Schaeffler-Chef warnt: Automarkt vor großen Herausforderungen!

Klaus Rosenfeld diskutiert beim Innovationsforum in Bubsheim über die Automobilindustrie und die Herausforderungen für Zulieferer.

Klaus Rosenfeld diskutiert beim Innovationsforum in Bubsheim über die Automobilindustrie und die Herausforderungen für Zulieferer.
Klaus Rosenfeld diskutiert beim Innovationsforum in Bubsheim über die Automobilindustrie und die Herausforderungen für Zulieferer.

Schaeffler-Chef warnt: Automarkt vor großen Herausforderungen!

In Bubsheim fand kürzlich das Häring-Innovationsforum statt, bei dem der Vorstandsvorsitzende der Schaeffler AG, Klaus Rosenfeld, die wirtschaftliche Lage in Deutschland beleuchtet hat. Die Versammlung war gut besucht und zog Unternehmer sowie Vertreter aus verschiedenen Wirtschaftsverbänden, Banken, Bildungseinrichtungen und der Politik an. Rosenfeld nutzte die Gelegenheit, um auf die Herausforderungen und Chancen, vor denen die Automobilindustrie steht, aufmerksam zu machen. Er ist nicht nur eine prägende Figur in der Wirtschaft, sondern hat auch einen beeindruckenden Werdegang vorzuweisen. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre an der Universität Münster begann er seine Karriere bei der Dresdner Bank und bringt jahrzehntelange Erfahrung in Spitzenpositionen mit, bevor er 2014 CEO von Schaeffler wurde; Schaeffler berichtet darüber ausführlich.

Ein zentrales Thema von Rosenfeld war der Zusammenhang zwischen dem Absatz von Automobilen und den Wirtschaftszyklen. Er hob hervor, dass der gegenwärtige Trend hin zu mehr Reparaturen und weniger Neuwagenkäufen führt, was im Hinblick auf die Branche sehr wichtig ist. Schaeffler, ein international agierender Zulieferer mit über 120.000 Mitarbeitenden und Standorten in 55 Ländern, plant daher, sich als „Motion Company“ weiterzuentwickeln. Das Unternehmen bietet nicht nur Einzelteile, sondern auch komplette Komponenten an, was die Marktstrategie maßgeblich beeinflusst.

Globale Herausforderungen

Rosenfeld wies zudem auf die globalen Aspekte des Automarkts hin, der durch komplexe Lieferketten anfällig ist. In Deutschland wird dies besonders deutlich, denn hier machen die Arbeitskosten pro Auto mit 3.300 Dollar vieles teurer als in Marokko (106 Dollar) oder Rumänien (273 Dollar). Diese Kostenstrukturen beeinflussen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern erfordern auch ein Umdenken in der Produktion. In seinen Ausführungen forderte er einen besseren Umgang zwischen Erstausrüstern (OEMs) und Zulieferern, da sich die Gewinnkurven seit 2014 stark verändert haben.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den Rosenfeld zur Sprache brachte, war die sich entwickelnde Antriebstechnologie. Es wird prognostiziert, dass in den nächsten zehn Jahren 50% der Fahrzeuge elektrisch und 30% hybrid sein werden. Aktuell stammen 75% des Schaeffler-Umsatzes aus dem Pkw-Sektor, jedoch ist die Zukunft des Unternehmens auch in anderen Märkten verankert. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass weltweite Wachstumsmärkte bereits ihre Grenzen erreichen.

Marktentwicklungen

Die Entwicklungen in der globalen Automobilproduktion geben ebenfalls Anlass zur Diskussion. So wuchs die Produktion in China, dem wichtigsten Automobilstandort, um 10 Prozent auf einen Rekord von 25,8 Millionen Pkw, was fast ein Drittel der weltweiten Produktion ausmacht. Auch Deutschland verzeichnete ein Wachstum von 18 Prozent auf 4,1 Millionen Einheiten, bleibt aber unter den Vorkrisenzahlen von 2019, wie VDA berichtet. Besonders hervorzuheben ist, dass Elektro-Pkw über 30 Prozent der deutschen Fertigung ausmachen, was die Transformation der Branche deutlich unterstreicht.

Abschließend hat Rosenfeld die Notwendigkeit betont, die Komplexität in der Produktion zu reduzieren und neue Anwendungsmöglichkeiten der Kernkompetenzen zu erkunden, beispielsweise im Bereich der fliegenden Autos. Diese Vision könnte nicht nur neue Märkte erschließen, sondern auch helfen, dem drohenden Fachkräftemangel in der Branche entgegenzuwirken.