Über 100.000 Anrufe: Bayerns Krisendienste im Einsatz für Seelenhilfe!

Bayerns Krisendienste unterstützen über 100.000 Menschen in psychischer Not. Experten bieten rund um die Uhr Hilfe an.

Bayerns Krisendienste unterstützen über 100.000 Menschen in psychischer Not. Experten bieten rund um die Uhr Hilfe an.
Bayerns Krisendienste unterstützen über 100.000 Menschen in psychischer Not. Experten bieten rund um die Uhr Hilfe an.

Über 100.000 Anrufe: Bayerns Krisendienste im Einsatz für Seelenhilfe!

Im vergangenen Jahr haben die Krisendienste in Bayern über 100.000 Menschen in schwierigen Lebenssituationen unter die Arme gegriffen. Mit insgesamt 97.816 Telefonaten und 3.834 persönlichen Kriseninterventionen haben die Fachleute aus Psychologie, Sozialpädagogik und Fachkrankenpflege Psychiatrie wertvolle Unterstützung geleistet. Diese Zahlen bedeuten eine weiter steigende Tendenz, die seit Jahren zu beobachten ist. Ärzteblatt berichtet, dass allein 2023 über 88.100 Telefonate und 3.800 Kriseninterventionen stattfanden, während 2022 bereits nahezu 82.500 Kontakte verzeichnet wurden.

Besonders auffällig ist, dass 75 % der Anrufer die Betroffenen selbst waren. Die Krisendienste zeigen fortwährend, wie wichtig es ist, in Krisensituationen Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine interessante Erkenntnis ist, dass fast zwei Drittel der Anrufer Frauen waren. Die häufigsten Gründe für anonyme Anfragen betrafen depressive Zustände, Probleme im privaten Umfeld und Sorgen um Angehörige. Auch Ängste, Panik und akute Belastungsreaktionen spielen eine große Rolle, wobei in 8 % der Fälle Suizidalität angesprochen wurde.

Mut in der Krise – Eine bayernweite Initiative

Die steigenden Anrufzahlen werden auch durch die bayernweite Kampagne „Mut in der Krise“ unterstützt. Diese Kampagne zielt darauf ab, Menschen zu ermutigen, offen über ihre Erfahrungen mit psychischen Krisen zu sprechen. Unterstützt wird diese Initiative von der Betroffenen-Organisation Mutmachleute e. V., die gemeinsam mit den Krisendiensten an der Sensibilisierung der Gesellschaft für psychische Gesundheit arbeitet. Auf der Webseite krisendienste.bayern findet man zudem wichtige Informationen zu den Angeboten und der Erreichbarkeit der Krisendienste.

Die Rund-um-die-Uhr-erreichbaren Krisendienste sind unter der Telefonnummer 0800 / 655 3000 erreichbar und stehen jedem kostenfrei zur Verfügung, sei es für Betroffene, Angehörige oder Fachstellen. Bei Bedarf vermitteln sie auch individuell passende Angebote zur weiterführenden Unterstützung.

Weitere Unterstützung – Die Zukunft der Krisenhelplinien

In Deutschland wird zudem eine neue Krisennummer 113 eingeführt, die bundesweit verfügbar sein soll. Diese Hotline ist speziell darauf ausgerichtet, Menschen in psychischen Notlagen effizienter zu unterstützen, um bestehende Notdienste und die Polizei zu entlasten. Krisennummer113 erklärt, dass durch die Einführung dieser Nummer ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Suizidprävention unternommen wird. Geschulte Fachkräfte werden über die Nummer in akuten Krisensituationen erreichbar sein und dabei helfen, mobile Teams zu entsenden.

Die Krisennummer 113 soll nicht andere Beratungsangebote ersetzen, sondern als zentrale Anlaufstelle fungieren. Die Fertigstellung der Hotline ist für spätestens 30. Juni 2026 geplant. Dabei wird die Finanzierung aus öffentlichen Mitteln sichergestellt, um die Kosten zwischen Bund und Ländern zu teilen. Doch bis zur Einführung der neuen Nummer bleiben bestehende Angebote wie die Telefonseelsorge (0800 111 0 111) und der Bayerische Krisendienst Psychiatrie (0800 655 3000) verfügbar.

Der Bedarf an Unterstützung für psychische Probleme ist durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie gestiegen. Es ist daher umso wichtiger, offene Gespräche über psychische Gesundheit zu führen und sich frühzeitig Hilfe zu holen.