Biergeschichte geht zu Ende: Scherdel-Brauerei in Hof schließt nach 200 Jahren!
Die traditionsreiche Scherdel-Brauerei in Hof schließt Ende 2025 nach fast 200 Jahren, betroffen sind 35 Mitarbeiter.

Biergeschichte geht zu Ende: Scherdel-Brauerei in Hof schließt nach 200 Jahren!
Die Scherdel-Brauerei in Hof, eine der traditionsreichsten Brauereien Bayerns, wird Ende 2025 ihre Pforten schließen. Dies gab die Kulmbacher Brauerei AG am 17. Oktober 2025 bekannt. Die Entscheidung kam nicht überraschend, denn die wirtschaftliche Situation am Standort war in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Mit fast 200 Jahren Brautradition wird die Schließung für viele eine bittere Pille sein, denn immerhin 35 Mitarbeiter sind direkt betroffen von diesem Schritt.
Doch was führte zu diesem bedauerlichen Ende einer bayerischen Institution? Der Absatz der Scherdel-Biere ist in den letzten 20 Jahren um satte 50 Prozent gefallen. Dies ist Teil eines größeren Trends, denn der Bierkonsum in Deutschland ist allgemein rückläufig. 2024 lag der durchschnittliche Bierkonsum pro Person bei 88 Litern, während es 2017 noch fast 100 Liter waren. Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, nennt den demografischen Wandel und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein als Hauptgründe für diesen Rückgang berichtete die Tagesschau.
Die Herausforderungen der Branche
Die Kulmbacher Gruppe, die die Brauerei nach einer Insolvenz im Jahr 2003 übernahm, konnte trotz erheblicher Investitionen und Bemühungen nicht verhindern, dass sich die Scherdel-Brauerei in wirtschaftlich unwirtschaftliches Fahrwasser begab. Neben den sinkenden Verkaufszahlen belasten auch steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal die Bilanz. Der Betrieb kann unter den gegebenen Bedingungen nicht mehr aufrechterhalten werden schreibt infranken.de.
Obwohl die Scherdel-Brauerei bald Geschichte ist, sollen die beliebten Scherdel-Biere weiterhin im Kulmbacher Standort Neuensalz gebraut werden. Um die Tradition am Leben zu erhalten, wird auch das traditionelle Schlappenbier, bekannt für seine Verfügbarkeit rund um den Hofer Schlappentag, nach Original-Rezeptur weitergeführt. Zudem haben die 35 Mitarbeiter die Möglichkeit, an anderen Standorten der Kulmbacher Brauerei eine neue Stelle zu finden. Ihre Ausbildung als angehende Brauer und Mälzer kann ebenfalls fortgesetzt werden berichtet fr.de.
Ein Blick in die Zukunft
Die Schließung der Scherdel-Brauerei ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, mit denen viele Traditionsbrauereien in Deutschland konfrontiert sind. Während viele große Brauereien mit sinkendem Bierkonsum zu kämpfen haben, sind auch die internationalen Konzerne wie Anheuser-Busch InBev und Heineken am Markt dominant, was den Wettbewerb auf dem deutschen Biermarkt zusätzlich erschwert. Der Markt ist stark fragmentiert, und viele kleinere Brauereien müssen sich neu erfinden, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen, während die Preise für Bier in Deutschland zu den niedrigsten in Europa zählen stellt die Tagesschau fest.
Die Stadt Hof reagierte auf die Ankündigung mit Bedauern und Überraschung, denn die Scherdel-Brauerei war nicht nur ein Arbeitsgeber, sondern auch ein Teil der regionalen Identität. Es bleibt abzuwarten, wie sich die lokale Braukultur entwickeln wird, nachdem ein solcher Traditionsbetrieb schließt und wie die Mitarbeiter und die Region diese Veränderungen meistern werden.