Durchbruch bei Leukämie: Experten entschlüsseln GvHD-Mechanismus!

Erfahren Sie, wie das Uniklinikum Erlangen Mechanismen der Graft-versus-Host-Erkrankung entschlüsselt hat, um Leukämie zu behandeln.

Erfahren Sie, wie das Uniklinikum Erlangen Mechanismen der Graft-versus-Host-Erkrankung entschlüsselt hat, um Leukämie zu behandeln.
Erfahren Sie, wie das Uniklinikum Erlangen Mechanismen der Graft-versus-Host-Erkrankung entschlüsselt hat, um Leukämie zu behandeln.

Durchbruch bei Leukämie: Experten entschlüsseln GvHD-Mechanismus!

Ein entscheidender Fortschritt in der Behandlung von Leukämie-Patienten wurde kürzlich am Uniklinikum Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erzielt. Durch die Entschlüsselung des Mechanismus der Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) haben die Forscher neue Perspektiven für eine bessere Therapie eröffnet. Die Blutstammzelltransplantation bleibt oft der einzige Weg zur Heilung, doch diese kann auch erhebliche Risiken bergen, vor allem die GvHD, die sich durch schwere Entzündungsprozesse, insbesondere im Darm, auszeichnet. Wie uk-erlangen.de berichtet, spielen Makrophagen eine zentrale Rolle in dieser Immunreaktion, indem sie abgestorbene oder entzündungsfördernde Zellen abtransportieren. Versagen sie dabei, können gefährliche Immunreaktionen erfolgen.

Der Schlüssel zu diesem Prozess ist das Protein CD47 auf T-Zellen, das Makrophagen das Signal gibt, diese Zellen nicht zu fressen – ein Phänomen, das metaphorisch als „Friss mich nicht“ bezeichnet wird. T-Zellen, die zu den weißen Blutkörperchen gehören und normalerweise als Abwehrmechanismus gegen Infektionen aktiv werden, können unter bestimmten Bedingungen auch Entzündungen hervorrufen. Mit einem therapeutisch genutzten Antikörper gegen CD47 konnte allerdings die Hemmung der Makrophagen aufgehoben werden, was zu einer signifikanten Linderung der GvHD-Symptome führte.

Die duale Herausforderung: GvL und GvH

Während die Forschung sich intensiv mit der GvHD beschäftigt, steht die Graft-versus-Leukämie-Reaktion (GvL) als für die Patienten wünschenswerter Effekt in direkter Konkurrenz. Diese Immunreaktion, die erwünscht ist, wenn es darum geht, maligne Zellen des Empfängers durch die transfundierten Abwehrzellen des Spenders zu eliminieren, zeigt sich besonders stark nach einer allogenen Stammzelltransplantation. Laut doccheck.com weist die GvL darauf hin, dass nach einer Chemotherapie, die zuvor durchgeführt wird, verbleibende maligne Zellen durch die GvL in Apoptose getrieben werden. Dies senkt das Risiko eines Rückfalls, welches, wie die Forschung zeigt, bei bestimmten Krankheiten bis zu 40 Prozent betragen kann.

Dennoch bringt die Balance zwischen GvL und GvHD immense Herausforderungen mit sich. Es ist bekannt, dass bis zu 50 Prozent der Patienten, die eine Stammzelltransplantation durchlaufen, von GvHD betroffen sind, was für 15 bis 20 Prozent der Todesfälle verantwortlich ist. Die Entwicklung einer chronischen GvHD kann sogar mit geringeren Rückfallraten verbunden sein, was auf die komplexe Beziehung zwischen beiden Reaktionen hinweist. Forscher von pmc.ncbi.nlm.nih.gov erkunden derzeit Strategien, um den GvL-Effekt zu verstärken und gleichzeitig GvHD zu minimieren, etwa durch teilweises Absetzen von Immunsuppressiva oder die Einführung von Spenderlymphozyten, die zeigen, dass sie in bestimmten Fällen bis zu 80 Prozent erfolgreich sein können.

Neue Therapieansätze und Herausforderungen

Die Behandlung von GvHD bleibt aufgrund der begrenzten effektiven Optionen eine Herausforderung. Traditionell sind Kortikosteroide die erste Wahl, doch viele Patienten zeigen eine Resistenz gegen diese Therapie. Neue Medikamente wie Ibrutinib, Ruxolitinib und Belumosudil haben bereits FDA-Zulassungen erhalten und zeigen ermutigende Ergebnisse, was die Behandlung von GvHD betrifft. Diese innovativen Therapien könnten das Bild für viele Patienten, die nach einer Stammzelltransplantation kämpfen, nachhaltig verbessern.

Die Forscher sind weiterhin bestrebt, die Mechanismen hinter der GvL und GvHD besser zu verstehen, um die Behandlungsergebnisse nach der Stammzelltransplantation erheblich zu verbessern. Die Fortschritte in diesem Bereich geben Hoffnung, dass die Synergien zwischen diesen beiden Immunprozessen optimal genutzt werden können, um den Patienten eine bessere Lebensqualität und höhere Heilungschancen zu bieten.