65 Jahre Lebenshilfe Erlangen: Ein Kraftakt für Selbstbestimmung und Teilhabe!

Erfahren Sie mehr über die Lebenshilfe Erlangen, die seit 65 Jahren für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt und Selbstvertretung stärkt.

Erfahren Sie mehr über die Lebenshilfe Erlangen, die seit 65 Jahren für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt und Selbstvertretung stärkt.
Erfahren Sie mehr über die Lebenshilfe Erlangen, die seit 65 Jahren für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt und Selbstvertretung stärkt.

65 Jahre Lebenshilfe Erlangen: Ein Kraftakt für Selbstbestimmung und Teilhabe!

Die Lebenshilfe Erlangen feiert in diesem Jahr ein bedeutendes Jubiläum: Seit genau 65 Jahren setzt sich die Organisation für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und deren Familien ein. Gegründet wurde die Lebenshilfe damals von Eltern, die in einer schwierigen Zeit ohne Hilfen dastehen mussten. 15 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren es vor allem die Herausforderungen, die ihre Kinder nicht in die Gesellschaft integrierten und ihnen die Hilfen verwehrten, die zur Gründung führten. Die ersten Schritte der Lebenshilfe geschahen in einer von der Stadt zur Verfügung gestellten Baracke, in der die Grundsteine für Anlernwerkstätten und Kindergartenangebote gelegt wurden, wie der Wiesentbote berichtet.

Ein gesellschaftliches Umdenken war nötig, um den vorherrschenden, schmerzhaften Erinnerungen an die Euthanasie-Tötungen während der Nazizeit entgegenzuwirken. Die Pionierarbeit der Lebenshilfe brachte nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch die Möglichkeit zur Selbstvertretung. Erika Roch, eines der Gründungsmitglieder, schilderte die damalige Isolation der betroffenen Familien. Sie stellte klar, dass der Austausch innerhalb der Gemeinschaft entscheidend war, um Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu schaffen.

Ein umfassendes Hilfesystem

Die Lebenshilfe bietet mittlerweile ein breites Spektrum an Unterstützung für Menschen mit Beeinträchtigungen jeden Alters an. Dazu gehört auch die Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Wohnort, wie auf der Webseite der Lebenshilfe ausgeführt wird. Viele Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Familien stehen vor der Herausforderung, geeigneten Wohnraum zu finden. Wohnen ist nicht nur ein Grundbedürfnis, sondern auch ein Ort, an dem individuelle Gestaltung und selbstbestimmtes Leben möglich sind.

Der Wunsch nach Sicherheit und einer guten Versorgung ist bei vielen Betroffenen spürbar. Viele Erwachsene möchten von zu Hause ausziehen, finden jedoch oft keine Möglichkeit, dies eigenständig zu tun. Gemeinschaftliches Wohnen oder mehr Selbstständigkeit sind dabei zentrale Anliegen. Die Lebenshilfe setzt sich dafür ein, passende Wohnmöglichkeiten zu schaffen und individuelle Wünsche zu berücksichtigen.

Ein Blick in die Zukunft

Am 5. Juli wird zudem das 45-jährige Bestehen der Regnitz-Werkstätten gefeiert, ein Anlass, der mit einem Tag der offenen Tür gebührend gewürdigt wird. Die Veranstaltung umfasst Führungen, einen Markt der Möglichkeiten und eine Feier mit Speisen und Musik. Frank Morell, der Vorsitzende der Lebenshilfe, hebt dabei die Bedeutung der Selbstvertretung und die Mitgestaltung der Angebote durch Eltern und Ehrenamtliche hervor. Das Engagement dieser Gruppen sei entscheidend für die Weiterentwicklung der Lebenshilfe.

Doch trotz der positiven Entwicklung sieht sich die Lebenshilfe aktuellen politischen und finanziellen Herausforderungen gegenüber. Die Sorge um die Erhaltung der Standards und die notwendige Unterstützung für Menschen mit Beeinträchtigungen bleibt ein zentrales Thema, das die Organisation weiterhin beschäftigt. Die Geschichte der Lebenshilfe ist geprägt von einem stetigen Wandel, der die Teilhabe an der Gesellschaft zur obersten Priorität erklärt. Der Bundesverband Lebenshilfe berichtet, dass die Teilhabe an der Gesellschaft vor mehr als 65 Jahren begann und bis heute, durch Initiativen wie die Kampagne #TeilhabeStattAusgrenzung in den 2010er Jahren, fortgeführt wird.

Die Lebenshilfe setzt sich für eine Zukunft ein, in der Selbstbestimmung und Teilhabe keine leeren Versprechen sind, sondern gelebte Realität für Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Familien. Es bleibt zu hoffen, dass die Fortschritte weitergehen und die Gesellschaft mehr Raum für Vielfalt und Inklusion schafft.