Teure Theatersanierung in Augsburg: Neuer Planungschef an Bord!

Teure Theatersanierung in Augsburg: Neuer Planungschef an Bord!
In Augsburg brodeln die Bauarbeiten am Staatstheater – und das mit einem frischen Planungsteam. Ein neues Kapitel in der Sanierung des historischen Theaters hat begonnen, denn das Münchner Architekturbüro Henn wird nun die Verantwortung für das Gesamtprojekt übernehmen. Dieses hat sich über die Jahre zu einem teuren Unterfangen entwickelt, die Kosten sind mittlerweile auf über 400 Millionen Euro gestiegen, ursprünglich waren dafür lediglich 186 Millionen Euro eingeplant. Wie Antenne.de berichtet, wurde das Augsburger Staatstheater bereits 2016 aufgrund von Brandschutzmängeln geschlossen, und die Fertigstellung der Generalsanierung verzögert sich nun bis ins Jahr 2030.
Ab April 2025 wird Henn die Arbeiten am zweiten Bauteil des Staatstheaters aufnehmen. Dies ist der nächste Schritt im Rahmen eines Gesamtprojekts, das die Sanierung und den Neubau des Theaters umfasst. Das Büro Henn hat sich als erfahrener Partner erwiesen, was durch die positiven Äußerungen des Baureferenten Steffen Kercher und des Kulturreferenten Jürgen Enninger untermauert wird. Enninger hebt die internationale Erfahrung und das regionale Engagement von Henn hervor. Die Zusammenarbeit mit der Augsburger LeitWerk AG wird ebenfalls als vorteilhaft angesehen, um die ambitionierten Pläne umzusetzen, wie B4B Schwaben berichtet.
Das Projekt im Detail
Das Gesamtvorhaben gliedert sich in zwei zentrale Teile: Die Modernisierung des Großen Hauses sowie die Errichtung angrenzender Neubauten. Dazu zählen eine zweite Bühne, Proberäume, Werkstätten, Büros und Lagerflächen. Diese umfassenden Umbaumaßnahmen erfordern eine sensible Planung, insbesondere wenn es um die Integration von Bühnentechnik in die Zuschauerbereiche und das Foyer geht. Der Denkmalschutz spielt dabei eine entscheidende Rolle, was die Sanierung von Kulturbauten angeht, wie in der Fachliteratur dargelegt wird te-ing.de.
Der Rohbau für den Keller des Kleinen Hauses ist bereits in diesem Jahr abgeschlossen. Nun stehen die Fertigstellung der Baugrube für das Betriebsgebäude sowie die anschließenden Arbeiten am Rohbau beider Baukörper an, gefolgt von Fassadenarbeiten. Dabei mussten Teile der bestehenden Technik bezüglich ihrer Wiederverwendbarkeit sorgsam überprüft werden. Schließlich ist der zeitliche Rahmen entscheidend: Die Bauarbeiten sollten idealerweise während der Theaterpause beginnen, um die Spielzeit nicht weiter zu beeinträchtigen.
Öffentliches Interesse und Kritik
Die teuren Pläne haben auch zur Kritik geführt. Der Bund der Steuerzahler sieht in der Sanierung eine Steuerverschwendung und fordert Transparenz über die veranschlagten Mittel und deren Verwendung. In Zeiten begrenzter finanzieller Ressourcen wird die öffentliche Diskussion über Notwendigkeit und Kosten von Theaterumbauten immer hitziger. Es ist unumstritten, dass solche Projekte ein hohes öffentliches Interesse hervorrufen, was die Verantwortlichen dazu zwingt, frühzeitig Kommunikationsstrategien zu entwickeln und die Öffentlichkeit über die Fortschritte zu informieren.
Die Herausforderungen sind vielseitig – vom Denkmalschutz über die Integration moderner Technologien bis hin zur Schaffung interimistischer Lösungen während der Bauzeit. Letztendlich bleibt zu hoffen, dass das Augsburger Staatstheater bald wieder in neuem Glanz erstrahlen kann und nicht nur das architektonische, sondern auch das kulturelle Erbe der Stadt aufwertet.