Unfall in Cham: 16-Jährige ohne Führerschein mit Microcar überschlagen!
Unfall in Cham: 16-Jährige ohne Führerschein überschlägt sich mit Microcar. Jugendliche leicht verletzt, ADAC warnt vor Risiken.

Unfall in Cham: 16-Jährige ohne Führerschein mit Microcar überschlagen!
In Cham kam es zu einem Verkehrsunfall mit einem Microcar, dessen Umstände ein beachtliches Licht auf die Risiken dieser kleinen Fahrzeuge werfen. Am 10. August 2025 touchierte ein Microcar an einer Kreuzung mit einem Auto und überschlug sich dabei. Die drei jugendlichen Insassinnen des Fahrzeugs, allesamt zwischen 16 und 17 Jahren, zogen sich glücklicherweise nur leichte Verletzungen zu. Besorgniserregend ist, dass die 16-jährige Fahrerin nicht im Besitz des erforderlichen Mopedführerscheins war. Außerdem waren mehr als die erlaubten zwei Personen im Microcar untergebracht, was die Situation zusätzlich komplizierte. Der 21-jährige Fahrer des anderen Fahrzeugs blieb unversehrt, während die junge Fahrerin nun für den Unfall sowie das Fahren ohne Fahrerlaubnis zur Rechenschaft gezogen wird, wie idowa.de berichtet.
Microcars im Fokus
Microcars erfreuen sich zunehmend großer Beliebtheit, vor allem bei Jugendlichen und Rentnern. Die Modelle des Herstellers Aixam, wie das Coupé, City Sport und Crossline, sind speziell für kurze Fahrten in urbanen Gebieten konzipiert. Diese Kleinwagen sind eine verlockende Alternative zu Mopeds und bieten eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Die Preise variieren zwischen 10.000 und 18.000 Euro, abhängig von Ausstattung und zusätzlichen Optionen wie ABS oder verschiedenen Soundsystemen. Verkaufsleiter Holger Pfeifer merkt an, dass viele Jugendliche Microcars nutzen, um selbstständig zu Sportvereinen zu gelangen, während Rentner diese Fahrzeuge für kurze Erledigungen nutzen. Besonders wichtig ist die Problematik der Sicherheit; gemäß mdr.de sind die verfügbaren Sicherheitsfeatures wie Airbags nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Wer denkt, dass Microcars eine sichere Option sind, könnte jedoch überrascht werden. Zahlen und Tests zeigen, dass die Insassen dieser Fahrzeuge bei einem Unfall nur unzureichend geschützt sind. Laut stern.de ergaben Crash-Tests des Dekra, dass Microcars in der Unfallforschung als lebensgefährlich eingestuft werden. Belastungen bei einem simulierten Aufprall mit einem deformierbaren Hindernis führten zu gravierenden Verletzungsrisiken. Das meistverkaufte Modell, der Aixam Access, ist nur 3 Meter lang und wiegt 425 kg; und obwohl die Fahrgastzelle nicht stark verformt war, waren die Belastungen für die Insassen erschreckend hoch.
Die Herausforderungen für Fahranfänger
Zusätzlich wird die Gefährdungslage durch das Fehlen von neuen Sicherheitsstandards für Microcars verstärkt. ADAC Sachsen warnt ausdrücklich vor der falschen Wahrnehmung dieser Fahrzeuge als reguläre Pkw und hebt hervor, dass die derzeitigen Sicherheitsanforderungen für Microcars im Vergleich zu anderen Fahrzeugen äußerst begrenzt sind. Für neue Fahrer, oftmals Jugendliche ohne ausreichende Erfahrung, gibt es kaum Schulungsangebote, was die Situation noch gefährlicher macht.
In Anbetracht der Ereignisse in Cham und der allgemeinen Sicherheitslage von Microcars steht zu hoffen, dass sowohl gesetzgeberische als auch sicherheitstechnische Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu verbessern.