Stadt Altötting plant neues Wohngebiet für 600 Menschen – Bedenken der Anwohner!
Stadtrat Altötting diskutiert neues Wohngebiet für 600 Menschen; Bedenken zu Verkehr und Lärm erhoben. Beschlüsse gefasst.

Stadt Altötting plant neues Wohngebiet für 600 Menschen – Bedenken der Anwohner!
In Altötting hat am 24. September 2025 eine Sitzung des Stadtrates stattgefunden, die die Pläne für ein neues Wohngebiet an der Jakob-Waldhauser-Straße zum Hauptthema hatte. Mit über 30 Zuhörern im Saal war das Interesse am Bauvorhaben groß. Geplant ist ein Baugebiet namens Wohnen-West, das entlang der Holzhauser Straße, Hochkalterstraße, Mühldorfer Straße und Feldstraße entstehen soll. Hier will die Stadt insgesamt Platz für bis zu 600 Menschen schaffen, inklusive eines Kindergartens.
Die Sitzung war geprägt von zwei wesentlichen Beschlüssen: einerseits sollten der Bebauungsplan Nr. 97 und die Änderung des Flächennutzungsplans in die Wege geleitet werden. Die dazugehörige Vorlage umfasste stolze 50 Seiten und wurde durch zahlreiche Anregungen und Bedenken von Anwohnern ergänzt. Mehrheitlich äußerten die Bürger Bedenken bezüglich des zusätzlichen Verkehrs und möglicher Lärmbelästigung, woraufhin zwei Schreiben mit insgesamt 117 Unterschriften bei der Stadtverwaltung eingegangen sind.
Verkehrs- und Lärmgutachten im Fokus
Um auf die Sorgen einzugehen, sind Verkehrs- und Immissionsgutachten in die Beratung eingeflossen. Die einschlägigen Gutachten zeigen auf, dass auch im schlimmsten Fall keine hohen Verkehrsstärken auf der Holzhauser Straße zu erwarten sind. Lärmbelastungen bleiben demnach unter den gesetzlichen Schwellenwerten für eine Gesundheitsgefährdung. Die Stadt Altötting sieht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Bedarf für eine freiwillige Lärmaktionsplanung, was bei einigen Stadträten auf Skepsis stieß.
So äußerte Hubert Rothmayer von der SPD seine Bedenken rund um den Verkehr an der Holzhauser Straße, insbesondere an den Kreuzungen. Er schlug vor, rund um die Schulbushaltestelle ein Tempo-30-Limit einzuführen. Bürgermeister Stephan Antwerpen wies darauf hin, dass dies erst nach der Umsetzung des Kindergartens möglich sei. Zudem könnten Geschwindigkeitsanzeigen als einfache Maßnahme eingerichtet werden.
Akustikbeton als Innovation
Die Debatte um den Lärmschutz könnte durch etwaige Bauvorhaben in der Region weiterhin an Fahrt aufnehmen. Innovative Baustoffe wie Akustikbeton könnten hier eine signifikante Rolle spielen. Dieser spezielle Beton hat die Fähigkeit, Geräusche zu reduzieren und somit zur Lebensqualität in urbanen Gebieten beizutragen. Er funktioniert durch seine gezielte Strukturierung und poröse Oberflächen, die Schallwellen in Wärme umwandeln. Diese Eigenschaften könnten insbesondere in dicht bebauten Wohngebieten von Vorteil sein, die erfahrungsgemäß hohen Lärmbelastungen ausgesetzt sind, etwa durch Verkehrs- und Baustellenlärm, was bereits zu einem Rückgang des Wohlbefindens führen kann [bauenaktuell.ch berichtet].
Zudem zeigt die Forschung, dass Maßnahmen wie Akustikbeton nicht nur kosteneffizient sein können, sondern auch den Immobilienwert steigern. Die Kombination aus Schallschutz und architektonischen Möglichkeiten macht diesen Baustoff besonders attraktiv für zukünftige Bauvorhaben. Auch die WHO gibt wichtige Empfehlungen zur Reduzierung der Lärmbelastung im städtischen Raum, was zusätzlich den politisch Verantwortlichen Anstoß geben sollte, diese Themen proaktiv anzugehen [lfu.bayern.de informiert].
Insgesamt hat der Stadtrat von Altötting bei der Sitzung einstimmig beschlossen, den Flächennutzungsplan zu ändern und den Bebauungsplan voranzutreiben, was den Weg für die Realisierung des Bauprojekts ebnet. Ein hoffentlich gelungener Schritt in Richtung neuen Wohnraums, ohne die Bedenken der Bürger zu negieren.