Isar-Renaturierung: Naturerlebnis bei Ettling begeistert über 60 Teilnehmer!

Am 13.07.2025 erkundeten über 60 Interessierte die Renaturierung der Isar bei Ettling mit Förster Tobias Schropp.

Am 13.07.2025 erkundeten über 60 Interessierte die Renaturierung der Isar bei Ettling mit Förster Tobias Schropp.
Am 13.07.2025 erkundeten über 60 Interessierte die Renaturierung der Isar bei Ettling mit Förster Tobias Schropp.

Isar-Renaturierung: Naturerlebnis bei Ettling begeistert über 60 Teilnehmer!

Am Mittwoch fand bei Ettling eine spannende Abendexkursion zur Renaturierung der Isar statt, organisiert vom Bund Naturschutz Landau. Über 60 Natur- und Umweltschützer, viele davon mit dem Fahrrad angereist, versammelten sich am Sportplatz, um mehr über die wertvollen ökologischen Maßnahmen zu erfahren. Exkursionsleiter Förster Tobias Schropp vom AELF Landau Pfarrkirchen führte die Gruppe durch die faszinierenden Landschaften, die sich entlang des Flusses entfalten.

Bürgermeister Franz Aster eröffnete die Veranstaltung, die auch durch den BN-Vorstand Franz Meindl unterstützt wurde. Ein wichtiges Thema der Exkursion war der historische Verlauf der Isar. Historische Karten aus dem Jahr 1850 dokumentieren den ursprünglichen Verlauf des Flusses, der reich an Nebenarmen und Altwässern war. Im 20. Jahrhundert jedoch wurde die Isar begradigt und mit Beton verstärkt, was zwar die Gefahren durch Hochwasser reduzierte, jedoch auch negative Folgen für das Ökosystem hatte. Mittlerweile hat der Fluss kaum noch die Kraft zur Selbstgestaltung, weshalb Veränderungen nun in der Regel maschinell herbeigeführt werden müssen.

Renaturierung bringt Vielfalt zurück

Beim Rundgang über die neuen Steilufer und Kiesinseln konnten die Teilnehmer die ersten Ergebnisse der Renaturierungsmaßnahmen bewundern. Diese erstrecken sich über etwa vier Hektar und sind bewusst ohne befestigte Geh- und Radwege angelegt worden, um der Natur den Vorrang zu geben. Förster Schropp machte die Gruppe mit der bemerkenswerten Vogelwelt vertraut, die sich in der renovierten Umgebung angesiedelt hat, darunter Eisvögel, Gänsesäger und Graugänse. Mit etwas Glück konnten einige der Teilnehmer auch Reiher, Enten und sogar Flussregenpfeifer sichten.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch einer Brücke auf die rechte Isarseite, wo Förster Schropp die charakteristische Vegetation des Renaturierungsgebietes näherbrachte. Die Expert:innen erwarten, dass in den kommenden Jahren hier eine Weichholzaue mit Weiden, Pappeln und anderen Baumarten entsteht. Besonders wertvoll sind die alten Kopfweiden, die mehr als 50 Arten seltener Käfer, darunter den bedrohten Eremiten, einen Lebensraum bieten.

Nachhaltigkeit im Fokus

Die Renaturierung der Isar ist nicht nur ein Zeichen für die Rückkehr von Lebensraum für Flora und Fauna, sondern auch Teil größerer Programme zur Verbesserung der Gewässerqualität in Deutschland. Im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und des Bundesprogramms “Blaues Band” zielen zahlreiche Projekte darauf ab, die ökologischen Zustände von Gewässern zu verbessern und damit auch die Hochwassersicherheit zu gewährleisten. Solche Maßnahmen sind in einem weiteren Kontext von großer Bedeutung, wo sich zeigt, dass naturnahe Gewässerhabitate einen positiven Einfluss auf die Biodiversität haben.

Die Exkursion endete im Holunderhof in Westerndorf, wo die Teilnehmer bei gutem Essen und interessanten Gesprächen den Abend ausklingen ließen. Die Veranstaltung zeigte, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Naturschutzverbänden und der Gemeinde ist, um die Natur zurückzubringen und ein Gleichgewicht zwischen Nutzung und Schutz der Umwelt zu schaffen.