Ludwig Thoma: Umstrittener Dichter oder bayerische Ikone? Vortrag in Donauwörth!
Am 29.10.2025 hält Prof. Dr. Wilhelm Liebhart einen Vortrag über Ludwig Thoma in Donauwörth. Anmeldung bei der VHS empfohlen.

Ludwig Thoma: Umstrittener Dichter oder bayerische Ikone? Vortrag in Donauwörth!
In der schönen Stadt Donauwörth wird am kommenden Donnerstagabend ein ungewöhnliches Event stattfinden: Ein Vortrag über den bekannten bayerischen Dichter Ludwig Thoma, der in der Literaturgeschichte einen besonderen Platz einnimmt. Prof. Dr. Wilhelm Liebhart ist eingeladen, um Licht ins Dunkel dieses ambivalenten Autors zu bringen. Thoma, oft als „Bürgerschreck“ und gleichzeitig als „Heimatdichter“ charakterisiert, ist bekannt für Werke wie „Heilige Nacht“ und „Lausbubengeschichten“. Doch in letzter Zeit wird seine Person von einem Schatten begleitet, denn Vorwürfe des Antisemitismus und der politischen Radikalität werfen ein anderes Licht auf seine Person.
Die Stadt München zieht mittlerweile sogar in Erwägung, Straßen, die nach Thoma benannt sind, umzubenennen. Ein deutlicher Hinweis darauf, wie sehr die Wahrnehmung von Künstlern und Literaten in der Öffentlichkeit im Wandel begriffen ist. Diese Kontroversen stehen im Kontrast zu den zahlreichen Fans seiner beliebten Werke, die auch weiterhin geschätzt werden. Die Stadt hat zudem die Verleihung der Thoma-Medaille eingestellt, was die anhaltenden Debatten um seine Person unterstreicht.Donau-Ries aktuell berichtet über die Wichtigkeit dieses Vortrags für die Auseinandersetzung mit Thomaskreation und seinem Erbe.
Ein Blick auf sein Erbe
Die Auseinandersetzung mit Thoma ist nicht neu. Bereit 1989 wurde eine kommentierte Edition seiner Hetzartikel aus den Jahren 1920/21 veröffentlicht, angestoßen von Bernhard Gajek, einem ausgewiesenen Experten der Thoma-Forschung. Diese Veröffentlichung zeigt, wie umstritten die Einordnung Thomass ist, vor allem hinsichtlich seiner antisemitischen Ansichten gegen Ende seines Lebens. Dies wird auch von Süddeutsche.de thematisiert. Gajek hat auch den Weg für viele Literaturwissenschaftler geebnet, die sich mit Thomass Leben und Schaffen beschäftigen.
Die Ambivalenz, die den Autor umgibt, erschwert es, ihm einen eindeutigen Platz in der Literatur zuzuweisen. Dennoch bleibt seine literarische Ikonographie stark und wird weiterhin von vielen geschätzt, auch wenn die kritische Reflexion über sein Werk zunehmend an Bedeutung gewinnt. Am Donnerstagabend wird Liebhart die verschiedenen Facetten des Dichters und seiner Werke beleuchten, um den Zuhörern ein besseres Verständnis über Thoma zu vermitteln.
Wer die Möglichkeit nutzen möchte, an diesem Vortrag teilzunehmen, kann sich noch bei der Volkshochschule Donauwörth anmelden. Regelmäßig erinnert man sich hier an die kulturellen Beiträge von Autoren wie Thoma, auch wenn die Diskussionen um ihre Lebensansichten oft kontrovers sind.Yahoo verweist auf die Wichtigkeit solcher Diskurse in der Gesellschaft, besonders wenn sie so vielschichtig sind. Ein gutes Händchen haben dabei all jene, die offen auf diese Themen zugehen.