klares Angebot für all jene, die sich gegen Hochrüstung und Sozialabbau stemmen sowie für Meinungsfreiheit eintreten. Es ist kein Geheimnis, dass die Linke im Kreis Ravensburg stark gegen die neue Partei ist und bisher kaum Aktivitäten des BSW verzeichnet wurden. Interessanterweise hatten einige frühere Mitglieder der Linken, besonders im Bodenseekreis, Sympathien für die neue Formation signalisiert. Dies zeigt, dass die politischen Wogen in der Region wohl noch lange nicht geglättet sind.
Hintergrund und Entstehung des BSW
Das Bündnis wurde Ende 2023 aus einer Abspaltung von der Partei Die Linke gegründet, initiiert von Sahra Wagenknecht sowie anderen prominenten Politikern wie Klaus Ernst und Fabio De Masi. Die Gründung fand formell am 8. Januar 2024 statt. Es ist mittlerweile als links bis extrem links eingeordnet, mit populistischen und nationalistischen Tendenzen, wie Wikipedia es umreißt. Die Partei zielt darauf ab, Inhalte zu vertreten, die in der Linken immer weniger Platz hatten.
Inhaltlich positioniert sich die BSW klar gegen grüne Politik und lehnt die militärische Unterstützung für die Ukraine ab. Diese Haltung hat insbesondere in Zeiten des Ukrainekriegs für Aufsehen gesorgt. Kritiker werfen Wagenknecht zudem eine zu enge Verbindung zu Russland vor, was durch ihre Forderungen nach einem Stopp der Waffenlieferungen und sofortigen Verhandlungen mit Moskau noch verstärkt wird. Ein weiteres umstrittenes Thema sind ihre Ansichten zur Migration, die teilweise mit der rechtspopulistischen AfD in Verbindung gebracht werden.
Die Linke im Umbruch
Der lokale Ableger der Linken hat sich infolgedessen 2023 aufgelöst. Nach dem Austritt prominenter Mitglieder wie Kreisrat Korbinian Sekul, die aus Protest gegen die pazifistische Haltung der Partei während des Ukrainekriegs gingen, blieb nichts mehr beim Alten. Sekul hat mittlerweile zur SPD gewechselt und vertritt diese im Kreistag. Die Linke trat daraufhin im Jahr 2024 nicht mehr zur Kommunalwahl an und hat mit einem kleinen Kreis, angeführt von Jo Scharpf und Atakan Celik, begonnen, einen neuen Kreisverband zu etablieren. Aktuell gibt es laut den Parteiangaben rund 77 Mitglieder, darunter viele Neueinsteiger.
Die Schwerpunkte der Linken liegen inzwischen auf sozialer Gerechtigkeit, Klimaschutz und der Bekämpfung von Hass und Spaltung, und sie versuchen, mit Aktionen wie dem Volksantrag „Mieten runter“ und der Teilnahme am Antikriegstag die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Bei den Wahlen 2024 verzeichnete die Linke im Wahlkreis Ravensburg im Vergleich zu den vorherigen Jahren eine gesteigerte Stimmenanzahl, auch wenn es nicht für einen Wiedereinzug in den Bundestag reichte.
Zusammenfassend zeigt sich: Die politische Landschaft in der Region ist im Wandel begriffen. Die Gründung des Kreisverbands des BSW ist nicht nur Ausdruck individueller Meinungen, sondern spiegelt auch die tiefen Risse innerhalb der Linken wider, die sich in den letzten Jahren offenbart haben. Das Bündnis von Sahra Wagenknecht könnte damit zum gewichtigen Faktor in der künftigen politischen Diskussion in Bodensee-Oberschwaben werden.