Laura Dahlmeier: Ein einzigartiges Buch über Liebe und Verlust am Berg
Laura Dahlmeier, Ex-Biathletin, reflektiert in ihrem Buch über Biathlon und Bergsteigen nach ihrem tragischen Unfall 2023.

Laura Dahlmeier: Ein einzigartiges Buch über Liebe und Verlust am Berg
Die Welt des Sports hat einen ihrer strahlendsten Sterne verloren. Laura Dahlmeier, die ehemalige Biathletin und leidenschaftliche Bergsteigerin, verunglückte Ende Juli 2023 tragisch beim Abstieg vom Laila Peak in Pakistan. Ein Steinschlag traf sie, und trotz einer Rettungsmission, die sich um die Bergung ihres Leichnams bemühte, blieb es leider erfolglos. Dieser Verlust hat nicht nur den Sportbereich erschüttert, sondern auch viele Fans, die ihre sportlichen Leistungen und ihren unermüdlichen Geist verehrt haben.
Am heutigen Tag, dem 4. November 2025, wird das posthum erschienene Buch „Bock auf Biathlon“ vorgestellt, das von Sportreporter Taufig Khalil zusammengestellt wurde. In diesem Werk gibt Dahlmeier Einblicke in ihre beeindruckende Karriere im Biathlon sowie ihre Liebe zum Bergsteigen. Das erste Kapitel, das in Ich-Form verfasst ist, lässt die Lesenden hinter die Kulissen ihres Lebens blicken und widmet sich ihren Erlebnissen und Rückblicken.
Einblick in das Leben der Laura Dahlmeier
Dahlmeier erinnert sich fondly an ihre Zeit als Biathletin und reflektiert über ihren Rücktritt im Jahr 2019. In ihrem Buch hebt sie hervor, wie wichtig es ist, über eine gesamte Saison konstant gute Leistungen zu zeigen, um den Gesamtweltcup zu gewinnen. Ausgleich fand sie oft in den Bergen – das Eisklettern wurde dabei zu einer ihrer bevorzugten Aktivitäten. Sie schildert ein Erlebnis während eines Trainingslagers in Nordtirol, als sie, nach einem Tag im Bett, zum Eisklettern aufbrach und die Freiheit der Berge genoss.
Ein besonders eindrucksvolles Meeting hatte sie mit dem Extrembergsteiger Alexander Huber, dessen Bruder Thomas Huber später versuchte, Laura bei ihrem Unglück zu retten. Dahlmeier reflektiert in ihrem Buch auch über ihre Wettkämpfe, wie etwa die WM in Hochfilzen 2017, wo sie Schwierigkeiten hatte, die Glücksmomente zu genießen. Ein körperlicher Zusammenbruch nach einem Staffel-Wettkampf führte jedoch nicht zu ihrem Rückzug; im Gegenteil, sie ließ sich davon nicht aufhalten und erzielte im nächsten Rennen eine der besten Leistungen ihrer Karriere.
Bergsteigen als Leidenschaft und Erfolg
2024 wagte Dahlmeier sich bei einer Himalaya-Expedition auf den 6814 Meter hohen Ama Dablam – auch bekannt als das „Matterhorn Nepals“. Trotz eines misslungenen ersten Anlaufs vor acht Jahren, schaffte sie es diesmal, den Gipfel zu erreichen und einen neuen Frauen-Weltrekord aufzustellen. Der Aufstieg dauerte drei Tage, wobei sie ihre gesamte Ausrüstung selbst trug. Am Gipfeltag stellte frischer Schnee eine Herausforderung dar, doch das gute Wetter half ihr enorm.
- Gipfelhöhe: 6812 Meter
- Dauer des Aufstiegs: 8 Stunden und 24 Minuten
- Vorheriger Rekord: um 6 Minuten unterboten
Billi Bierling, die Leiterin der Himalayan Database, bestätigte diese bemerkenswerte Leistung. Für Laura war das Bergsteigen nicht nur ein sportlicher Wettstreit, sondern auch eine Möglichkeit, im Hier und Jetzt zu sein und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Taufig Khalil, der das Buch zusammenstellte, drückt in seinem Vorwort seine Trauer über den Verlust aus und bedauert, dass er Laura nie persönlich das Buch überreichen konnte, welches er im Oktober planen wollte.
Laura Dahlmeier bleibt nicht nur als Sportlerin in Erinnerung, sondern auch als inspirierende Persönlichkeit, die uns lehrt, Leidenschaft und Hingabe zu leben. Ihr Erbe wird durch ihr schriftliches Werk und die Erinnerungen der vielen Menschen, die sie berührt hat, weiterleben.
Weitere Informationen sind unter Nordbayern und Deutschlandfunk Kultur zu finden.