Peggy-Fall: Mutter fordert 75.000 Euro Schmerzensgeld im Berufungsverfahren!

Im Fall Peggy fordert die Mutter 75.000 Euro Schmerzensgeld von einem Ex-Verdächtigen. Urteil am 14. August in Bamberg.

Im Fall Peggy fordert die Mutter 75.000 Euro Schmerzensgeld von einem Ex-Verdächtigen. Urteil am 14. August in Bamberg.
Im Fall Peggy fordert die Mutter 75.000 Euro Schmerzensgeld von einem Ex-Verdächtigen. Urteil am 14. August in Bamberg.

Peggy-Fall: Mutter fordert 75.000 Euro Schmerzensgeld im Berufungsverfahren!

In einem emotional aufgeladenen Verfahren wird das Oberlandesgericht Bamberg am 14. August über die Klage der Mutter von Peggy entscheiden, die 2001 auf tragische Weise verschwunden ist. Sie fordert 75.000 Euro Schmerzensgeld von einem früheren Verdächtigen, dessen Aussagen über 15 Jahre lang im Dunkeln ließen, was mit ihrer Tochter geschehen ist. Diese Klage ist nicht die erste; bereits im Mai 2024 wurde eine ähnliche Forderung vom Landgericht Hof als unbegründet abgewiesen, weshalb die Mutter in die Berufung ging. Wie Merkur berichtet, sieht das Oberlandesgericht erste Anzeichen, die Klage auch hier für unbegründet zu halten.

Der Fall der verschwundenen Peggy, die im Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule in Lichtenberg entführt wurde, bleibt bis heute einer der tragischsten und mysteriösesten Kriminalfälle Deutschlands. Ihre Leiche wurde im Jahr 2016 in einem Waldstück in Thüringen gefunden. Die düstere Entwicklung macht das Geschehen für viele Menschen ergreifbar. Die Mutter argumentiert, dass die unklaren Aussagen des früheren Verdächtigen, der 2018 angab, Peggys Leiche in ein Waldstück gebracht zu haben, dann aber sein Geständnis widerrief, eine enorme psychische Belastung für sie darstellten. Für jedes Jahr des Ungewissens verlangt sie 5.000 Euro Schmerzensgeld, was die Stärke ihrer seelischen Leiden unterstreicht. Süddeutsche ergänzt, dass die Staatsanwaltschaft Bayreuth die Akte zu Peggy 2020 ohne Ergebnis schloss.

Ein neuer Versuch vor Gericht

Obwohl die erste Klage der Mutter in Hof abgewiesen wurde, gibt sie nicht auf. Ihr Ziel ist es, endlich Gewissheit über die Umstände des Verschwindens ihrer Tochter zu erlangen. Der Prozess findet große Beachtung in der Öffentlichkeit, und das Oberlandesgericht rechnet mit einem hohen Besucheraufkommen während der Verhandlung. In einem Statement betont die Rechtsanwältin der Mutter, dass der Beklagte wissentlich falsche Informationen gegeben habe, was über die Jahre zu einer enormen psychischen Belastung führte. Die Tag24 berichtet, dass das Gericht dem Beklagten bereits frühzeitige Anzeichen für die Unglaubwürdigkeit seines Widerrufs anlastete.

Interessanterweise war die Mutter immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, davon zeugen etliche emotionale Äußerungen bei den Verhandlungen. Sie berichtete von den quälenden Vernehmungen, die sie ebenfalls durchlief, und den psychischen Auswirkungen, die die lange Ungewissheit auf ihr Leben gehabt haben. Expert:innen kritisieren indes die lange Vernehmungsdauer und die verheerende Wirkung, die solche Verhöre auf das Geständnis eines Verdächtigen haben können.

Bisher bleibt die Suche nach dem wirklichen Täter ergebnislos. Die letzten Jahre verliefen ohne Fortschritte und ohne neue Hinweise auf Peggys Mörder. Der psychische Druck, dem die Mutter ausgesetzt war, bleibt indes unvorstellbar. Der nächste Verhandlungstermin wird nicht nur für die Familie von Peggy von großer Bedeutung sein, sondern auch für die Aufarbeitung eines Falles, der die Herzen vieler Menschen berührt hat.