Blauzungenkrankheit im Landkreis Altötting: Alarmstufe Rot für Tierhalter!
Im Landkreis Altötting wurde die Blauzungenkrankheit entdeckt, die durch Gnitzen übertragen wird. Auswirkungen auf die Tierhaltung sind erheblich.

Blauzungenkrankheit im Landkreis Altötting: Alarmstufe Rot für Tierhalter!
In letzter Zeit sorgt die Blauzungenkrankheit (BTV3) für Aufregung im Landkreis Altötting. Wie Innsalzach24 berichtet, wurde diese Tierseuche erstmals in der Region festgestellt und betrifft sowohl Schafe als auch Rinder. Nach dem ersten Ausbruch in Deutschland im vergangenen Jahr, als bereits fünf Prozent der Tiere im Norden betroffen waren, gibt es nun auch in Bayern beunruhigende Nachrichten.
Die Krankheit wird durch Gnitzen, eine Mückenart, übertragen, die sich vermehrt aufgrund des Klimawandels. Besonders in den letzten zwei Jahren sind die Ansteckungsraten stark gestiegen. Laut Informationen der Landwirtschaftskammer hat die Verbreitung des Virus in Nordrhein-Westfalen seit Oktober 2023 eine explosionsartige Zunahme erfahren. Hierbei zeigen auch Rinderbestände klinische Symptome und einige Tiere haben bereits das Leben verloren.
Folgen für die Tierhaltung
Die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit sind beträchtlich. Betroffene Tiere leiden an verschiedenen Symptomen, darunter Lahmheiten, hohe Temperaturen und Entzündungen der Schleimhäute, was zu einer Beeinträchtigung der Milchproduktion führt. Trächtige Tiere sind besonders gefährdet, da Aborte und Fetopathien auftreten können, wie es die Landwirtschaftskammer beschreibt. Die Behandlung der erkrankten Tiere erfordert zusätzliche Maßnahmen, darunter fiebersenkende Medikamente und Pflege zur Sicherstellung der Futteraufnahme.
Dennoch gibt es Hoffnung: Die Impfung stellt eine Möglichkeit dar, die Bestände zu schützen. Das FLI empfiehlt, vor der Gnitzensaison Impftermine mit dem Hoftierarzt zu vereinbaren. Es gibt drei zugelassene Impfstoffe, wobei die Immunität nach der Impfung noch nicht abschließend geklärt ist. Sicher ist jedoch, dass geimpfte Tiere auch im Falle einer Infektion oft unter milderen Symptomen leiden. Selbstverständlich sollten Landwirte nicht nur die gesundheitlichen Aspekte im Blick haben, sondern auch die wirtschaftlichen Auswirkungen, die durch mögliche Preiserhöhungen für Milchprodukte in der Folge der Seuche zu erwarten sind.
Aktuell sind hohe Tierverluste durch die Krankheit nicht nur eine Herausforderung für die Tierhalter, sondern haben auch einen Einfluss auf die gesamte Branche. So wurden im nahen Landkreis Mühldorf insgesamt elf Fälle im Jahr 2025 registriert, wobei drei dieser Ausbrüche in den vergangenen zwei Wochen dokumentiert wurden. Maßnahmen zur Infektionsabwehr, wie etwa die Nutzung von Repellentien oder das Weiden auf geeigneten Flächen, werden den Landwirten empfohlen.
Trotz der strengen Anzeigepflicht für Ausbrüche und der empfohlenen Impfungen gibt es bislang keine gesetzlichen Bekämpfungsmaßnahmen wie Betriebssperren. Die Sensibilisierung der Tierhalter für die Krankheit ist von entscheidender Bedeutung, da Tiere auch ohne Symptome infiziert sein können, was das Management in den Betrieben kompliziert macht.
Ein Blick in die Nachbarländer zeigt das Ausmaß der Problematik: In Ländern wie Belgien und Frankreich sind bereits ähnliche Krankheitsfälle bekannt, und die Gefahr einer weiteren Ausbreitung ist gegeben. Es liegt an den Tierhaltern, aktiv zu werden und die Gesundheit ihrer Bestände zu sichern, um mögliche wirtschaftliche Verluste zu vermeiden.