Historisches Dokument im Rotkreuzmuseum Dachau: Heigls Mitgliedsausweis entdeckt!

Entdecken Sie die faszinierende Geschichte von Franz Xaver Heigl, einer Schlüsselperson im Roten Kreuz Dachau, und seinem neu entdeckten Mitgliedsausweis.

Entdecken Sie die faszinierende Geschichte von Franz Xaver Heigl, einer Schlüsselperson im Roten Kreuz Dachau, und seinem neu entdeckten Mitgliedsausweis.
Entdecken Sie die faszinierende Geschichte von Franz Xaver Heigl, einer Schlüsselperson im Roten Kreuz Dachau, und seinem neu entdeckten Mitgliedsausweis.

Historisches Dokument im Rotkreuzmuseum Dachau: Heigls Mitgliedsausweis entdeckt!

In Dachau hat das Rote Kreuz Museum einen bemerkenswerten Zugang zu historischen Dokumenten erhalten, die ein Stück wichtiger Geschichte bewahren. Ein besonders herausragendes Stück dabei ist der Mitgliedsausweis Nummer 1 von Franz Xaver Heigl, der am 18. September 1929 ausgestellt wurde. Heigl, geboren 1871, war ein echter Pionier: über 50 Jahre lang war er aktiv Mitglied des Roten Kreuzes, davon über 29 Jahre in leitender Stellung.

Heigl war nicht nur eine prägende Figur in der Organisation, sondern auch ein Zeitzeuge der bewegten Geschichte Deutschlands. Er erlebte die Kaiserzeit, die Weimarer Republik, die Zeit des Nationalsozialismus und die Anfänge der Bundesrepublik. Der heute 76-jährige Heinz Fiederer, Urenkel von Heigl, übergab den Ausweis sowie weitere Dokumente und Fotografien an das Museum, welches mit solch bedeutenden Schätzen nun die Historie des Roten Kreuzes in Dachau noch anschaulicher machen kann. Die Übergabe fand im alten Haus am Rotkreuzplatz statt, welches Heigl 1949 mitinitiierte.

Einblick in die Geschichte

Der weitere Kontext dieser Geschichte reicht bis zur Gründung der „Freiwilligen Sanitäts-Kolonne vom Roten Kreuz“ zurück, welche nach einem verheerenden Zugunglück am 7. Juli 1889 in Röhrmoos ins Leben gerufen wurde. Franz Xaver Heigl war von Beginn an dabei und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Kolonne. Diese Kolonne wurde noch in den 1880er-Jahren in einer Zeit gegründet, in der Kriege drohten – und auch das Rote Kreuz war in Zeiten des Ersten Weltkriegs gefordert. Der Erste Weltkrieg stellte eine massive Bewährungsprobe für die Organisation dar, die damals über eine Million Mitglieder zählte und unter anderem Flüchtlinge unterstützte.

In Dachau war Heigl nicht nur als starker Führer bekannt. Er war auch ein Geometer und maßgeblich an der Beschaffung des ersten Rettungswagens für die Stadt nach dem Krieg beteiligt. Dieser wurde 1919 aus Restbeständen der Armee erworben. In der Nachkriegszeit übernahm Heigl erneut die Leitung der Rotkreuz-Aktivitäten und dokumentierte 1948 in einem Tätigkeitsbericht 2098 Krankentransporte und über 57.000 Kilometer Fahrleistung.

Ein schwieriges Erbe

Doch Heigls Geschichte ist auch in dunkle Kapitel verwoben. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 hatte das Rote Kreuz unter dem Druck des Regimes zu leiden. Heigl selbst stellte 1937 einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP, der geschichteträchtig zunächst abgelehnt, aber 1940 rückwirkend angenommen wurde. Es ist ein ambivalentes Erbe, das das Rote Kreuz in Dachau mit der Geschichte von Franz Xaver Heigl teilt.

Nach dem Krieg wurde das Rote Kreuz 1945 von der amerikanischen Militärregierung in der Wiederaufnahme seiner Aktivitäten unterstützt. Heigl, der 1948 zum Ehrenmitglied des Bayerischen Roten Kreuzes ernannt wurde, starb am 23. März 1953 im Alter von 82 Jahren, während er der Organisation weiterhin treu verbunden war.

Diese wertvollen Dokumente, die die Geschichte der Dachauer Bürgerfamilie Heigl und des Roten Kreuzes illustrieren, zeigen, wie tief verwurzelt das Rote Kreuz in der Region ist. Tizian Bartling, Leiter des Rotkreuzmuseums, hebt hervor, wie wichtig diese Materialien für zukünftige Ausstellungen sind und wie sie die über 50-jährige Geschichte der Dachauer Rotkreuz-Organisation festhalten.

Dies ist nicht nur ein Blick zurück auf die Vergangenheit, sondern auch eine Einladung an die Leser, die Entwicklung und das Engagement des Roten Kreuzes in Dachau weiter zu verfolgen. Der Erinnerungsrahmen, den diese Dokumente bieten, lässt uns die Herausforderungen und die Erfolge erkennen, die die Organisation im Laufe der Jahre geprägt haben. Das Bayerische Rote Kreuz hat sicherlich einen Schritt nach vorne gemacht, um diese reiche Historie lebendig zu halten.

Das Rote Kreuz, gegründet nach einem schweren Eisenbahnunglück, gehört nun seit über einem Jahrhundert zu den tragenden Säulen der menschlichen Hilfe in der Region. In jeder Herausforderung liegt ein Potenzial, das Gefühl für die Gemeinschaft neu zu entfalten, was die Gründungsgeschichte von Deutsches Rotes Kreuz mit eindrucksvoll beweist.