Rudolf Notz: Der letzte Klang der Schreibmaschinen in Augsburg!

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Rudolf Notz, Historik und Sammler, bewahrt in Augsburg das Erbe historischer Schreibmaschinen und Bürotechnik.

Rudolf Notz, Historik und Sammler, bewahrt in Augsburg das Erbe historischer Schreibmaschinen und Bürotechnik.
Rudolf Notz, Historik und Sammler, bewahrt in Augsburg das Erbe historischer Schreibmaschinen und Bürotechnik.

Rudolf Notz: Der letzte Klang der Schreibmaschinen in Augsburg!

In der Welt der historischen Bürotechnik gibt es kaum jemand, der so leidenschaftlich ist wie Rudolf Notz. Der 1960er-Jahre Büromaschinen-Mechaniker erlernte sein Handwerk bei der Augsburger Firma „Fichtinger und Seger“. Während junge Frauen damals mit Schreibmaschinen für die Büroarbeit zuständig waren, halfen Männer wie Notz bei kaputten Maschinen. Diese praktischen Erfahrungen prägten sein Leben und seine späteren Interessen.

Eine besondere Geschichte hat es Notz angetan, denn er rettete eine defekte Schreibmaschine vor dem Schrott und widmete monatelange Arbeit ihrer Reparatur. Diese Liebe zur Technik führte dazu, dass er nach seiner Gesellenprüfung im Jahr 1978 auch die Meisterprüfung ablegte, die bereits elektrische Schreibmaschinen einbezog. Kurz darauf wurde er Geschäftsführer der Firma Max Konz, die bis heute besteht.

Sammlung und Ausstellungen

Rudolf Notz hat sich in den Jahren ein beeindruckendes Sammelsurium historischer Schreibmaschinen und „Bürotika“ angelegt, darunter Anspitzer, Rechenmaschinen und Hefter. Seine Sammlung ist so umfangreich geworden, dass er Vitrinen in seiner Firma aufstellen ließ, um den kleinen, faszinierenden Einblick in die vergangene Büro-Welt zu gewähren. Besonders die „Piccola“ aus dem Jahr 1912, eine seltene Typenhebelmaschine, wurde in der Ausstellung aktuell gewürdigt. Diese Maschine ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch ein Beispiel für die technischen Innovationen ihrer Zeit, mit einem cleveren Klappmechanismus für den Transport im Koffer.

Die Liebe zu alten Maschinen steckt auch in Notz’ Frau Brigitta. Gemeinsam fanden sie viele Stücke auf Flohmärkten, Messen und in Auktionshäusern. Einige Modelle, wie die Replika der „Malling-Hansen“ Schreibkugel, die schon Friedrich Nietzsche benutzte, können bei Auktionen bis zu 50.000 Euro erzielen. Somit ist die Sammelleidenschaft sowohl ein Hobby als auch ein potenzielles Geschäft, das hoch im Kurs steht.

Der Klang der Erinnerungen

Der Klang der Schreibmaschinen, der aus dem Alltagsleben verschwunden ist, wird von Notz als nostalgisch beschrieben. Er kann viele Fabrikate lediglich an ihrem Klang erkennen. Einmal trat er sogar in Frank Elstners Show „Wetten, dass…“ auf, um diese bemerkenswerte Fähigkeit zu demonstrieren.

Das IFHB, das Institut für historische Bürotechnik, bietet mittlerweile viele Informationen über diese faszinierende Welt. Mitglieder erhalten nicht nur exklusiven Zugang zu einem umfangreichen Lexikon, das aktuell 1.912 Einträge zu Schreibmaschinen zählt, sondern auch Neuigkeiten zu verschiedenen Modellen und deren technischen Details.

Das aktuelle Mitglieder-Update zeigt nicht nur die neuesten Einträge, sondern auch interessante Diskussionsthemen, die den Austausch über die Historie und Technik im Bürobereich fördern. Wer sich näher für diese Thematik interessiert, kann in der Ausstellung zur historischen Bürotechnik einen Blick auf die bemerkenswerte Entwicklung dieser Geräte werfen.

Die Welt der historischen Bürotechnik bleibt somit lebendig und fasziniert durch ihre vielen Facetten, nicht zuletzt durch heitere Erzählungen und Geschichten von Sammlern wie Rudolf Notz, deren Leidenschaft die gesamte Generationen vereinen kann.