100 Jahre Kunst in Stuttgart: Ausstellung Korrespondierende Reifeprozesse eröffnet!
Das Kunstmuseum Stuttgart feiert sein 20-jähriges Bestehen mit der Ausstellung „Korrespondierende Reifeprozesse“ und Dieter Roths „Doppelkäseplatte“.

100 Jahre Kunst in Stuttgart: Ausstellung Korrespondierende Reifeprozesse eröffnet!
Das Kunstmuseum Stuttgart setzt mit seiner aktuellen Ausstellung „Korrespondierende Reifeprozesse“ ein markantes Zeichen, das sowohl die Geschichte als auch die zeitgenössische Kunst in den Fokus rückt. Anlässlich des 100. Jubiläums der Kunstsammlung der Stadt Stuttgart und dem 20-jährigen Bestehen des Museumsgebäudes bietet die Ausstellung einen tiefen Einblick in die Entwicklung der städtischen Sammlung. Wie die Esslinger Zeitung berichtet, wird das zentrale Werk „Doppelkäseplatte“ von Dieter Roth, das aus zwei Glasplatten besteht, zwischen denen seit 1968 verschiedene Käsesorten lagern, im Mittelpunkt stehen. Besucher haben die Möglichkeit, durch die schwach beleuchtete Glasscheibe in die geheimnisvolle Innereien zu blicken, was den Fokus auf die ästhetischen Aspekte natürlicher Prozesse lenkt.
Ein besonderes Merkmal dieses Kunstwerks ist, dass es sich kontinuierlich verändert. Zersetzungs- und Schimmelprozesse sorgen dafür, dass die „Doppelkäseplatte“ mit der Zeit neue Facetten zeigt. Diese Veränderung macht das Werk nicht nur zu einem einmaligen Erlebnis, sondern regt auch zu Fragen über die Wahrnehmung und Geltung von Kunst über die Jahre an. Diese Themen werden in einer Ausstellung behandelt, die in sieben thematische Räume gegliedert ist und von den Kurator:innen des Kunstmuseums gestaltet wurde.
Ein Blick auf die Geschichte der Sammlung
Die Geschichte der Stuttgarter Kunstsammlung reicht bis ins Jahr 1925 zurück, als die Städtische Gemäldesammlung erstmals in der Villa Berg ausgestellt wurde. Bis heute hat sich viel getan: Nach einem Umzug in das Kunstgebäude und letztlich in einen Neubau am Schlossplatz im Jahr 2005, wird die Sammlung nun mit frischen Werken und Schenkungen ergänzt. Im Rahmen der Jubiläumsausstellung werden daher sowohl alte Meisterwerke als auch neue Ankäufe präsentiert, um die fortlaufende Entwicklung der städtischen Kunstszene zu dokumentieren. Der Eintritt zur Ausstellung ist während ihrer gesamten Laufzeit kostenfrei.
Das Kunstmuseum Stuttgart – ein architektonisches Highlight
Das Kunstmuseum Stuttgart befindet sich am kleinen Schlossplatz und beeindruckt mit seiner Glasfassade, die das städtische Leben in strahlendem Licht widerspiegelt. Als architektonisches Meisterwerk leuchtet der Glaswürfel nach Sonnenuntergang und gewährt Einblicke in den faszinierenden Innenraum. Auf einer Gesamtfläche von 5.000 Quadratmetern, von denen nur ein Fünftel sichtbar ist, werden zahlreiche Werke aus der Moderne ausgestellt, wobei das Museum besonders für seine umfangreiche Sammlung von Otto Dix bekannt ist. Zu den bedeutendsten Exponaten zählen „Triptychon Großstadt“ und „Bildnis der Tänzerin Anita Berber“.
Darüber hinaus legt das Museum großen Wert auf Kunstvermittlung, insbesondere für Kinder und Jugendliche. So gibt es interessierte Entdeckungstouren und kreative Workshops, die den Umgang mit Kunst fördern und die Neugier wecken. Ein Geheimtipp für alle, die die Stadt von oben betrachten möchten, ist die Aussicht von der vierten Etage, die einen glorreichen Blick auf den Schlossplatz bietet, wie auf der Webseite der Stadt Stuttgart zu lesen ist stuttgart.de.