Sommerferien! Doch Referendare in BW kämpfen um ihr Geld und Zukunft

In Baden-Württemberg kritisiert die GEW die Bezahlung von Referendaren während der Sommerferien und plant eine Aktion zur Unterstützung.

In Baden-Württemberg kritisiert die GEW die Bezahlung von Referendaren während der Sommerferien und plant eine Aktion zur Unterstützung.
In Baden-Württemberg kritisiert die GEW die Bezahlung von Referendaren während der Sommerferien und plant eine Aktion zur Unterstützung.

Sommerferien! Doch Referendare in BW kämpfen um ihr Geld und Zukunft

Die Sommerferien stehen vor der Tür und sorgen in vielen Haushalten für Vorfreude. Doch während Schüler:innen und Lehrer:innen die freie Zeit genießen können, ist die Situation für viele Referendar:innen alles andere als rosig. Insbesondere in Baden-Württemberg, wo die Regelungen über die Bezahlung während der Sommerferien stark kritisiert werden, spitzt sich die Lage zu. Schwäbische.de berichtet von der GEW-Chefin Monika Stein, die den Umgang der grün-schwarzen Landesregierung mit den angehenden Lehrkräften scharf verurteilt.

In diesem Jahr sind rund 4.000 angehende Lehrkräfte betroffen, da ihre Bezahlung nach Beendigung des Referendariats endet. Während in anderen Bundesländern, wie Bayern, die Sommerferien in die Ausbildungszeit integriert sind und entsprechend honoriert werden, müssen die Referendar:innen in Baden-Württemberg während der sechs Wochen bis zum ersten Schultag ohne Einkommen auskommen. Und anderswo ist es nicht besser: ZDFheute berichtet, dass auch in Rheinland-Pfalz rund 2.000 Referendar:innen ihre Verträge zum 14. Juli auslaufen lassen müssen und sich in der Folge arbeitslos melden und Bürgergeld beantragen müssen.

Aktion für faire Bezahlung

Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, plant die GEW in Baden-Württemberg 2025 eine Aktion mit dem Titel „Damit es für Meer reicht“. Die Initiative hat ein kreatives Ziel: Teilnehmer:innen sollen mit Hilfe von KI Bilder der Simpsons erstellen, die am Strand liegen. Diese Bilder möchten sie in sozialen Medien posten, um die Botschaft „Sommerferien bezahlen“ zu verbreiten und schließlich ein Mosaik aus den Bildern an das Kultusministerium zu übergeben.

Die Problematik der diversifizierten Regelungen in den Bundesländern könnte zukünftig dazu führen, dass Referendar:innen in andere Länder abwandern, wo die Verhältnisse für angehende Lehrkräfte attraktiver sind. Besonders in Bayern und Sachsen sind die Sommerferien finanziell abgesichert, was viele dazu verleiten könnte, ihre Karrierepläne zu überdenken. Das erhöht den Druck auf die Bildungspolitik in Baden-Württemberg, vor allem angesichts der Schätzung der Kultusministerkonferenz, dass bis 2025 rund 25.000 Lehrkräfte fehlen werden.

Das Dilemma der Referendar:innen

Ein weiterer Aspekt ist die Unsicherheit, unter der viele Referendar:innen leiden. Das Beispiel von Hannah Schneider, einer Referendarin aus Rheinland-Pfalz, zeigt eindrücklich die Sorgen und Ängste der Betroffenen. Sie möchte anonym bleiben, um keine negativen Folgen für ihre zukünftige Karriere zu riskieren. Der Aufwand, Bürgergeld zu beantragen, stellt für viele eine zusätzliche Belastung dar, die das Gefühl der Wertschätzung gegenüber den angehenden Lehrkräften weiter untergräbt.

Die Forderung des Deutschen Lehrerverbandes, dass Referendar:innen in den Sommerferien nicht ohne Unterstützung gelassen werden sollen, wird immer lauter. Die Zeit läuft, und viele stehen vor der Entscheidung, ob sie das Referendariat weiterführen oder abbrechen sollen. Die Situation ist angespannt, und die Hoffnung auf Veränderungen bleibt bei vielen angehenden Lehrkräften bestehen.