Traditionsunternehmen Wehrle-Werk AG in Insolvenz: 250 Jobs gefährdet!
Wehrle-Werk AG aus Emmendingen beantragt Insolvenz aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und interner Probleme, betroffen sind 250 Arbeitsplätze.

Traditionsunternehmen Wehrle-Werk AG in Insolvenz: 250 Jobs gefährdet!
In einem bedauerlichen Schritt hat die Wehrle-Werk AG, ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Emmendingen mit stolzen 165 Jahren Geschichte, am 25. August 2025 beim Amtsgericht Freiburg Insolvenz angemeldet. Über 250 Mitarbeiter:innen sind von dieser Entwicklung betroffen, und die Unsicherheiten sind groß, seit das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von 50 Millionen Euro verzeichnete, dabei jedoch einen Verlust von 17 Millionen Euro hinnehmen musste. Sanierungsvorstand Axel Buchholz erklärte, dass die Herausforderungen der letzten Wochen zu diesem Schritt führten. merkur.de berichtet, dass die Ursachen für diese Krise vielschichtig sind.
Ein wesentlicher Faktor ist der Wegfall des Russland-Geschäfts, was 5% des Umsatzes ausmachte, nach dem Übergriff auf die Ukraine. Zudem kam es zum Ausfall von zwei großen Aufträgen und internen Problemen, die durch eine Softwareumstellung und einen Hackerangriff verstärkt wurden. Gerüchte über die finanzielle Lage des Unternehmens machten bereits die Runde, und die Mitarbeiter:innen wurden über die Situation umfassend informiert. Der vorläufige Insolvenzverwalter Marc-Philippe Hornung von der Kanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz plant, die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die betroffenen Beschäftigten zu organisieren. Ein Lichtblick: Die Tochtergesellschaften der Wehrle-Werk AG sind derzeit nicht betroffen, was Hoffnungen auf eine mögliche Sanierung weckt.
Hintergrund und Herausforderungen der Branche
Die Wehrle-Werk AG hat sich seit den 1970er-Jahren auf GreenTech-Lösungen zur Abfall- und Abwasserbehandlung spezialisiert und bietet individuelle Lösungen auf internationalem Parkett an, mittlerweile in über 45 Ländern und auf fünf Kontinenten. Wie regionimblick.de berichtet, hat das Unternehmen mit schwankenden Auftragseingängen und Verzögerungen in der Projektabwicklung zu kämpfen. Das Bild in der Branche ist jedoch nicht isoliert. Laut ifm-bonn.org wurden im Jahr 2024 in Deutschland insgesamt 21.812 Insolvenzen registriert, was einen Anstieg von 22,4% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Entwicklung verdeutlicht die schwierige konjunkturelle Lage, die vor allem Unternehmen betrifft, die schon länger am Markt sind.
Insolvenzen sind nicht ausgeschlossen, aber sie sind auch keine alltägliche Form der Unternehmensschließung. Es zeigt sich, dass trotz der steigenden Zahlen die Anzahl der Insolvenzverfahren im Vergleich zu Unternehmensgründungen weiterhin relativ gering bleibt. Dennoch, die Wehrle-Werk AG steht am Scheideweg und sämtliche Augen sind auf das Unternehmen gerichtet, das als Pionier in der Umwelttechnologie galt.
Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bleibt bestehen, und die nächsten Schritte werden zeigen, ob das traditionsreiche Unternehmen seine Wurzeln in der Region weiter festigen kann.