Kartoffelernte in Bayern boomt – Doch die Zikade droht mit Zerstörung!

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Bayern verzeichnet eine gute Kartoffelernte 2025, doch die Ausbreitung der Zikade bereitet Landwirten Sorgen um Ernteausfälle.

Bayern verzeichnet eine gute Kartoffelernte 2025, doch die Ausbreitung der Zikade bereitet Landwirten Sorgen um Ernteausfälle.
Bayern verzeichnet eine gute Kartoffelernte 2025, doch die Ausbreitung der Zikade bereitet Landwirten Sorgen um Ernteausfälle.

Kartoffelernte in Bayern boomt – Doch die Zikade droht mit Zerstörung!

In Bayern erfreuen sich die Kartoffelbauern in dieser Saison über eine vielversprechende Ernte, doch die Bedrohung durch den Schädling Zikade sorgt für große Sorgenfalten. [n-tv] berichtet, dass die Anbaufläche für Kartoffeln auf knapp 40.000 Hektar gestiegen ist – ein Zuwachs von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies bedeutet, dass die Kartoffelernte auf etwa 12,6 Millionen Tonnen geschätzt wird. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat kürzlich einen Landwirt in Niederbayern besucht, um Unterstützung zuzusichern und die Wichtigkeit des Kartoffelanbaus für die Ernährungssicherheit in Bayern zu betonen.

Die gute Nachricht ist, dass die Wetterbedingungen derzeit optimal sind. Die Ackerflächen wurden trotz einer Trockenphase im Frühjahr ausreichend beregnet. Landwirt Johannes Wittmann, der in Haidlfing tätig ist, erwartet allein auf seinen Feldern rund 500.000 Knollen. Dennoch wurde bereits die erste Zikade in einer Klebefalle auf Wittmanns Feldern entdeckt, was auf eine mögliche Gefährdung hinweist.

Die Zikade und ihre Auswirkungen

Die Schilf-Glasflügelzikade hat sich in den letzten Jahren rasant ausgebreitet und könnte enorme Ernteausfälle verursachen. Laut [Tagesschau] sind im vergangenen Jahr über 100.000 Hektar Kartoffeln und Zuckerrüben betroffen gewesen, was zu Ernteausfällen von bis zu 50 Prozent führte. Diese Zikade überträgt die bakterielle Pflanzenkrankheit Stolbur, die für die geschädigten Kartoffeln verantwortlich ist, die schrumpelig und weich werden. Der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft “Pfälzer Grumbeere”, Klaus Amberger, hat die Auswirkungen bereits hautnah miterlebt.

Die Ausbreitung der Zikade ist alarmierend. Begonnen hat sie ihren Vormarsch in Baden-Württemberg und hat sich über Rheinland-Pfalz bis hin nach Bayern und Hessen ausgebreitet. Das Julius Kühn-Institut (JKI) hat bestätigt, dass das Problem ganze Wertschöpfungsketten betrifft und sich mit der Erforschung von Bekämpfungsansätzen sowie der Entwicklung resistenter Sorten beschäftigt.

Reaktionen der Landwirte und staatliche Maßnahmen

Die Warnungen des Deutschen Bauernverbands sind unüberhörbar. Sie befürchten eine “deutliche Verschärfung der Lage” und eine akute Gefährdung der Versorgung mit heimischen Lebensmitteln. Es sind Maßnahmen vonnöten, um die Zikade in den Griff zu bekommen. Der Freistaat investiert aktuell in Forschungsprojekte, mit jährlich 2 Millionen Euro, um die Situation zu verbessern und den Landwirten zu helfen.

Um der Zikade entgegenzuwirken, schlagen Fachleute zwei Optionen vor: Zum einen könnte ein Verzicht auf den Anbau von Winterweizen nach Zuckerrüben oder Kartoffeln sinnvoll sein. Zum anderen sind Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln in betroffenen Regionen eine mögliche Maßnahme, um den Schädling einzudämmen. Allerdings kritisieren Experten die späte Zulassung von Insektiziden, da es derzeit keinerlei regulär zugelassenes Insektizid für den Kartoffelanbau gibt.

Die derzeitige Lage ist angespannt, und viele Landwirte überlegen, auf Frühkartoffeln umzusteigen, da sich der Anbau von Spätkartoffeln nicht mehr so rentiert. Die Herausforderungen, die der Klimawandel und der weltweite Handel mit sich bringen, begünstigen zudem die Ausbreitung der Zikade. Während die Ernteprognosen vorerst optimistisch wirken, setzen die Landwirte alles daran, ihre Felder zu schützen und zu gewährleisten, dass die Kartoffelernte weiterhin eine tragende Säule der bayerischen Landwirtschaft bleibt.