Stuttgarter Künstler startet stille Wanderschaft für ungeteilte Aufmerksamkeit

Stuttgarter Künstler startet stille Wanderschaft für ungeteilte Aufmerksamkeit
Am 20. Juni 2025 startet der Stuttgarter Performance-Künstler Daniel Beerstecher eine außergewöhnliche Reise durch Deutschland. In einer einjährigen Schweigewanderung plant Beerstecher, die immense Kraft des Zuhörens zu erkunden und dabei beeindruckende 3.000 Kilometer zu Fuß zurückzulegen. Diese innovative Aktion wird von einem besonderen Fokus auf Stille und innerer Ruhe begleitet, und ist eine Art Antwort auf die zunehmende Polarisierung in unserer Gesellschaft.Domradio berichtet.
Bevor er sein Schweigen antritt, findet am Freitag ein Künstlergespräch mit dem Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich in der katholischen Kirche Sankt Maria in Stuttgart statt. Vom 20. bis 25. Juni wird Beerstecher täglich von 11 bis 19 Uhr in und um die Kirche präsent sein. In dieser Zeit lädt er die Besucher ein, ihm über ihre Anliegen zu erzählen – er wird jedoch nicht verbal reagieren.Stuttgarter Nachrichten ergänzen.
Die Bedeutung des Zuhörens
Beerstecher verfolgt das Ziel, durch ungeteilte Aufmerksamkeit und tiefe Nähe zu den Menschen neue Verbindungen zu schaffen. „Ich bin ein Jahr am Schweigen, aber ich höre ihnen gerne zu“, wird er auf einem speziellen Hemd tragen. Die Kunst ist für ihn nicht nur eine Ausdrucksform, sondern auch ein Mittel zur Auseinandersetzung mit spirituellen Erfahrungen und inneren Emotionen.Neoterisches Bewusstsein beleuchtet.
Diese Reise ist nicht das erste Abenteuer des 45-Jährigen; Beerstecher hat schon zuvor verschiedene Fortbewegungsprojekte realisiert, darunter auch eine Reise mit einem Segelboot auf Rädern durch Patagonien. Er glaubt fest daran, dass man tiefere Verbindungen ohne verbale Einwürfe eingehen kann. Auf seiner Wanderung wird er ein Notizbuch und Zettel für die Kommunikation mitnehmen, aus denen später möglicherweise eine Kunstinstallation entstehen könnte.
Ein Weg zu innerem Frieden
Die Verbindung von Kunst und Spiritualität ist ein zentrales Thema in Beerstechers Arbeit. Diese Symbiose kann nicht nur zur inneren Ruhe führen, sondern auch zur Selbstentdeckung – ein Prozess, den viele Künstler im Laufe der Geschichte erkannt haben. Künstlerische Ausdrucksformen, so zeigt sich, fördern oft das emotionale Wohlbefinden und bieten Raum für Heilung und Reflexion.Domradio hebt hervor.
Beerstechers Schweigewanderung ist mehr als nur ein persönliches Projekt; sie ist eine Einladung an die Gesellschaft, die Kunst des Zuhörens neu zu entdecken und danach zu streben, tiefere Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen. In einer Welt, in der oft nur das Geschwätz zählt, wird dieser stille Weg sicherlich sowohl für den Künstler als auch für seine Begleiter eine inspirierende und bereichernde Erfahrung werden.