Extremismus vorbeugen: Schüler lernen von ehemaligen Radikalen

Veranstaltung in Vaterstetten informiert Schüler über Extremismus, Gefahren der sozialen Medien und Ausstieg aus der rechten Szene.

Veranstaltung in Vaterstetten informiert Schüler über Extremismus, Gefahren der sozialen Medien und Ausstieg aus der rechten Szene.
Veranstaltung in Vaterstetten informiert Schüler über Extremismus, Gefahren der sozialen Medien und Ausstieg aus der rechten Szene.

Extremismus vorbeugen: Schüler lernen von ehemaligen Radikalen

In einer eindrucksvollen Veranstaltung an der Realschule Vaterstetten am 20.06.2025 wurde das Thema Extremismus und der Ausstieg aus der rechten Szene aufgegriffen. Felix Benneckenstein, ein ehemaliger Extremist, teilt seine Erfahrungen und gibt wertvolle Einblicke in die Gefahren, die mit extremistischen Einflüssen, insbesondere über soziale Medien, verbunden sind. Diese Veranstaltung richtet sich gezielt an Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen.

Wie Merkur berichtet, wurde die Veranstaltung von den engagierten Mitorganisatoren Xenia Mergler und Sebastian Brunner vom Förderverein ins Leben gerufen. Die rund zweistündige Veranstaltung beinhaltete auch eine Gesprächsrunde, in der Schüler von ihren eigenen Erfahrungen mit diskriminierenden Beeinflussungen berichteten. Es wurde deutlich, dass der Wunsch nach regelmäßigen Veranstaltungen zu diesem Thema besteht.

Die Gefahren der sozialen Medien

Felix Benneckenstein warnte eindrucksvoll vor den Gefahren, die von sozialen Netzwerken ausgehen. Insbesondere Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren sind besonders anfällig für rechtsextremistische Inhalte, die oft ansprechend und emotional aufbereitet sind. Die bpb hebt hervor, dass diese Inhalte zunehmend über Plattformen wie TikTok, Snapchat und Instagram verbreitet werden. Junge Menschen müssen lernen, solche Inhalte zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.

Die Relevanz dieser Themen zeigt sich auch in den aktuellen Zahlen: Im Jahr 2023 nutzen drei von fünf Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren aktiv TikTok. Emotionale Postings, die Angst oder Wut schüren, erreichen häufig eine hohe Reichweite und wirken als Katalysatoren für extremistische Überzeugungen. Ein Besorgnis erregender Trend, der seit 2019 in Deutschland an Bedeutung gewonnen hat.

Gemeinsame Lösungen finden

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind Schulen gefordert, die Medienkompetenz ihrer Schüler zu fördern. Den Lehrkräften sollte eine gezielte Ausbildung zuteilwerden, damit sie ihre Schüler im Umgang mit sozialen Medien unterstützen können. Es gilt, eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten zu fördern und die Schüler dafür zu sensibilisieren, wie leicht sie von rechtsextremen Ideologien beeinflusst werden können.

Ein wichtiger Baustein in diesem Bildungsangebot sind die geplanten weiteren Veranstaltungen, zu denen unter anderem ein Musik-Workshop der „Banda Comunale“ am 7. und 8. Juli zählt. Dieser Workshop wird Themen wie Diversität, Rassismus, Migration, Heimat und Verständigung aufgreifen und durch die TRUMA-Stiftung unterstützt. Auch der Elternbeirat und der Rektor Stefan Gasior sind bedeutende Förderer dieser wichtigen Initiative.

In Anbetracht der Nähe von extremistischen Inhalten und realen Handlungen ist es entscheidend, dass Schüler lernen, wie sie kritisch mit diesen Inhalten umgehen können. Jugend und Medien beschreibt, dass die Verbreitung extremistischer Botschaften oft in Form von Unterhaltung oder Satire erfolgt, was die Herausforderung für junge Menschen zusätzlich erschwert. Ein zukunftsweisender Schritt ist es daher, dass Schulen diese Themen verstärkt in ihren Lehrplänen verankern. Gemeinsam können wir einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer gesellschaftlichen Werte leisten.