Gedenkweg in Bayreuth: Mahnung gegen wachsenden Antisemitismus!
Am 9.11.2025 fand in Bayreuth ein Gedenkweg zum 87. Jahrestag der Reichspogromnacht statt, um gegen Antisemitismus zu protestieren.

Gedenkweg in Bayreuth: Mahnung gegen wachsenden Antisemitismus!
Am heutigen Tag, dem 9. November 2025, wird im deutschen Bayreuth an die Reichspogromnacht erinnert, die sich zum 87. Mal jährt. Diese dunkle Stunde der deutschen Geschichte wird im Rahmen eines Gedenkweges gewürdigt, der von der deutsch-israelischen Gesellschaft Bayreuth-Oberfranken organisiert wurde. Zu den Teilnehmern zählt auch Thomas Brüggemann, der stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft, der eindringlich vor dem ansteigenden Antisemitismus in Deutschland warnte und auf die erschreckenden Anzeichen von Gewalt und Hetze gegen jüdische Mitbürger:innen hinwies.
In seinen Ausführungen betonte Brüggemann die Notwendigkeit des Erinnerns an die Grauen der Shoah sowie an die bedrückenden Kapitel der deutschen Vergangenheit. Der Anstieg von Bedrohungen und der Schutz von Synagogen sowie Erinnerungsstätten unter Polizeischutz verdeutlicht, dass Antisemitismus längst kein Randphänomen mehr ist, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt. Besonders brisant sind die falschen Gleichsetzungen zwischen Israel und Terrororganisationen, die zunehmend zu Boykottaufrufen gegen Jüdinnen und Juden führen.
Der Gedenkweg
Der Gedenkweg erstreckt sich über fünf Häuser, die bis 1938 von jüdischen Familien bewohnt waren. Vor diesen Gebäuden wurden die Lebensgeschichten der Verschleppten lebendig gemacht, um die Erinnerung wachzuhalten. Während der Veranstaltung umrahmten musikalische Beiträge des Zamirchors die Gedenkfeierlichkeiten. Etwa 30 Personen nahmen an diesem bedeutenden Event teil, das den Fokus klar auf die anhaltende Relevanz von Antisemitismus lenkt.
Ein Blick in die Geschichte
Die Reichspogromnacht, auch bekannt als Kristallnacht, fand am 9. und 10. November 1938 statt. Auslöser war die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst vom Rath durch den polnischen Juden Herschel Grynszpan. Diese brutalen Angriffe waren eine Antwort auf die seit Hitlers Machtübernahme 1933 aufgeheizte antisemitische Stimmung und die strengen anti-jüdischen Gesetze, die Juden ihrer Bürgerrechte beraubten.
Der Pogrom forderte über 91 Todesopfer und führte zur Zerstörung von mehr als 1.400 Synagogen sowie zur Verwüstung von mehr als 7.000 jüdischen Geschäften. Rund 30.000 jüdische Männer wurden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Diese Ereignisse markieren einen Wendepunkt von sozialer und wirtschaftlicher Ausgrenzung hin zur offenen Gewalt gegen Jüdinnen und Juden und gelten als Vorzeichen des Holocaust.
Der internationale Aufschrei war groß: Ausländer und Medien verurteilten die Vorgänge emphatisch. Die USA zogen ihren Botschafter zurück, und andere Länder brachen diplomatische Beziehungen ab. In der Folge suchten über 115.000 Juden innerhalb von nur zehn Monaten das Weite und flohen aus Deutschland.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Gedenkweg in Bayreuth nicht nur ein Rückblick auf die Schrecken der Vergangenheit ist, sondern auch ein eindringlicher Appell, sich gegen die aktuelle Bedrohung des Antisemitismus zu erheben. Es ist entscheidend, diesen Teil der Geschichte zu erinnern, um ähnliche Fehler in der Zukunft zu vermeiden. Die Herausforderungen, mit denen jüdische Menschen heute konfrontiert sind, verdeutlichen die anhaltende Wichtigkeit solcher Erinnerungsveranstaltungen.
Für mehr Informationen über die Reichspogromnacht und deren historische Bedeutung, besuchen Sie Wikipedia oder lesen Sie den ausführlichen Bericht auf Kurier.