Streit um Wegerecht: Puchheimerin kämpft gegen fremde Fußgänger!
Ute Aden aus Puchheim beklagt ungestörte Durchgänge über ihr Grundstück. Die Stadt Puchheim reagiert auf Sicherheitsbedenken.

Streit um Wegerecht: Puchheimerin kämpft gegen fremde Fußgänger!
Was haben wir in Puchheim? Eine lebhafte Diskussion um ein Stück Grundstück, das für die Anwohner zum Stein des Anstoßes geworden ist. Ute Aden, die seit Ende 2011 in der Heimgartenstraße lebt, ist der Meinung, dass ihr Recht auf private Ruhe durch fremde Fußgänger, Radfahrer und Rollerfahrer kräftig beeinträchtigt wird. Der Grund? Ein öffentlicher Weg, der von der Stadt Puchheim mitten durch ihr Wohngebiet ausgewiesen wurde.
Der besagte Verbindungsweg, der von der Dorfstraße zur Heimgartenstraße führt, kam 2012 in die öffentliche Widmung, als 21 Wege und Straßen offiziell festgelegt wurden. Dabei wurden die Anwohner jedoch nicht informiert. Der nun als „öffentlich gewidmeter Weg Eigentümerweg“ bezeichnete Pfad ist 42 Meter lang und für Fußgänger sowie Radfahrer zugelassen. Hier geht’s beim Gehen, Radeln und E-Scootern hoch her – und genau das stört Aden. „Manchmal fühlt es sich an, als ob ich in einem Verkehrsknotenpunkt lebe“, so ihre gefühlt emotionale Schilderung der Lage.
Ein Aufschrei nach mehr Sicherheit
Bereits 2019 wandte sich Aden an die Stadtverwaltung, um auf ihre Bedenken hinzuweisen, insbesondere bezüglich der Sicherheit auf diesem Weg. Sie fürchtet, dass es zu Unfällen kommen könnte, wenn der Weg weiterhin so rege genutzt wird. Ihr Anwalt hat sie zudem darauf hingewiesen, dass die rechtliche Situation unklar sei, und so stellte sie Schilder auf, die deutlich darauf hinweisen, dass es sich hier um Privatgrund handelt.
Bürgermeister Norbert Seidl erklärte, dass zur Änderung des bestehenden Geh- und Fahrrechts ein Stadtratsbeschluss erforderlich ist. Das klingt einfach, doch aus der Sicht von Aden dauert die Sache viel zu lange. Sie hat die Stadtratsmitglieder persönlich angeschrieben, aber nur zwei von ihnen haben auf ihre Anliegen reagiert. Die Stadtverwaltung selbst sieht bisher keinen Handlungsbedarf – ihre Einschätzung zur Unfallgefahr weicht stark von jener der besorgten Anwohnerin ab.
Ein digitales Zeichen der Veränderung
Doch immerhin: Aden konnte sich freuen, dass der Weg mittlerweile aus den digitalen Karten von Google entfernt wurde. Das ist eine kleine, aber bedeutende Geste in ihrem Kampf um mehr Sicherheit und Ruhe. Mit dieser Entscheidung möchte sie Aufmerksamkeit auf die Problematik lenken.
Das Thema hat in der Gemeinschaft für Aufregung gesorgt. Viele Anwohner unterstützen Aden, während andere die öffentliche Nutzung des Weges als notwendig erachten. Die Diskussion zeigt, wie unterschiedlich die Perspektiven sind und wie schnell sich aus einem vermeintlich unbedeutenden Weg eine große Sache entwickeln kann.
Insgesamt hat das Geschehen rund um den Weg in Puchheim weitreichende Implikationen für den Umgang der Stadt mit ihren Anwohnern. Die Kommunikation hätte besser laufen können, und die Sorgen der Bürger verlangen mehr Gehör. Jetzt bleibt abzuwarten, ob es gelingen wird, einen gemeinsamen Nenner zu finden, der sowohl die Sicherheit der Anwohner berücksichtigt als auch die Zugänglichkeit des Weges für die Öffentlichkeit wahrt.
Mehr Informationen über die Stadt Puchheim, die etwa 20.840 Einwohner zählt (Stand: 30. September 2024), sind auf Bayernportal zu finden.