Thüringer Landtag: CDU kämpft gegen AfD-Blockade bei Richterwahlen!

Thüringens CDU startet neuen Anlauf zur Besetzung von Wahlausschüssen, während die AfD mit ihrer Sperrminorität blockiert.
Thüringens CDU startet neuen Anlauf zur Besetzung von Wahlausschüssen, während die AfD mit ihrer Sperrminorität blockiert. (Symbolbild/NAGW)

Thüringer Landtag: CDU kämpft gegen AfD-Blockade bei Richterwahlen!

Coburg, Deutschland - Im Thüringer Landtag gibt es einen neuen Versuch, die wichtigen Wahlausschüsse für Richter und Staatsanwälte zu besetzen. Die CDU-Fraktion hat heute einen vollständigen Personalvorschlag eingereicht, der aus drei Abgeordneten der CDU, zwei vom Bund der Steuerzahler (BSW) und jeweils einem von den Fraktionen der AfD, SPD und Linken besteht. Doch das Vorhaben sieht sich gleich mehreren Hürden gegenüber, von denen die größte wohl die Blockade durch die AfD ist. Diese weigert sich, die Zustimmung zu geben, da ihre Kandidaten für den Vize-Landtagspräsidenten wiederholt abgelehnt wurden. Die CDU kritisiert die Blockade scharf und fordert ein Ende der Stagnation, um die Handlungsfähigkeit der Justiz in Thüringen zu gewährleisten. So berichtet np-coburg.de, dass jede der fünf Fraktionen für die Gremien berücksichtigt werden soll.

Eine weitere Problematik ist, dass die AfD mit ihren 32 von 88 Abgeordneten eine Sperrminorität im Landtag besitzt und somit die Besetzung der Wahlausschüsse effektiv blockieren kann. Im Thüringer Landtag ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich, um die Gremien zu besetzen. Dies gestaltet sich besonders schwierig, da die anderen Fraktionen sich nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen können. Die AfD, die in Thüringen als rechtsextrem eingestuft wird und vom Verfassungsschutz beobachtet wird, wirft den anderen Fraktionen vor, sie auszugrenzen und darauf hinzuarbeiten, dass lediglich ihre eigenen Kandidaten eine Chance auf Ernennung erhalten. Ihre Fraktionsführer fühlen sich im Landtag ungerecht behandelt und fordern Einfluss in sensiblen Gremien.

Die Auswirkungen der Blockade auf die Justiz

Die Blockade hat ernsthafte Auswirkungen auf die Justiz in Thüringen. Aktuell sind etwa 30 Stellen für Richter und Staatsanwälte unbesetzt, was zu einem spürbaren Rückstau in der Justiz führt. Der Richterwahlausschuss, ein wichtiges Gremium, das aus zehn Abgeordneten des Landtags und weiteren Mitgliedern besteht, prüft die Eignung von Bewerbern und spielt eine entscheidende Rolle bei der Ernennung neuer Richter. Aufgrund der anhaltenden Blockade sind die Ernennungen von Proberichtern und Staatsanwälten auf Lebenszeit in Gefahr. Das Gutachten von Rechtsprofessor Michael Brenner bestätigt zwar, dass der Wahlausschuss handlungsfähig bleibt, solange mindestens acht der 15 Mitglieder vorhanden sind, jedoch ist eine effektive Neubesetzung derzeit nicht in Sicht, da die AfD weiterhin ihre Blockadehaltung aufrechterhält (lto.de).

Die letzten Abstimmungen zur Besetzung der Wahlausschüsse sind gescheitert. Kandidaten der CDU, BSW, SPD und Linken erhielten nicht die nötige Zweidrittelmehrheit, da die AfD sich vehement verweigerte. Die Opposition hat sich zunehmend besorgt über die Entwicklung geäußert und Vorwürfe geäußert, dass die AfD kein Interesse am Funktionieren des Rechtsstaates habe. CDU-Fraktionschef Andreas Bühl machte deutlich, dass die aktuelle Situation absolut nicht tragbar sei und man sich dem Wohl der Justiz verpflichtet fühlt (mdr.de).

Der Ausblick auf die nächsten Schritte

Die Situation im Thüringer Landtag bleibt angespannt, und die nächste Abstimmung steht bevor. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass sich die Blockade der AfD bald löst. Diese plant keine rechtlichen Schritte gegen die aktuelle Lage und setzt weiterhin auf ihre Sperrminorität, um Einfluss auf wichtige Gremien zu nehmen. Angesichts der wachsenden Frustration unter den anderen Fraktionen und der offensichtlichen Herausforderungen in der Justiz bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Verhandlungen entwickeln und ob es vielleicht doch noch zu einer Einigung kommen kann, die die Justiz in Thüringen wieder handlungsfähig macht.

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OrtCoburg, Deutschland
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