Koch schließt Meet&Eat: Personalmangel und Gesundheit als Ursachen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Restaurantbesitzer Sandro Gay schließt „Meet&Eat“ in Tuttlingen aufgrund von Personalengpässen und familiären Herausforderungen.

Restaurantbesitzer Sandro Gay schließt „Meet&Eat“ in Tuttlingen aufgrund von Personalengpässen und familiären Herausforderungen.
Restaurantbesitzer Sandro Gay schließt „Meet&Eat“ in Tuttlingen aufgrund von Personalengpässen und familiären Herausforderungen.

Koch schließt Meet&Eat: Personalmangel und Gesundheit als Ursachen!

In Tuttlingen wird das Restaurant „Meet&Eat“ zum Ende Juli 2023 seine Pforten schließen. Koch und Gastronom Sandro Gay hat diese Entscheidung aus Leidenschaft getroffen, jedoch nicht ohne die finanziellen und emotionalen Hürden der letzten Jahre zu berücksichtigen. Der 2018 eröffnete Betrieb gehört zum Hotel „Stadt Tuttlingen“, das Gay ebenfalls leitet. Trotz seiner unermüdlichen Arbeit über sieben Tage die Woche ist die Lage nicht mehr tragbar. Gay sucht seit geraumer Zeit nach qualifiziertem Personal, doch die Aushilfen reichen nicht aus, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. „Die Belastung ist einfach zu groß“, äußert der Betreiber, der auch Aufgaben an der Rezeption und in der Buchhaltung übernimmt. Schwäbische.de berichtet über seine Schwierigkeiten, die sich über die Jahre aufgestaut haben.

Die Corona-Pandemie hat seine Spuren nicht nur in Gay’s Restaurant hinterlassen, sondern auch im gesamten Gastgewerbe. Die Zahlen sprechen für sich: Rund 100.000 Beschäftigte fehlen im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit aufgrund der massiven Jobverluste und dem Wechsel vieler Mitarbeiter in andere Berufsfelder. Gauss aus der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten bestätigt: „Über 25% der Beschäftigten entschieden sich während der Pandemie für einen anderen Beruf und kehren nicht zurück.“ Daher ist das Gastgewerbe unter Druck geraten, wie auch in der Studie der Hans-Böckler-Stiftung festgestellt wurde. Tagesschau.de hebt hervor, dass die Branche sich mit immer weniger Mitarbeitern sieht und viele davon bereits ihre berufliche Zukunft außerhalb des Gastgewerbes planen.

Herausforderungen und negative Auswirkungen

Gay hat in den letzten Jahren versucht, sein Unternehmen durch verschiedene Maßnahmen über Wasser zu halten, wie zum Beispiel mit einem Hot-Dog-Foodtruck, dessen Verkaufszahlen jedoch enttäuschten. Auch die Sanierung des Rathausstegs führte dazu, dass die Straße für etwa eineinhalb Jahre weniger frequentiert wurde. „Meet&Eat“ kann daher nur noch auf Anfrage für Gruppen ab 15 Personen öffnen, was die Attraktivität des Restaurants erheblich verringert hat. Die anhaltenden Probleme im Gastgewerbe sind unter anderem auf niedrige Löhne und mangelnde Job-Attraktivität zurückzuführen, weshalb viele Beschäftigte der Branche den Rücken kehren. Merkur.de informierte über die Schwierigkeiten, mit denen insbesondere die jungen Menschen konfrontiert sind, die oft keine Perspektive sehen.

Ein zentraler Punkt in Gays Entscheidung zur Schließung war auch die Gesundheit seiner Frau, Katiuscia, die eine Hirntumor-Operation hinter sich hat. Hier zeigt sich, wie wichtig Familienzeit in einer so belastenden Branche ist. „Man muss die Gesundheit und die Zeit für die Familie priorisieren“, sagt er und fügt hinzu, dass die Schließung des Restaurants eine logische Konsequenz sei. Während sein Hauptgeschäft das Hotel bleibt, bleibt dem leidenschaftlichen Gastronom nichts anderes übrig, als die Notbremse zu ziehen.

Die momentane Situation spricht Bände über die Herausforderungen im Gastgewerbe in Deutschland: Eine Branche, die einst hoch im Kurs stand, kämpft gegen einen massiven Rückgang an Beschäftigten. Arbeitgeber sind gefordert, Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern und Anreize zu schaffen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Die hoffen, dass solch ein Schritt nicht nur die Branche stärkt, sondern auch das Rückkehrpotenzial vieler talentierter Fachkräfte hift.