Feneberg schließt Filiale in Garmisch: Was bedeutet das für die Region?
Feneberg-Schließung in Garmisch-Partenkirchen: Gründe, Auswirkungen auf Mitarbeiter und alternative Einkaufsmöglichkeiten ab 30. September 2025.

Feneberg schließt Filiale in Garmisch: Was bedeutet das für die Region?
Die Feneberg-Filiale an der Klammstraße in Garmisch-Partenkirchen wird am 30. September 2025 ihre Pforten schließen. Dies teilte die Unternehmenssprecherin Anja Züfle mit, die erklärte, dass das Unternehmen angesichts der Schließungen der Märkte in Murnau und Ohlstadt nun mit einem erhöhten logistischen Aufwand konfrontiert ist, der einen wirtschaftlich und organisatorisch sinnvollen Betrieb unmöglich macht. Es ist eine bedauerliche Entscheidung, die nicht ohne Emotionen getroffen wurde, wie Geschäftsführerin Amelie Feneberg betonte. Ihr Anliegen war es, die Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen, da die Schließung auch für sie Konsequenzen hat.
Besonders kritisch äußerte sich Carolyn Prinzessin von Croy, die Vorsitzende der Frauen-Union Garmisch-Partenkirchen. Sie weist darauf hin, dass die Schließung vor allem ältere Menschen ohne Auto erheblich beeinträchtigen könnte. Dennoch sieht Horst Demmelmayr, vom Seniorenbeirat, die Situation nicht als schwerwiegendes Problem, da es in der Umgebung mit Edeka, Aldi und Lidl genug Einkaufsmöglichkeiten gibt. Bürgermeisterin Elisabeth Koch bedauert die Situation ebenfalls, hat aber Verständnis für die wirtschaftlichen Gründe, die zu dieser Entscheidung führten.
Auswirkungen auf die Belegschaft
Die Situation bei Feneberg ist nicht nur auf die Schließungen in Garmisch-Partenkirchen beschränkt. Die insolvente Tochtergesellschaft Allgäu Fresh Foods (AFF) aus Kempten plant eine Übernahme durch die Kupfer-Gruppe aus Heilsbronn, Bayern, welche bis zum Jahresende 51 Prozent der Anteile an AFF im Rahmen eines Insolvenzplans übernehmen möchte. Feneberg selbst bleibt mit 49 Prozent weiterhin beteiligt. Die Hoffnung für die rund 450 Mitarbeiter ist, dass ihre Anstellung „weitgehend gesichert“ werden kann, auch wenn Anpassungen nicht ausgeschlossen sind. Die Gespräche mit potenziellen Investoren begannen bereits im Mai, und wichtige Gläubiger signalisieren ihre Unterstützung für den Sanierungsprozess.
Solche Entwicklungen sind Teil einer größeren Problematik, denn im Jahr 2024 mussten in Deutschland 196.100 Unternehmen schließen, was einem Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies ist der höchste Stand von Schließungen seit 2011. Dabei kann eine Unternehmensschließung nicht automatisch mit finanziellen Schwierigkeiten in Verbindung gebracht werden; oft spielen fehlende Nachfolger, unsichere wirtschaftliche Perspektiven oder strukturelle Herausforderungen eine Rolle. Viele Betriebe, die schließen, sind nicht unbedingt bankrott, sondern reagieren auf sich verändernde Marktbedingungen und einen sich wandelnden Konsum.
Die Zukunft des Standorts
Die Unklarheit über die zukünftige Nutzung der 1800 Quadratmeter großen Ladenfläche an der Klammstraße bleibt bestehen. Feneberg führt zwar Gespräche über mögliche Nachnutzung, doch konkrete Ergebnisse gibt es gegenwärtig noch nicht. Die Schließung der Filiale ist somit nicht nur ein Verlust für die Mitarbeiter, sondern könnte auch Auswirkungen auf die gesamte Infrastruktur des Stadtteils haben. Für die Anwohner wird es spannend zu beobachten sein, welche Alternativen künftig vor Ort geschaffen werden können, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.