Schock in Kempten: 12-Jähriger greift Mitschüler brutal an!

Schock in Kempten: 12-Jähriger greift Mitschüler brutal an!

Kempten, Deutschland - In Kempten sorgt ein Vorfall in der Schulzeit für Aufsehen. Ein 12-jähriger Junge hat während der Mittagspause einen gleichaltrigen Mitschüler attackiert. Dies geschah in einem Innenhof in der Nähe des Busbahnhofs, wo der Angreifer sein Opfer zunächst zu Boden gezogen und dann geschlagen sowie weiter eingetreten hat, berichtet Mainpost. Eine Gruppe weiterer Mitschüler beobachtete den Vorfall, griff jedoch nicht ein. Der angegriffene Junge erlitt bei dem Übergriff leichte Verletzungen am Rücken und im Gesicht und meldete den Vorfall später gemeinsam mit einem Elternteil bei der Polizei.

Der mutmaßliche Täter, der noch nicht strafmündig ist, musste ein erzieherisches Gespräch mit der Polizei führen. Sowohl die Schule als auch das Jugendamt wurden über den Vorfall informiert. Ein solches Verhalten unter Jugendlichen ist alarmierend, zumal die Kriminalität unter Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren eine Reihe von Entwicklungen durchgemacht hat.

Ein Blick auf die Jugendkriminalität

Während der letzten zwei Jahrzehnte hat die Kriminalität unter Jugendlichen in Deutschland sowohl qualitativ als auch quantitativ Veränderungen erlebt. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind die meisten tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen in der Regel nur einmal polizeilich auffällig. Lediglich 5-10 % begehen mehrere, teils schwerwiegende Straftaten. Intensivtäter, die häufig von komplexen sozialen Problemlagen betroffen sind, machen nur einen kleinen Teil der jugendlichen Bevölkerung aus.

Die jüngste Statistik zeigt zudem, dass die Zahl der tatverdächtigen Kinder unter 14 Jahren bis 2023 um 12 % gestiegen ist. Und in Nordrhein-Westfalen wurden 2022 über 5.400 Gewaltdelikte an Schulen registriert—ein Anstieg um mehr als 50 % seit 2019, wie im Bericht von Deutschlandfunk Kultur nachzulesen ist. Diese Statistiken verdeutlichen einen besorgniserregenden Trend, vor allem wenn man bedenkt, dass Schulen oft Haupttatorte sind—insbesondere während der Mittagspause und nach Schulschluss.

Die Rolle von Prävention

Angesichts dieser Entwicklung ist die Prävention von Jugendgewalt eine zentrale Herausforderung. Das Bundesjugendministerium arbeitet an verschiedenen Handlungsstrategien zur Prävention von Kinder- und Jugendkriminalität. Die Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Schulen und Polizei wurde verstärkt, um präventive Maßnahmen zu fördern. Die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendkriminalprävention am Deutschen Jugendinstitut bietet eine wichtige Anlaufstelle für datenbasierte Informationen darüber, wie gewaltpräventives Handeln aussehen kann.

Die Ursachen für Gewalt unter Jugendlichen sind jedoch vielschichtig. Ein Vergleich zu den letzten Jahren zeigt, dass soziale Medien als ein verstärkender Faktor des Gewaltverhaltens wahrgenommen werden. Oft werden Übergriffe gefilmt und anschließend verbreitet. Die Corona-Pandemie hinterlässt zudem ihre Spuren, da viele Jugendliche an sozialen Aktivitäten und Erfahrungen fehlen, die normalerweise zur positiven sozialen Interaktion beitragen. Die Herausforderungen sind klar: Mehr als 14.500 Lehrkräfte fehlen bundesweit, was zu weniger Unterstützung für bedürftige Kinder führt.

Der Vorfall in Kempten stellt ein wichtiges Thema in den Fokus: Die Notwendigkeit, die Prävention von Gewalt unter Jugendlichen ernst zu nehmen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um weitere ähnliche Fälle zu verhindern. Der Weg zu einem gewaltfreien Miteinander muss durch Zusammenarbeit, Verständnis und rechtzeitige Intervention geebnet werden.

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OrtKempten, Deutschland
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