Kretz enttäuscht: Neue Katastrophenschutz-Zentrale wird zum Flugplatz verlegt!
Der Kreistag von Mayen-Koblenz beschloss, das Katastrophenschutzzentrum am Mendiger Flugplatz zu errichten, was zu Debatten führte.

Kretz enttäuscht: Neue Katastrophenschutz-Zentrale wird zum Flugplatz verlegt!
Im Juli entschied der Kreistag, das geplante Katastrophenschutzzentrum nicht wie ursprünglich vorgesehen in Kretz, sondern auf dem Mendiger Flugplatz zu errichten. Diese Kehrtwende sorgte für ordentlich Gesprächsstoff in der Verbandsgemeinde Pellenz. Bürgermeister Sebastian Busch äußerte sich besorgt über die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die lokale Gemeinschaft. Landrat Marko Boos von der SPD bestätigte den Beschluss in einer Sitzung des Kreistags und betonte die Wichtigkeit dieser Maßnahme für die zukünftige Krisenbewältigung.
Die Pläne sahen ursprünglich vor, das Zentrum bereits seit 2020 in Kretz zu errichten. Rückblickend ist die Entscheidung also nicht nur strategischer Natur, sondern sorgt auch für ein hin und her, das so manchem Bürger auf den Magen schlägt. Das Thema Katastrophenschutz gewinnt in Zeiten steigender Naturgefahren immer mehr an Bedeutung. So ist es nicht verwunderlich, dass das Land Rheinland-Pfalz ein neues Landesgesetz über den Brand- und Katastrophenschutz (LBKG) einführt, welches die Weichen für einen modernen und leistungsfähigen Katastrophenschutz stellen soll. Diese Reform basiert auf Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit und Empfehlungen aus Anhörverfahren, die breite Zustimmung von kommunalen Spitzenverbänden und dem Landesfeuerwehrverband fanden.
Neue Regelungen für eine sichere Zukunft
Das LBKG modernisiert die bestehenden Strukturen, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, wie der Klimakrise, zu begegnen. Klare Definitionen für „Großschadensereignis“ und „Katastrophenfall“ werden im rechtlichen Rahmen verankert. Dabei übernehmen die kommunalen Aufgabenträger üblicherweise die Einsatzleitung, während das Land in radiologischen Lagen die Führung behält.
Ein neu gegründetes Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz nahm zudem am 1. Januar 2025 seine Arbeit auf. Das erste reale Einsatzszenario, ein Stromausfall im Westerwald am Neujahrstag, stellte die neuen Strukturen auf die Probe. Eine der wesentlichen Novitäten ist die Einführung eines Katastrophenvoralarm, um die Einsatzkräfte frühzeitig in Bereitschaft zu versetzen.
Um die Führungsstrukturen im Krisenfall weiter zu optimieren, benötigen die kommunalen Aufgabenträger eine klare gesetzliche Grundlage. Dieses Gesetz fordert auch die Fortschreibung von Bedarfs- und Entwicklungsplänen sowie die kontinuierliche Aktualisierung der Alarm- und Einsatzpläne. Einheitliche Übungsvorgaben sollen zudem in einer ergänzenden Katastrophenschutzverordnung festgelegt werden.
Die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes in Rheinland-Pfalz zielt darauf ab, die Sicherheit der Bürger nachhaltig zu stärken. Die jüngsten Beschlüsse und Reformen sind daher nicht nur bürokratische Maßnahmen, sondern bedeuten ein klares Bekenntnis zur ökologischen und sicherheitstechnischen Verantwortung.
Ausblick auf die weitere Entwicklung
Die Entscheidung des Kreistags für den Standort Mendiger Flugplatz könnte also weitreichende Folgen für die Region haben. Es bleibt abzuwarten, ob diese Strategie der Initiierung des neuen Katastrophenschutzzentrums tatsächlich den erhofften Sicherheitsgewinn bringt. Für die Bewohner von Kretz ist der Rückzieher des Projekts jedoch ein klarer Rückschlag, was die lokale Diskussion über zukünftige Katastrophenschutzmaßnahmen sicherlich prägen wird.
Eine ständige Herausforderung, die man nicht unterschätzen sollte – nicht zuletzt in einer Zeit, in der Naturkatastrophen und andere Krisen häufiger auftreten. Rheinland-Pfalz steht also am Scheideweg. Nun gilt es, ein gutes Händchen zu beweisen, um den zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Mehr Informationen finden Sie auf den Seiten von KV MYK, Rhein-Zeitung und MDI Rheinland-Pfalz.