Tuttlingen sucht dringend neue Fachkräfte – Wo sind die Lehrer?

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Tuttlingen kämpft mit Fachkräftemangel, während offene Stellen vor allem in der Kinderbetreuung und Technik bestehen bleiben.

Tuttlingen kämpft mit Fachkräftemangel, während offene Stellen vor allem in der Kinderbetreuung und Technik bestehen bleiben.
Tuttlingen kämpft mit Fachkräftemangel, während offene Stellen vor allem in der Kinderbetreuung und Technik bestehen bleiben.

Tuttlingen sucht dringend neue Fachkräfte – Wo sind die Lehrer?

In Tuttlingen, einer Stadt, die wirtschaftlich aktuell etwas ins Schlingern geraten ist, gibt es dennoch Lichtblicke – vor allem in der Personalbeschaffung. Isabel Schilling, Abteilungsleiterin für Personalwesen, berichtet von einer stabilen Situation im Vergleich zu früheren Jahren. Momentan sind lediglich zehn von insgesamt 560 Vollzeitstellen unbesetzt, und das, obwohl Bedarf vor allem im technischen Bereich besteht. Gesucht werden unter anderem ein Meister für die Beleuchtung in der Stadthalle und ein Elektriker für die Kläranlage.

Doch nicht nur technische Fachkräfte stehen auf der Wunschliste. Die Stadt Tuttlingen benötigt dringend Erzieherinnen und Erzieher, wobei sich aktuell 220 in der Kinderbetreuung engagieren. Um die Reduzierung der Öffnungszeiten in den Kitas, die aufgrund von Personalmangel ab und zu notwendig sind, zu vermeiden, setzt die Stadt auch auf Leiharbeitskräfte. Mit einer speziellen Ansprache über TikTok hofft Tuttlingen, potenzielle Auszubildende zu gewinnen. Für das neue Kindergartenjahr starten 15 neue Auszubildende in den Erzieherberuf.

Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung

Bundesagentur für Arbeit, dass der Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung weiterhin ein drängendes Thema bleibt. Der Anstieg der Beschäftigten in dieser Branche war in den letzten zehn Jahren beeindruckend: Von 691.000 im Jahr 2014 auf rund 1.030.000 im Jahr 2024, was einem Zuwachs von fast 50 Prozent entspricht. Trotzdem kämpft die Branche mit einem spürbaren Mangel an qualifizierten Fachkräften, was sie zum Engpassberuf macht.

Etwa drei Viertel der Beschäftigten in der Kinderbetreuung arbeiten in Kindergärten und -krippen. Trotz des Anstiegs liegt die Arbeitslosigkeit in diesem Bereich bei nur 1,7 Prozent, was unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 5,1 Prozent liegt. Der Medianlohn für Vollzeitkräfte im Jahr 2023 beträgt 3.767 Euro, während der Medianlohn für alle Berufe bundesweit bei 3.796 Euro liegt.

Herausforderungen und Lösungen

Die Stadt Tuttlingen hat zudem mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Der Haushalt für Löhne und Gehälter beläuft sich mittlerweile auf knapp 45 Millionen Euro und ist seit 2020 um über zehn Millionen Euro gestiegen. Nun plant die Stadt, weitere sechs neue Stellen zu schaffen, um Veränderungen im Wohngeld und den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung Rechnung zu tragen. Die Schaffung neuer Stellen wird jedoch aufgrund von finanziellem Druck als restriktiv wahrgenommen.

In der umliegenden Region haben auch andere Städte wie Trossingen und Spaichingen mit einem ähnlichen Bild zu kämpfen. In Trossingen gibt es drei offene Stellen in der Kernverwaltung, wo flexible Arbeitszeiten und Homeoffice angeboten werden. Spaichingen konnte hingegen aufgrund von Urlaubszeit keine weiteren Informationen bereitstellen. Ein Lichtblick bleibt die Bereitschaft der Städte, fachfremde Bewerbungen zu berücksichtigen und durch entsprechende Fortbildungen zu qualifizieren. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich der Arbeitsmarkt in Tuttlingen und Umgebung weiter entwickelt.