Schlussakkord nach 45 Jahren: Brücker Modegeschichte geht zu Ende!

Schlussakkord nach 45 Jahren: Brücker Modegeschichte geht zu Ende!
Nach 45 Jahren beendet Ursula Baum ein Kapitel in der Modegeschichte von Fürstenfeldbruck. Ihr Damenmodegeschäft an der Augsburger Straße 5 wird am 31. August endgültig geschlossen, wobei ein intensiver Räumungsverkauf bereits läuft und der Termin möglicherweise vorgezogen wird. Die Entscheidung zur Schließung kommt nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern ist der Altersgründe geschuldet. Ursula Baum, die ihr Geschäft am 16. April 1980 ins Leben rief, hat über die Jahre einen treuen Kundenkreis aufgebaut und Modegrößen von 36 bis 46 angeboten.
„Mir wird es schwerfallen, die täglichen Gespräche mit meinen Kunden nicht mehr zu haben“, blickt Baum mit Wehmut zurück. In den letzten zwei Jahrzehnten erhielt sie Unterstützung von ihrer Tochter Sabine, die ihr half, das Geschäft weiterzuführen und auszubauen. Eine Umgestaltung des Ladens nach sechs Jahren war ein weiterer Schritt, um den Kunden ein angenehmes Einkaufserlebnis zu bieten.
Ein Blick auf die Mode und die Vergangenheit
Ursula Baum gesellte sich während ihrer Laufbahn zu den Trendsettern in der Branche, die nicht nur in Fürstenfeldbruck, sondern auch durch Messebesuche in Städten wie Düsseldorf und München inspiriert wurde. Trotz ihrer Erfolge äußert sie Unzufriedenheit über die Entwicklung der Augsburger Straße, die in den letzten Jahren nicht die Aufmerksamkeit erhielt, die sie verdient hätte.
Die Schließung von Baums Geschäft ist Teil eines größeren Wandels im Einzelhandel, der deutschen Konsumenten und regionalen Anbietern das Leben erschwert. Der Einzelhandel umfasst eine breite Palette von Geschäftsbereichen, von Lebensmitteln bis hin zu Kleidung – im Jahr 2023 beläuft sich der Umsatz auf unglaubliche 649,9 Milliarden Euro. Dennoch ist die Branche von einem strengen Konsolidierungsprozess geprägt, der kleinere Unternehmen häufig unter Druck setzt.
Der Wandel des Einzelhandels
In den letzten Jahren hat sich die Dynamik im Einzelhandel stark verändert. Während große Ketten und Online-Händler weiterhin boomen, kämpfen kleine Läden um ihre Existenz. Der Marktanteil größerer Einzelhändler stieg, während kleinere Geschäfte und Kaufhäuser zunehmend an Bedeutung verlieren. Der Online-Handel, insbesondere bei Bekleidung und Elektroartikeln, erzielte massive Zuwächse, was nicht zuletzt durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie verstärkt wurde.
Die Pandemiejahre haben den Konsumland verändert, während Lebensmittelhändler während der Lockdowns florierten, hatten viele Fachgeschäfte im Textilbereich mit dramatischen Umsatzeinbußen zu kämpfen. In dieser Zeit erwiesen sich Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit als entscheidend für das Überleben im Einzelhandel.
„Egal wie der Markt aussieht, ich habe immer ein gutes Händchen für Mode bewiesen“, resümiert Baum, deren Geschäft nun ein Stück Geschichte von Fürstenfeldbruck hinterlässt. Gemeinsam mit vielen anderen wird sie an ihre unternehmerische Reise zurückdenken, während die Stadt langsam in die Zukunft schreitet.