Weltgrößte Wasserstoff-Anlage in Bayern: Ein Meilenstein für die Zukunft!
Am 29.10.2025 wird in Erlangen die größte Wasserstofffreisetzungsanlage der Welt geplant, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

Weltgrößte Wasserstoff-Anlage in Bayern: Ein Meilenstein für die Zukunft!
Aktuelle Entwicklungen in der Wasserstofftechnologie sorgen für Aufsehen. Hydrogenious LOHC Technologies hat vor Kurzem einen bedeutenden Vertrag mit der Griesemann Gruppe unterzeichnet. Dieser deal betrifft die Front End Engineering and Design (FEED) sowie die nachfolgende EPCM-Phase (Engineering, Procurement and Construction Management) des ehrgeizigen Projekts „Green Hydrogen @ Blue Danube“. Damit wird die weltweit größte Anlage zur Freisetzung von Wasserstoff in Vohburg bei der Bayernoil-Raffinerie ins Leben gerufen, wie Hydrogen Central berichtet.
Diese innovative Anlage wird täglich bis zu fünf Tonnen RFNBO-zertifizierten Wasserstoff produzieren, was sich auf 1.800 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr beläuft. Ein großer Vorteil dieser Technologie ist die Möglichkeit, grauen Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird, durch umweltfreundlichen Wasserstoff zu ersetzen und damit jährlich bis zu 16.000 Tonnen CO2-Emissionen einzusparen. Eine mögliche Erweiterung der Dehydrierungsanlage könnte zudem die Wasserstoffversorgung und die Dekarbonisierung der Industrie in der gesamten Donau-Region sicherstellen.
Ein wichtiger Schritt für die Zukunft
Wann werden diese fortschrittlichen Technologien in Betrieb gehen? Die FEED-Phase soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 abgeschlossen sein und gilt als wichtiger Schritt zur Erreichung der Final Investment Decision (FID). Nach einer positiven FID wird die Bauphase starten, mit dem Ziel, die kommerzielle Betriebsaufnahme bis Mitte 2028 zu realisieren.
Doch wie funktioniert die Technologie, die derart hohe Mengen Wasserstoff speichert und freisetzt? Das Herzstück sind flüssige organische Wasserstoffträger (LOHC), die in der Lage sind, Wasserstoff durch chemische Reaktionen zu speichern und freizusetzen, erklärt Wikipedia. Diese Methode nutzt ungesättigte Verbindungen, die bei der Hydrierung Wasserstoff aufnehmen und beim Dehydrieren wieder abgeben können. Ein bedeutender Vorteil ist, dass LOHCs mit bestehenden Infrastrukturen für konventionelle Mineralölprodukte kombiniert werden können, was die Handhabung vereinfacht.
- Effizienz beim Transport: Ohne Wärmerückführung liegt die Energieeffizienz für LOHC-Transport bei 60–70%, mit Wärmerückführung sogar bei 80–90%.
- Hochwertige Materialien: Die Materialien für LOHC müssen eine hohe Speicherkapazität, stabile reversible Eigenschaften und eine gute thermodynamische Leistung besitzen.
Das Projekt „Hector“, welches von Hydrogenious bereits in Chempark Dormagen umgesetzt wird, demonstriert die großflächige Speicherung von RFNBO-zertifiziertem Wasserstoff. Gemeinsam mit dem „Green Hydrogen @ Blue Danube“-Vorhaben bilden beide Projekte die „LOHC Link“ – eine umfangreiche und nachhaltige Wertschöpfungskette für Wasserstoff, die Speicherung, sicheren Transport sowie die Freisetzung umfasst.
Ökologische Vorteile und staatliche Unterstützung
Die Bedeutung dieser Projekte bleibt nicht unbemerkt. Die Europäische Kommission hat das Vorhaben als „Wichtiges Projekt von Gemeinem Europäischem Interesse“ anerkannt, was auch bedeutet, dass beide Projekte finanzielle Unterstützung von der deutschen Bundesregierung und der bayerischen Staatsregierung erhalten. Solche Initiativen sind nicht nur zukunftsweisend für die Energiewirtschaft unserer Region, sondern tragen auch aktiv zur Reduzierung von Emissionen bei, die in der Industrie und im Verkehrssektor anfallen.
Die Griesemann Gruppe, ein führendes Ingenieurbüro mit mehr als 1.750 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und den Niederlanden, wird als Engineering-Partner in die FEED-Phase dieses Projekts involviert. Mit über 45 Jahren Erfahrung in der Planung, dem Bau und der Wartung von Industrieanlagen bringt das Unternehmen das nötige Know-how mit, um dieses zukunftsweisende Projekt erfolgreich zu realisieren, wie auch Fraunhofer HHI erwähnt.
Die Weichen für eine grüne Zukunft sind gestellt. Die Entwicklung und Implementierung solcher Technologien sind nicht nur unverzichtbar für die Energiewende, sondern könnten auch zahlreiche Arbeitsplätze schaffen und unsere Region zu einem Vorreiter in der Wasserstoffwirtschaft machen.