Bischofshammer: Rottler leitet nun das Bistum Eichstätt kommissarisch!

Bischofshammer: Rottler leitet nun das Bistum Eichstätt kommissarisch!
Die Neuigkeiten aus dem Bistum Eichstätt haben viele überrascht. Am Pfingstsonntag gab Bischof Gregor Maria Hanke seinen Rücktritt bekannt, der kurz vor seinem Tod überraschend akzeptiert wurde. Laut Frankenpost begründete der 70-Jährige seinen Rückzug mit „innerer Ermüdung“. Nun hat das Bistum Eichstätt mit Alfred Rottler, dem 68-jährigen Dompropst, einen kommissarischen Leiter, der die Geschäfte bis zur Ernennung eines neuen Bischofs durch Papst Franziskus führt.
Rottler, der seit 1983 Priester ist und viele wichtige Positionen im Bistum innehatte, wurde nach Atscheid von Hanke einstimmig vom Domkapitel zum Diözesanadministrator gewählt. Das Bistum erwartet von ihm eine reibungslose Übergangsgestaltung, auch wenn ihm im Vergleich zu einem regulären Bischof einige Entscheidungsmöglichkeiten fehlen. So darf er beispielsweise keine neuen Pfarrer ernennen oder eine Diözesansynode einberufen. Dennoch hat er mit Rottler einen erfahrenen Mann an der Spitze des Bistums, der bislang unter anderem als Caritas-Präses Agilität und Führungsstärke bewiesen hat, wie Vatican News berichtet.
Die Übergangsphase
In seiner Funktion ist Rottler darauf angewiesen, dass die Geschäfte des Bistums fortlaufen, ohne grundlegende Änderungen vorzunehmen. So darf er keine sakramentalen Handlungen vornehmen, die die Bischofsweihe erfordern, und hat auch keine Möglichkeit, strategische Vorgaben zu setzen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem viele Bischöfe, wie auch Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki, trotz klarer Herausforderungen in ihrer Amtsführung mit Rücktritten spielen oder solche bereits eingelegt haben, wie eine Analyse auf FAZ zeigt.
Die Entscheidung des Papstes, Hankes Rücktritt schon vor dessen Tod zu akzeptieren, ist nicht ohne Vorbild in der katholischen Kirche. Viele Bischöfe bitten um Entlassung aus dem Amt, bevor sie 75 Jahre alt sind, um ihren Nachfolgern einen sauberen Übergang zu ermöglichen. Alfred Rottler wird jedoch bis zur Ernennung eines neuen Bischofs die Verantwortung tragen müssen und setzt dabei auf die Unterstützung seiner amtlichen Begleiter, insbesondere Michael Alberter, dessen Erfahrung als neuer Ständiger Vertreter von Rottler entscheidend sein könnte.
Die Situation im Bistum Eichstätt spiegelt die gegenwärtigen Herausforderungen wider, mit denen viele katholische Institutionen konfrontiert sind, und lässt die Frage offen, in welcher Weise die nächsten Monate gestaltet werden können. Es bleibt abzuwarten, wie Rottler die Bischofswahl und die damit verbundenen Reformen vorantreiben kann, ohne die Herausforderungen der Vergangenheit zu ignorieren.