Raser-Hochwasser im Kreis Esslingen: 6.000 Tempoverstöße aufgezeichnet!

Polizei kontrolliert Geschwindigkeitsüberschreitungen in Tübingen und Umgebung: Über 6000 Verstöße während der Kontrollwoche.

Polizei kontrolliert Geschwindigkeitsüberschreitungen in Tübingen und Umgebung: Über 6000 Verstöße während der Kontrollwoche.
Polizei kontrolliert Geschwindigkeitsüberschreitungen in Tübingen und Umgebung: Über 6000 Verstöße während der Kontrollwoche.

Raser-Hochwasser im Kreis Esslingen: 6.000 Tempoverstöße aufgezeichnet!

In der vergangenen Woche wurde es wieder ernst für die Raser auf den Straßen Baden-Württembergs. Zwischen dem 5. und 10. August führte die Polizei im Kreis Esslingen eine intensive Kontrollwoche durch, die auf unfallträchtigen Strecken stattfand. Ziel war es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und auf die Gefahren überhöhter Geschwindigkeit hinzuweisen. Über 6000 Tempoverstöße wurden dabei festgestellt, sodass die Statistik der Verkehrsunfälle und Auffälligkeiten im Land erneut aufhorchen lässt. Wie die Esslinger Zeitung berichtet, wurden die Kontrollen mithilfe stationärer Lichtschranken und Laserhandgeräten durchgeführt, wobei rund 360 Autofahrer direkt gestoppt wurden.

Besonders ein schwerwiegender Fall sticht hervor: Ein 21-jähriger Autofahrer in einem Alfa Romeo wurde auf der B10 bei Wernau mit 147 km/h erwischt – das Tempolimit liegt dort bei 80 km/h. Dies hat nicht nur eine Geldstrafe von etwa 600 Euro zur Folge, sondern auch zwei Monate Führerscheinentzug. Ein klarer Hinweis, dass die Polizei entschlossen gegen Geschwindigkeitsüberschreitungen vorgeht.

Kritische Unfallstatistik

Die Situation ist alarmierend: Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen starben im letzten Jahr bei 36 Unfällen 40 Menschen. In neun dieser tragischen Vorfälle spielte überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle, was die Gefahren auf den Straßen verdeutlicht und zeigt, wie wichtig diese Verkehrsaktionen sind.

Die Kontrollwoche ist Teil einer bundesweiten Initiative, an der nicht alle 16 Bundesländer teilnehmen. Neben Baden-Württemberg ziehen auch Bundesländer wie Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit. Diese Blitzer-Aktion, die bereits seit vielen Jahren besteht und zuletzt im April 2025 stattfand, wird sogar europaweit unterstützt durch das „European Roads Policing Network“, wie die Tagesschau hinweist.

Öffentliche Resonanz und rechtliche Ergüsse

Überhöhte Geschwindigkeit bleibt laut dem Statistischen Bundesamt die häufigste Unfallursache mit 30% der tödlichen Verkehrsunfälle in Deutschland. Diese ernüchternden Zahlen haben auch zu kritischen Stimmen in der Öffentlichkeit geführt. So äußerte sich Sylvia Ruge vom Deutschen Anwaltverein skeptisch zur nachhaltigen Wirkung der Blitzaktionen. Sie sieht eher finanzielle Vorteile für die Kommunen, als dass sich das Fahrverhalten der Menschen ernsthaft ändert.

Die Gewerkschaft der Polizei fordert zudem, mehr Personal für die Kontrollen bereitzustellen und höhere Bußgelder als effektives Mittel gegen Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erheben. Dabei variieren die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen je nach Schwere des Verstoßes – von 30 Euro bis hin zu 800 Euro für besonders drastische Fälle, wie sie die Kraftfahrt-Bundesamt zusammengefasst hat.

Gerade vor dem Hintergrund, dass im Jahr 2024 über 10 Millionen Personen im Fahreignungsregister registriert waren, sollten Verkehrssicherheitsmaßnahmen wie diese weiterhin ernst genommen werden. Die Herausforderung bleibt, das Verhalten der Fahrer und Fahrerinnen zu ändern und für sichere Straßen zu sorgen.