Alarmierend: Donau in Tuttlingen wird zur Algen-Sumpflandschaft!

Tuttlingen, 11.07.2025: Die Donau leidet unter extrem niedrigem Wasserstand und Algenblüte. Zukunftsprojekte zur Wasserqualität in Planung.

Tuttlingen, 11.07.2025: Die Donau leidet unter extrem niedrigem Wasserstand und Algenblüte. Zukunftsprojekte zur Wasserqualität in Planung.
Tuttlingen, 11.07.2025: Die Donau leidet unter extrem niedrigem Wasserstand und Algenblüte. Zukunftsprojekte zur Wasserqualität in Planung.

Alarmierend: Donau in Tuttlingen wird zur Algen-Sumpflandschaft!

In Tuttlingen präsentiert sich die Donau im Moment in einem besorgniserregenden Zustand: Kaum Wasser strömt durch den Fluss, und die Wasseroberfläche ist von einem grünlichen Algenfilm bedeckt. Diese Algenbildung hat sich in den letzten Wochen stark ausgeprägt, und wie die Schwäbische Zeitung berichtet, wird sie durch verschiedene Faktoren begünstigt – allen voran das Wetter. Die anhaltende Trockenheit, hohe Temperaturen und viel Sonnenschein haben stark zu dieser Situation beigetragen.

Laut der Landesanstalt für Umwelt liegt die Niedrigwasser-Stufe derzeit bereits auf Stufe 2, was als extrem niedrig eingestuft wird. Diese hoheitlichen Erkenntnisse werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen die Donau aktuell konfrontiert ist. Der Aufstau der Donau an der Groß Bruck hat zur Folge, dass die Fließgeschwindigkeit des Wassers erheblich verringert wird. Das wiederum behindert den Abtransport der Algen und führt zu einem Sauerstoffmangel, der das Leben von Fischen und anderen aquatischen Lebewesen gefährdet.

Aktuelle Maßnahmen und Ausblick

Nach einem kurzen Wetterumschwung mit kühlendem Regen hat sich die Lage zwar etwas verbessert, doch die Stadt muss weiter an Lösungen arbeiten. Am Scala-Wehr an der Groß Bruck wird derzeit ein Versuch durchgeführt, um den Aufstau dauerhaft zu gestalten. Besondere Beachtung verdient, dass der Aufstau momentan minimal ausfällt, da ein zuvor geplanter 2,50 Meter hoher Aufstau nicht genehmigt wurde. Die Wehrklappe beim Scala-Kino bleibt offen, während andere Klappen nur teilweise hochgefahren sind – die defekte dritte Klappe wartet auf Reparatur.

Das Kriterium für den Erfolg dieses Versuchs ist, dass keinerlei negativen Auswirkungen auf die Wasserqualität entstehen. Sollte das gelingen, könnte dieser Aufstau eine dauerhafte Lösung darstellen. Um jedoch einen stabilen 50-Zentimeter-Stau zu realisieren, bedarf es einer Umgestaltung des Flussbetts, und erste Pläne sind bereits geschmiedet. Ein Vorschlag ist, das breite Flussbett an der Mündung der Elta in zwei schmalere Betten aufzuteilen.

Ein Blick auf den Wasserhaushalt

Die aktuellen Bedingungen der Donau stehen nicht isoliert da. Viele Flüsse in Deutschland, einschließlich der Donau, kämpfen seit Jahren mit Niedrigwasserereignissen. Laut dem Umweltbundesamt waren die Jahre 2018 bis 2020 besonders gekennzeichnet durch extreme Niedrigwasserverhältnisse. Das bedeutet, Niedrigwasserereignisse treten üblicherweise im Sommer und Frühherbst auf, besonders während langer Trockenperioden. Ein ansteigendes Problem, bedingt durch den Klimawandel, der den Zeitpunkt und die Intensität solcher Ereignisse beeinflusst.

Die Ergebnisse dieser Entwicklung sind alarmierend: In den Flüssen steigt die Wassertemperatur schneller an, was wiederum verstärktes Algenwachstum nach sich zieht. Weniger Wasser bedeutet zudem höhere Konzentrationen von Nährstoffen und Schadstoffen, was die Wasserqualität weiter verschlechtert.

Die Stadt Tuttlingen und viele andere Gemeinden stehen vor der Herausforderung, diesen ökologischen und wirtschaftlichen Druck zu mindern. Denn nicht nur um die Fischbestände muss man sich Sorgen machen – auch die Schifffahrt und landwirtschaftliche Bewässerung hängen eng mit ausreichend Wasser ab.

Mit dem Wissen um die These, dass immer mehr Niedrigwassertage im Sommerhalbjahr auftreten werden, gilt es, Handlungsoptionen sorgfältig abzuwägen. Das Umbauprojekt an der Donau könnte daher der erste Schritt sein, um die Gewässer auch in Zukunft attraktiv und funktional zu halten.