Wandergesellen auf der Walz: Tradition trifft moderne Abenteuer!

Erleben Sie die Tradition der Walz: Wandergesellen aus ganz Deutschland teilen ihre Reiseerfahrungen und käs die Kluft.

Erleben Sie die Tradition der Walz: Wandergesellen aus ganz Deutschland teilen ihre Reiseerfahrungen und käs die Kluft.
Erleben Sie die Tradition der Walz: Wandergesellen aus ganz Deutschland teilen ihre Reiseerfahrungen und käs die Kluft.

Wandergesellen auf der Walz: Tradition trifft moderne Abenteuer!

In Taufkirchen kam es neulich zu einer aufregenden Begegnung: Zwei Tischler-Gesellen aus Dresden und Köln samt einer Landschaftsgärtnerin aus Zwickau. Maik, der 27-jährige Tischler aus Dresden, ist seit dreieinhalb Jahren auf der Walz, während seine Begleiterin, die 24-jährige Anna aus Köln, nach ihrer Lehre zwei Jahre in einem Betrieb gearbeitet hat. Diese Tradition bringt Gesellen dazu, die Welt zu erkunden, Abstand von ihrem Heimatort zu nehmen – ein 50 km Umkreis ist tabu – und verschiedene Arbeitsmethoden in den unterschiedlichsten Betrieben kennenzulernen. Die Walz ist damit weit mehr als nur eine Reise, es ist ein Lebensabschnitt voller Erfahrungen und Begegnungen. Laut Merkur ist sie in den deutschsprachigen Ländern mit 400 bis 500 Wandergesellen recht rar geworden.

Die Wandergesellen haben nur wenig Gepäck dabei – etwa 10 kg – und übernachten kostenlos, um den traditionellen Gepflogenheiten zu entsprechen. Damit alles gut sitzt, tragen sie die klassischen Reisekleidung, bestehend aus zünftiger Kluft und schwarzem Hut. Fortbewegung geht meist zu Fuß oder per Anhalter, wobei Maik sogar die Karibik über den Atlantik bereiste. Auch Elisabeth, die 30-jährige Landschaftsgärtnerin, feiert in dieser Kultur und ist mit fast viereinhalb Jahren auf der Walz unterwegs. Ihre Reise führte sie bis nach Island, wo sie kürzlich ihren 30. Geburtstag beging. Aktuell gehört sie der Gesellenvereinigung „Axt und Kelle“ an, einer von neun Schacht-Organisationen, die es gibt.

Die Tradition der Walz

Die gesellenmäßige Wanderung, die im Mittelalter ihren Ursprung nahm, ist ein fester Bestandteil der Handwerksausbildung in Europa, besonders in den deutschsprachigen Regionen. Historisch gesehen umfasst die Walz eine Mindestdauer von drei Jahren und einem Tag, in der die Gesellen verschiedene Werkstätten besuchen, um im Austausch mit anderen Handwerkern Erfahrungen zu sammeln und ihre Fähigkeiten zu vertiefen. Diese Praxis hat über die Jahrhunderte hinweg viele Veränderungen durchlebt, doch nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte sie eine erfrischende Wiederbelebung, wie die Wikipedia berichtet.

Wichtige Regeln der Walz sind, dass Gesellen unverheiratet, kinderlos und schuldenfrei sein müssen. Während ihrer Reise dürfen sie nicht in einen Umkreis von 50 km um ihre Heimat zurückkehren, es sei denn, es gibt einen Notfall. Ein persönliches Reisebuch dokumentiert die Aufenthalte und Erlebnisse in den verschiedenen Städten, während geheime Versammlungen in den Herbergen die Gemeinschaft und den Austausch unter den Gesellen fördern. Das Ziel? Eingebundenheit in eine Gemeinschaft und der Erhalt der Tradition für zukünftige Generationen, wie auch die UNESCO festhält.

  • Aktuell gibt es etwa 800 Wandergesellen, wobei immer mehr Frauen an dieser Tradition teilnehmen.
  • Reisebegleiter sind häufig erfahrene Gesellen, die den Neulingen die Bräuche näherbringen.
  • Die Kleidung der Gesellen ist traditionell und praktisch, oft mit einem schwarzen Hut und einer speziellen Uniform.

Die Walz ist damit nicht nur eine Reise, sondern auch eine Reise zu sich selbst. In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt diese alte Handwerkstradition ein lebendiger Teil der Kultur, den jüngere Generationen gerne weitertragen.