Barrieren erkennen: Inklusionsbeirat inspiziert Donauwörther Innenstadt
Am 15.09.2025 fand ein Rundgang in Donau-Ries statt, um die Barrierefreiheit zu prüfen und Inklusion zu fördern.

Barrieren erkennen: Inklusionsbeirat inspiziert Donauwörther Innenstadt
Heute weht ein frischer Wind durch die Straßen von Donau-Ries, denn im Rahmen eines Rundgangs durch das Landratsamt werden wichtige Aspekte der Barrierefreiheit thematisiert. Der Rundgang, organisiert vom Inklusionsbeirat Donau-Ries, begann mit einem ersten Hindernis: Ein hoher Bordstein vor dem Haupteingang wurde von Helmut Götz, einem Mitglied des Beirats, auf eine Höhe von fünf Zentimetern gemessen. Dieses Maß gilt als problematisch für Rollstuhlfahrer und symbolisiert die Herausforderungen, denen sich Menschen mit Beeinträchtigungen in der Stadt gegenübersehen.
Seit vielen Jahren setzt sich der Inklusionsbeirat für die Belange von Menschen mit Behinderungen ein. Gegründet wurde der Beirat im Jahr 2017 mit dem klaren Ziel, die Inklusion im Landkreis zu fördern und die speziellen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Landrat Stefan Rößle hebt hervor, wie wichtig die Arbeit des Inklusionsbeirates ist, um Barrieren abzubauen und Chancengleichheit für alle zu schaffen.
Der Inklusionsbeirat im Fokus
Der Inklusionsbeirat setzt sich aus einer Vielzahl von Mitgliedern zusammen, darunter Menschen mit Behinderung, Fraktionsmitglieder des Kreistages und Vertreter der öffentlichen Hand. In enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Offene Behindertenarbeit und weiteren Vereinen wird an der Verbesserung der Lebensbedingungen für Beeinträchtigte gearbeitet. Ein zentraler Punkt der Inklusionsarbeit ist es, dass tatsächlich alle Menschen in jedem Bereich des Lebens teilnehmen können, ohne ausgegrenzt zu werden.
Die Bedeutung sozialer Inklusion zeigt sich auch in den aktuellen Zahlen: In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Zugang zu Bildung, Arbeit und Gesundheit ist für diese Gruppe oft eingeschränkt. Das stellen die Berichte von Statista eindrucksvoll dar, wo die Herausforderungen in der Gesellschaft beleuchtet werden. Neben physischen Hindernissen gibt es auch soziale Barrieren, die es zu überwinden gilt.
Aktuelle Herausforderungen und Erfolge
Die fortschreitende demografische Entwicklung sorgt dafür, dass die Zahl der Menschen mit Beeinträchtigungen steigt. Besonders auffällig ist die Zunahme der Zahl der Empfänger:innen von Eingliederungshilfe, die von 585.000 im Jahr 2005 auf über 1 Million im Jahr 2023 angestiegen ist. Diese Unterstützung umfasst verschiedene Maßnahmen zur sozialen Teilhabe und ist eine zentrale Aufgabe der staatlichen Förderprogramme. Dennoch bleibt die Arbeitsmarktbeteiligung für Menschen mit Beeinträchtigungen hinter der von Nicht-Beeinträchtigten zurück, was die Dringlichkeit der Inklusionsarbeit unterstreicht.
Der Inklusionsbeirat Donau-Ries hat bereits Erfolge verzeichnet, doch der Weg zur vollständigen Barrierefreiheit ist noch lang. Durch gezielte Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit der Politik wird jedoch daran gearbeitet, die Stadt für alle Bürger:innen zugänglicher zu machen. Das Ziel bleibt, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten, dazugehören und aktiv am Leben in Donau-Ries teilnehmen kann.
Wie sich die Situation in Zukunft entwickelt, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Die Inklusion und die damit verbundenen Herausforderungen stehen ganz oben auf der Agenda des Landkreises und der engagierten Menschen, die sich für ein besseres Miteinander einsetzen.