Eltern kämpfen um schnelle OP für 5-jährige Rahel: Kostenfalle Paukenerguss!
Fünfjährige Rahel benötigt eine dringende Operation wegen Paukenergüssen. Eltern kämpfen um Kostenübernahme. Arztpraxen in Tübingen.

Eltern kämpfen um schnelle OP für 5-jährige Rahel: Kostenfalle Paukenerguss!
In einer Zeit, in der bald jeder zu einem Hörgerät greifen könnte, kämpft die 5-jährige Rahel aus der Zollernalb gegen eine der häufigsten Beschwerden bei Kindern: Paukenergüsse. Diese unangenehme Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr sorgt für quälende Schmerzen und schränkt die Lebensqualität der Kleinen erheblich ein. Laut einem Bericht von Schwäbische.de ist die medizinische Geschichte der kleinen Kämpferin alles andere als einfach: Gängige Heilmethoden sind bei ihr nicht mehr wirksam, und die Ärztin rät zu einer Operation.
Die Gründe für Paukenergüsse sind vielfältig. Oft handelt es sich um Belüftungsstörungen, wie etwa bei einer verstopften Ohrtrompete. Um Rahel die Schmerzen zu nehmen, ist schnelles Handeln gefragt. Doch sie gilt aus medizinischer Sicht nicht als Härtefall. Dies hat zur Folge, dass die Aussicht auf einen zeitnahen Eingriff eher mager ausfällt. Längst gesellen sich lange Wartelisten in Praxen und Kliniken dazu – ein Umstand, der nicht nur Rahels Eltern zu schaffen macht.
Langwierige Wartezeiten und hohe Kosten
Die Eltern der kleinen Rahel haben sich in der Zwischenzeit umgehört und wurden auf Spezialisten in Ulm, Kempten und Tübingen verwiesen. Da die Anfahrt zu weit wäre und sie monatelange Wartezeiten auf einen Vertragsarzt nicht in Kauf nehmen wollen, sind sie auf der Suche nach schnellerer Hilfe. Ein HNO-Operateur in der Nachbargemeinde bietet zwar die Operation an, jedoch nur für Privatpatienten oder Selbstzahler. Die Krankenkassen zahlen bekanntlich nur rund 100 Euro für eine derartige Eingriffe, was vielen Ärzten oft nicht rentabel genug erscheint.
Nach zahlreichen Auseinandersetzungen mit der Krankenkasse über eine teilweise Kostenübernahme entschlossen sich Rahels Eltern schließlich selbst zu zahlen. Die Operation schlug mit 380 Euro zu Buche. Rahels Mutter kritisiert, dass nicht alle Familien sich eine solche Summe leisten können und befürchtet, dass immer mehr Menschen in Zukunft selbst bezahlen müssen – ein Missstand, der durch Ärztemangel und anhaltende Wartelisten noch verschärft wird.
Chancen der operativen Behandlung
Doch warum ist die Operation für Rahel so wichtig? Wie usz.ch erklärt, ist eine operative Behandlung vor allem dann ratsam, wenn Paukenergüsse monatelang bestehen oder bei Kindern mit Risikofaktoren wie Sprachentwicklungsstörungen oder Fehlbildungen. Bei der Operation kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz – in der Regel ambulant. Dies reicht vom Durchstechen des Trommelfells zur Absaugung der Flüssigkeit bis hin zur Einlage von Paukenröhrchen. Diese Röhrchen, aus Silikon oder Polyethylen, fördern die Belüftung des Mittelohrs und helfen, weiteren Beschwerden vorzubeugen.
Die Hoffnung bleibt, dass die Operation für Rahel die ersehnte Linderung bringt und sie keinen Rückfall leidet. Bislang zeigt sich, dass die Sache gut verlaufen ist. Im besten Fall muss sie in Zukunft nicht mehr unter den schmerzhaften Paukenergüssen leiden – eine Altlast, die andere Familien vielleicht nicht so leicht abzulegen schaffen. Es ist zu wünschen, dass die politischen Entscheidungsträger in Kassen und Kliniken bald Lösungen finden, um Familien in ähnlichen Situationen besser zu unterstützen.