Stuttgart: Elektroautos überholen erstmals Benziner und Diesel!

Stuttgart: Elektroautos überholen erstmals Benziner und Diesel!

Stuttgart, Deutschland - In Stuttgart wird die Automobilwelt neu definiert. Bis Ende Mai 2023 wurden dort erstmals mehr vollelektrische Autos zugelassen als herkömmliche Diesel- oder Benzinfahrzeuge. Mit insgesamt 3534 registrierten E-Autos macht das einen Anteil von 20,9 Prozent unter den Neuzulassungen, während Diesel-Fahrzeuge nur 14,4 Prozent und Benzin-Fahrzeuge 20,8 Prozent ausmachen. Ein beachtlicher Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität, der von vielen bereits als Trend gesetzt wird.

Martin Körner, der Direktor des Stuttgarter Grundsatzreferates für Klimaschutz, Mobilität und Wohnen, unterstreicht die Rolle verbesserter öffentlicher Ladeinfrastrukturen und einer wachsenden Anzahl attraktiver E-Auto-Modelle für diesen Anstieg. Die Stadt kann stolz auf 3572 öffentliche Ladepunkte (Stand 01.04.2025) sein, was sie zu einer der Städte mit dem dichtesten Ladenetz in Deutschland macht. Und es wird weiter ausgebaut: Für die kommenden Jahre sind zusätzlich 500 Ladesäulen geplant.

Die Eckdaten der Neuzulassungen

Die Verteilung der Neuzulassungen in Stuttgart zeigt, wie rasch sich die Elektromobilität etablieren kann:

Fahrzeugtyp Anteil an Neuzulassungen Zahl Neuzulassungen
Vollelektrische Fahrzeuge 20,9% 3534
Diesel-Fahrzeuge 14,4% 2428
Benzin-Fahrzeuge 20,8% 3506
Plug-in-Hybride 2998
Hybride 4396

Insgesamt machen alternative Antriebe sogar 64,7 Prozent der Neuzulassungen in Stuttgart aus. Ein wichtiger Schritt in Richtung der Klimaziele, denn die Stadt strebt an, bis 2035 klimaneutral zu werden. Bedenkt man, dass etwa 14 Prozent der CO₂-Emissionen in Stuttgart aus dem Verkehr stammen, ist dieser Wandel absolut notwendig.

Der Bundesweite Trend

Die Entwicklung in Stuttgart ist Teil eines größeren Trends in Deutschland. Laut Statista stieg die Anzahl der Elektroautos kontinuierlich. Ende 2022 gab es erstmals über 1 Million vollelektrische Pkw im Land, und bis Anfang 2024 ist mit rund 1,4 Millionen E-Autos zu rechnen. Bis zu 2 Millionen Neuzulassungen jährlich wären notwendig, um das EU-Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 zu erreichen. Der Umstieg von Verbrennern zu Elektrofahrzeugen wird durch gesetzliche Vorgaben unterstützt – ab 2035 dürfen in der EU keine neuen Benzin- und Dieselautos mehr zugelassen werden, mit Ausnahmen für E-Fuels.

Der Aufstieg der E-Autos wird auch durch stetig sinkende Betriebskosten begünstigt. Elektroautos sind nicht nur umweltfreundlicher, sie bringen auch geringere Wartungskosten und steuerliche Vorteile mit sich. Aktuelle Umfragen zeigen, dass nahezu 75 Prozent der Verbraucher von den steigenden Stromkosten betroffen sein könnten, was die Angst vor den Betriebskosten von E-Autos schürt. Doch langfristig gesehen, verringern sich die Emissionen beim Fahren erheblich, besonders wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammt – 2023 stammten bereits über 54 Prozent des produzierten Stroms in Deutschland aus solchen Quellen.

Der Trend hin zu Elektrofahrzeugen ist also unübersehbar, und die Vorzeichen zeigen, dass das Interesse nur weiter wachsen wird. Ob durch steuerliche Anreize oder den Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Wandel in der Mobilität sind vorhanden. Ein gutes Händchen haben hier sowohl die Verbraucher, die auf E-Autos setzen, als auch die Städte, die in die dafür benötigte Infrastruktur investieren.

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OrtStuttgart, Deutschland
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