Schluss für BUNTGUT in Tuttlingen: Caritas zieht Konsequenzen!

Schluss für BUNTGUT in Tuttlingen: Caritas zieht Konsequenzen!
Die Idee, alten Textilien neues Leben einzuhauchen, begeistert viele Menschen. Doch nun wird das Buntgut-Projekt der Caritas in Tuttlingen eingestellt. Vor über zehn Jahren ins Leben gerufen, verfolgt es das Ziel, neue Produkte aus ausgedienten Stoffen und Bannern zu kreieren, darunter Taschen, Kuscheltiere und Kleidungsstücke. Die Produkte wurden überwiegend von Langzeitarbeitslosen und geflüchteten Menschen genäht, die im Rahmen des Projekts auch die deutsche Sprache erlernen konnten, berichtet die Schwäbische.
Doch die Gründe für die Schließung des Standorts an der Jägerhofstraße zum 31. Dezember 2025 sind zahlreich. Die Caritas kämpft schon seit längerem mit einem Mangel an Langzeitarbeitslosen, die am Projekt teilnehmen möchten. Auch die erforderlichen Grundkenntnisse im Nähen sind bei vielen nicht gegeben, während geeignete Bürgergeld-Empfänger häufig in anderen Kursen oder Weiterbildungsmaßnahmen gebunden sind. Gleichzeitig gibt es eine erfreuliche Spendenbereitschaft für die Materialien, jedoch bleibt die Nachfrage nach den Produkten hinter den Erwartungen zurück. So verbucht die Caritas seit Jahren ein Defizit mit Buntgut, und die ausgelaufenen Fördermittel lassen sich nicht durch neue ersetzen.
Die Zukunft von Buntgut
Die Schließung des Tuttlinger Standorts zieht jedoch keine Kündigungen für die Mitarbeiter nach sich. Diese sollen alternative Angebote erhalten, um weiterhin eine Perspektive zu finden. Ein Lichtblick bleibt der zweite Buntgut-Standort in Albstadt, der trotz ähnlicher Herausforderungen bessere Ergebnisse erzielt und die Langzeitarbeitslosenstellen häufig besetzen kann. Hier wird auch die Boutique „Secontique“ betrieben, die Upcycling-Produkte und Second-Hand-Kleidung anbietet. Hinzu kommt ein geplanter kleiner Online-Shop für Buntgut-Produkte, um die Kunden aus Tuttlingen weiterhin bedienen zu können.
Das Buntgut-Projekt zeichnet sich nicht nur durch seine umweltfreundliche Ausrichtung aus, sondern bietet auch wertvolle Arbeitsgelegenheiten für Langzeitarbeitslose, Flüchtlinge und benachteiligte Personen. Ehrenamtliche leisten wichtige Unterstützung in den Bereichen Nähen, Betreuung und Designentwicklung. Dabei lernen die Teilnehmer nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch den Umgang mit der deutschen Sprache und den Arbeitsalltag – ein wichtiges Element in einer sich oft schwierig gestaltenden Berufswelt.
Einladung zum Infoabend
Um den Hintergrund der bevorstehenden Veränderungen näher zu erläutern, lädt die Caritas am 22. Juli um 16.30 Uhr zu einem Infoabend im Café Kännchen, in der Bergstraße 14 in Tuttlingen ein. Hier können interessierte Bürger mehr über die Schließung erfahren und die vielseitigen Möglichkeiten, die das Buntgut-Projekt bietet, entdecken. Schließlich erfordert es einen Gemeinschaftsaufwand, um alten Textilien eine zweite Chance zu geben und gleichzeitig soziale Verantwortung zu leben. Wer mehr über die Arbeit der Caritas und den Buntgut-Standort erfahren möchte, findet weitere Informationen auf der Seite der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau.