Einzigartige Abiturfeier in Vaterstetten: Der Jahrgang, der bleibt!

Einzigartige Abiturfeier am Humboldt-Gymnasium in Vaterstetten: 53 Absolventen verabschiedeten sich unter Schulleiterin Schwaiger.

Einzigartige Abiturfeier am Humboldt-Gymnasium in Vaterstetten: 53 Absolventen verabschiedeten sich unter Schulleiterin Schwaiger.
Einzigartige Abiturfeier am Humboldt-Gymnasium in Vaterstetten: 53 Absolventen verabschiedeten sich unter Schulleiterin Schwaiger.

Einzigartige Abiturfeier in Vaterstetten: Der Jahrgang, der bleibt!

Am 30. Juni 2025 war es soweit: das Humboldt-Gymnasium Vaterstetten verabschiedete seinen ersten Abiturjahrgang unter der neuen Schulleiterin Sabine Schwaiger. Dieser Jahrgang ist nicht nur bedeutend für die Schule selbst, sondern auch eine Rarität im gesamten Landkreis Ebersberg, da er die einzige Abiturzeugnisverleihung in diesem Jahr darstellt. Grund dafür ist die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9), was zur Folge hat, dass in Bayern nur wenige Schulen in diesem Jahr einen Abiturjahrgang stellen können. Wie Merkur berichtet, konnten aufgrund der niedrigen Schülerzahl nicht alle Fächer und Seminare angeboten werden. Von den über 50 Absolventen, die hauptsächlich aus der Stadt und dem Landkreis München sowie dem Landkreis Ebersberg stammen, schafften es insgesamt 53 Schüler, die Prüfung erfolgreich zu bestehen. Ein Viertel davon erzielte die Traumnote 1,0.

Unter den herausragenden Absolventen fanden sich Tanja Koschinsky und Luisa Klapp, die beide die Bestnote von 1,0 erreichten. Besonders honoriert wurden sie sowie Helene Finauer, die durch die Stiftung Eliteförderung für ihre exzellenten Leistungen im Fach Deutsch ausgezeichnet wurden. Der traditionelle Autokorso, ein beliebter Brauch, verlief dieses Jahr jedoch etwas bescheidener, mit nur sechs beteiligten Autos, was zeigt, wie einzigartig und bezeichnend dieser Jahrgang ist. Schulleiterin Sabine Schwaiger nutzte die Feierstunde, um in ihrer Rede den Weg der Absolventen mit einem Fluss zu vergleichen und die Herausforderungen und Chancen, die vor ihnen liegen, zu thematisieren. B304 ergänzt, dass das Humboldt-Gymnasium zu den rund 100 Gymnasien in Bayern gehört, die als „Auffangnetz“ für Abiturprüfungen dienen, nach der Umstellung vom G8 auf G9.

Die Bedeutung des Jahrgangs

Die Umstellung hat massive Auswirkungen: Im gesamten Bayern gibt es 2025 nur 5.500 Abiturienten, im Vergleich zu den üblichen 34.000. Diese Situation sorgt nicht nur für Nervosität unter den Schülern und Lehrern, sondern betrifft auch den Ausbildungsmarkt und die Hochschulen. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Humboldt-Gymnasium, wo das Abitur heuer nicht nur für die regulären Schüler, sondern auch für etliche Wiederholer und Schüler aus Einführungsklassen stattfinden konnte. Diese Einzigartigkeit macht den Feierlichkeiten einen ganz besonderen Stellenwert, der auch in den Grußworten von Landrat Robert Niedergesäß, Bürgermeister Leonhard Spitzauer und Elternbeiratsvorsitzenden Kristina Häfner zum Ausdruck kam.

Die Universitäten zeigen sich zwar gelassen, bleibt es doch bei den Erstsemestern der Hochschulen bei einem Drittel durch bayerische Gymnasiasten, dennoch warnen Vertreter der Wirtschaft vor den möglichen Folgen der schmalen Absolventenzahlen. TZ betont, dass der Ausbildungsmarkt und auch soziale Einrichtungen erheblich beeinträchtigt sein könnten. Ab 2026 rechnet man jedoch wieder mit einer Normalisierung, wenn voraussichtlich wieder 32.000 bis 38.000 Abiturienten jährlich erwartet werden.

Nach der offiziellen Zeremonie klangen die Feierlichkeiten am Abend mit einem festlichen Abiball aus, auf dem das Jubiläum mit Stolz und einer Prise Melancholie gefeiert wurde. Die Stimmung unter den Absolventen war durchweg positiv – ein schöner Abschluss für einen Jahrgang, der als „der Jahrgang, den es nicht gibt“ in die Geschichte eingehen könnte.