Neuer Umschlagbahnhof in Dornstadt: Europas Zukunft auf Schienen!
Ulm startet den Ausbau des modernen Umschlagbahnhofs, um den Güterverkehr auf Schiene bis 2028 zu optimieren und CO2-Emissionen zu senken.

Neuer Umschlagbahnhof in Dornstadt: Europas Zukunft auf Schienen!
In Dornstadt, nahe Ulm, hat der Ausbau eines neuen Umschlagbahnhofs begonnen, der als der modernste in Europa gilt. Am 15. Juli 2025 wurde dafür der symbolische Spatenstich gesetzt, und zwar ohne großen Aufhebens mit Sandhaufen und Schaufel. Stattdessen erhielten die prominenten Gäste wie Geschäftsführer Andreas Schulz, Bürgermeister Rainer Braig und Bahnvorstand Berthold Huber als Zeichen ihrer Unterstützung Drucklufthörner überreicht, wie die Schwäbische Zeitung berichtet.
Der Ausbau sieht eine Erweiterung des bestehenden Terminals um ein zweites Modul vor. Damit soll die Kapazität von aktuell 120.000 auf stolze 300.000 Container bis 2028 gesteigert werden. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die vollständige Automatisierung der Verladung von Waren. Künftig werden moderne Containerkräne zum Einsatz kommen, die mechanisch gesteuert werden und nur im Störfall eine manuelle Bedienung erfordern. Bürgermeister Braig betont die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen der Bahn und der Kommune, um die Verkehrsbelastungen vor Ort zu minimieren.
Nachhaltigkeit im Güterverkehr
Ein Ziel des Projekts ist die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene, was nicht nur effizienter ist, sondern auch den CO2-Ausstoß verringert. Jährlich sollen so beinahe 17.000 Tonnen CO2 im Vergleich zum Lkw-Verkehr eingespart werden. Der Güterverkehr verursacht in Deutschland etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor, und ein Umdenken ist dringend erforderlich. Prognosen zeigen, dass die Verkehrsleistung des Güterverkehrs bis 2051 um 46 % steigen könnte, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden, wie das Umweltbundesamt feststellt.
Die EU-Kommission verfolgt ebenfalls ehrgeizige Pläne zur Reduktion von CO2-Emissionen im Güterverkehr um 90 % bis 2050. Im Rahmen des Grünen Deals werden Maßnahmen vorgeschlagen, die die Effizienz und Nachhaltigkeit des Gütertransports stärken sollen. Dazu gehören Anreize für emissionsarme Lkw und optimierte Informationen zu Treibhausgasemissionen im Verkehr, wie die EU-Kommission erläutert.
Erweiterung der Infrastruktur
Für das neue Umschlagterminal ist zudem eine Erweiterung des Zufahrtsgleises vom Bahnhof Beimerstetten nötig, um zusätzliche Züge unterzubringen. Das neue elektronische Stellwerk wird die Ausfahrtgleise Richtung Ulm steuern. Laut Bürgermeister Andreas Haas gibt es bereits Gespräche zur Entlastung der Verkehrsbelastung in Beimerstetten, wo aktuell der Lkw-Verkehr stark zugenommen hat. Um die Situation weiter zu verbessern, ist eine Nordumfahrung Beimerstetten bis 2027 geplant.
Insgesamt werden die Gesamtkosten des Ausbaus von rund 148 Millionen Euro, von denen 50 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union stammen, durch die Effizienzsteigerung im Güterverkehr mehr als gerechtfertigt. Mit diesem Fokus auf umweltschonenden Transport und modernen Techniken wird klar: Die Zukunft des Güterverkehrs liegt auf der Schiene.