Kostenexplosion bei Frankenwaldbrücken: Der Bund schlägt Alarm!

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Im Naturpark Frankenwald entstehen zwei Hängebrücken. Trotz deutlicher Kostensteigerungen bleibt der Landkreis Hof optimistisch.

Im Naturpark Frankenwald entstehen zwei Hängebrücken. Trotz deutlicher Kostensteigerungen bleibt der Landkreis Hof optimistisch.
Im Naturpark Frankenwald entstehen zwei Hängebrücken. Trotz deutlicher Kostensteigerungen bleibt der Landkreis Hof optimistisch.

Kostenexplosion bei Frankenwaldbrücken: Der Bund schlägt Alarm!

Im Naturpark Frankenwald geht es derzeit drunter und drüber. Die beiden geplanten Hängebrücken, die den Landschaftsgenuss für Fußgänger erheblich steigern sollen, sorgen nicht nur für Begeisterung, sondern auch für ordentlich Streit. Die Höllentalbrücke, die mit 1.030 Metern die längste ihrer Art werden soll, und die Lohbachtalbrücke mit 389 Metern haben sich zu echten Kostenfallen entwickelt. Ursprünglich war mit 12 Millionen Euro für das gesamte Projekt zu rechnen, nun wird die Rechnung auf über 42 Millionen Euro geschätzt – eine Steigerung um mehr als das Dreifache! Das sorgt für große Aufregung in der Region und sorgt dafür, dass das Projekt im Merkur als Beispiel für Steuerverschwendung im neuen Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler angeführt wird.

Die geplanten Brücken sollen vom Kesselfels über das Selbitztal zur Höllental-Terrasse in Eichenstein und vom Schwedenstein über das Lohbachtal nach Lichtenberg führen. Beide Brücken sind vom Besucherzentrum am Badesee aus zu erreichen und versprechen atemberaubende Aussichtsmöglichkeiten. Trotz der finanziellen Turbulenzen zeigt der Landkreis Hof Entschlossenheit und hält am Projekt fest. „Wir haben ein gutes Händchen für den Tourismus in der Region“, sagt ein Sprecher des Landratsamtes und verweist auf den hohen Nutzen, den die Brücken für die Region haben könnten. Das Projekt könnte viele Touristen in die Umgebung ziehen und damit der lokalen Wirtschaft auf die Sprünge helfen, wie auch der Frankenpost berichtet.

Kritik und hohe Kosten

Der Bund der Steuerzahler hat jedoch Bedenken, die nicht ignoriert werden können. Sie fordern den Landkreis Hof auf, achtsam mit dem finanziellen Risiko umzugehen. In einer Stellungnahme wird die anhaltende Kostensteigerung als bedenklich eingestuft und die Gefahr einer weiteren Verschwendung von Steuergeldern in den Raum gestellt. Die Gründe für den enormen Anstieg der Kosten sind vielfältig: Neben Naturschutz- und Denkmalschutzauflagen befeuern auch externe Faktoren wie die allgemein steigenden Baupreise das Problem. Der Steuerzahlerbund erkennt zwar an, dass geopolitische Krisen die Kosten in die Höhe treiben, macht jedoch klar, dass die Steuerzahler die Mehrkosten letztlich tragen müssen, wie n-tv ausführlich darlegt.

Die Bauarbeiten stoßen auf zusätzliche Komplikationen. Ein Normenkontrollverfahren des Bundes Naturschutz könnte den Zeitplan durcheinanderbringen. Der Baubeginn ist für 2027 angedacht, die Einweihung der Brücken soll dann 2029 stattfinden. Bis der Bebauungsplan in trockenen Tüchern ist, gibt es noch reichlich zu tun – der Beschluss zum Bebauungsplan wurde erst am 24. Juli 2024 gefasst. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickeln wird und ob der Landkreis Hof auf die erhoffte staatliche Förderung von 70 Prozent der förderfähigen Kosten aus dem RÖFE-Topf des Freistaats Bayern zugreifen kann.

Insgesamt zeigt sich, dass das Projekt der Frankenwaldbrücken nicht nur als architektonisches Highlight, sondern auch als finanzieller Prüfstein für die Region gilt. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um den Traum von diesen wunderschönen Hängebrücken zu verwirklichen – und das ohne die Steuermittel unnötig zu belasten.